Rund 50 Personen, darunter 25 Taucher sowie Schiffsführer, Helfer an Land und Personal des Zivilschutzes und des Roten Kreuzes haben Anfang Mai rund 15.600 Atlantische Diademseeigel (diadema antillarum) vor der Küste von Salinas del Carmen eingesammelt. Die stacheligen Plagegeister befanden sich auf einem rund 50m x 50m großen Gebiet in einer Wassertiefe zwischen 12m und 15m.
Die Aktion läuft an dieser Stelle seit Jahresbeginn und soll noch einige Monate weitergehen. Sie wird von der Tauschschule Deep Blue in Caleta de Fuste koordiniert und von der Universität von Las Palmas (ULPGC) wissenschaftlich begleitet. Seit Beginn der massiven Säuberungsaktionen hat sich die Artenvielfalt in dem untersuchten Gebiet deutlich erholt.
Der Diademseeigel hat sich auf felsigen Meeresgründen um Fuerteventuras Küsten zu einer regelrechten Plage entwickelt. Zur sprunghaften Vermehrung der Stachelhäuter hat der Rückgang der Zahl der natürlichen Fressfeinde geführt, z.B. durch Überfischung und durch den Rückgang der Laichplätze. Dies hat das ökologische Gleichgewicht zugunsten der Diademseeigel verschoben.
Diademseeigel verstecken sich tagsüber in Spalten und streifen nachts über die Felsen, wo sie Algen abweiden. Damit nehmen sie anderen Meeresorganismen die Lebensgrundlage, die Nahrung, Verstecke und nicht zu letzt Laichsubstrat. Folglich verwandeln sich die felsigen Meeresböden, in denen die Seeigel überhand nehmen in Unterwasserwüsten, in denen nur wenige Arten überleben können. Sobald die Seeigelpopulation auf mehr als 8 Individuen pro Quadratmeter ansteigt, scheint nach mehreren Studien das menschliche Eingreifen die einzige Möglichkeit zu sein, die Artenvielfalt in diesen befallenen Gebieten wiederherzustellen, selbst wenn der Bestand an Fressfeinden sich im betreffenden Gebiet bereits erholt hat.
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