Atlashörnchen auch vermehrt auf Gran Canaria gesichtet

Atlashörnchen auf Fuerteventura

Wie in sozialen Netzwerken zu lesen ist, sollen die als Schädlinge eingestuften Nordafrikanische Borstenhörnchen oder auch „Atlashörnchen“ (Atlantoxerus getulus) in letzter Zeit häufiger auf Gran Canaria gesichtet worden sein. Die kleinen Nager sollen sich in El Doctoral in Santa Lucía de Tirajana und am Strand von El Burrero in Ingenio angesiedelt haben.

Während Touristen ihr Entzücken über die Atlashörnchen in den sozialen Medien teilen, zeigen sich Wissenschaftler gar nicht begeistert. Sie planen nun eine Kampagne, die eine Ansiedlung der Tiere auf der Gran Canaria verhindern soll.

Das Altashörnchen wirkt durch seine freche und zutrauliche Art gegenüber Menschen schnell sympathisch. Zahlreiche Reiseführer beschreiben sie daher als touristische Attraktion.

Plage auf Fuerteventura

Durch ihre rasend schnelle Verbreitung gelten die Hörnchen jedoch vielerorts als Plage – so auch auf Fuerteventura, wo sie bereits riesige Populationen gebildet haben. Mittlerweile gelten sie als Bedrohung für die Landwirtschaft sowie auch für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Doch die Atlashörnchen sind nicht nur schädlich für das Ökosystem. Die Tierchen können auch Träger von Parasiten und Krankheitserregern sein, die beim so beliebten Füttern mit der Hand besonders für Kinder gefährlich werden könnten.

Aus diesem Grund startete eine Gruppe von kanarischen Wissenschaftlern eine Online-Aufklärungskampagne und reagierte somit auf die sich häufenden Nachrichten über kürzlich gesichtete Exemplare in verschiedenen Teilen Gran Canarias. Dabei wird um die Mithilfe von Anwohnern und Touristen über den genauen Standort gebeten, sollte ein Tier gesichtet werden. Man will verhindern, was auf Fuerteventura bereits unumkehrbar geschehen ist. Da die Nager auf der Insel in so hoher Zahl und in fast allen Habitaten vorkommen, ist eine Ausrottung laut Umweltschutzministerium nahezu unmöglich geworden.

Wie die Biologin Marta López Darias von der Universität La Laguna betont, wurden in den vergangenen 20 Jahren allein 14 Versuche, die Tierart auf Gran Canaria einzuführen, unterbunden, ganz zu schweigen von der Dunkelziffer, zu der mit Sicherheit auch erfolgreiche Aktionen gehören.

Zwischen 1996 und 1998 konnten mehr als ein Dutzend Exemplare in verschiedenen Ortschaften der Insel eingefangen werden. Dass die Tiere mit bösen Absichten eingeführt worden sind oder aus dem Schwarzmarkt stammen, glaubt die Expertin jedoch nicht.

In Spanien ist die Haltung und der Handel mit den Tieren verboten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden sie auf Fuerteventura eingefangen und dann weit weg von dem Schaden, den sie verursachen könnten, auf Gran Canaria ausgesetzt.

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