Rekord an registrierten Knochenmarkspendern auf den Kanaren

Muestras de sangre

Laut offiziellen Daten des kanarischen Ministeriums für Gesundheit haben die Kanaren 2017 einen neuen Rekord an potenziellen Lebensrettern aufgestellt. Insgesamt gab es 1.707 Neuregistrierungen in der spanischen Knochenmarkspenderdatei. Somit ist die Zahl um fast 23 Prozent gewachsen und so hoch, wie noch nie zuvor. Und auch im laufenden Jahr setzt sich der Trend fort. Landesweit zeigen die Kanaren den zweithöchsten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Aktuell sind mehr als 13.000 “Canarios” als Stammzellenspender registriert.

Anlässlich des Internationalen Tags des Knochenmarkspenders am 15.09.2018 startete der kanarische Gesundheitsdienst (SCS) einen Appell an die Bevölkerung. Es sei ungemein wichtig, sich über die Möglichkeit einer Spende zu informieren. Eine Typisierung tut nicht weh, kostet nichts und kann Leben retten.
Im Jahr 2017 haben 139 Personen auf den Kanaren eine Knochenmarkspende erhalten. In 31 Fällen ging diese von Verwandten aus, in acht Fällen von fremden Spendern. Der Rest erhielt autologe Transplantationen, d.h. die Blutstammzellen wurden vom Patienten selbst gewonnen.

Gesucht: Der genetische Zwilling

Seit über 50 Jahren schon heilt die Transplantation von Knochenmark schwere Erkrankungen. Ärzte nutzen sie meist bei Blutkrebs. Mittlerweile ruhen aber auch große Hoffnungen auf den Einsatz bei anderen Krankheiten wie Herzinfarkt oder Multipler Sklerose. Auch wenn oft eine autogene Transplantation möglich ist, sind viele Patienten auf einen Spender angewiesen. Die Suche nach dem “genetischen Zwilling” beginnt. Nur in ca. 30 Prozent der Fälle finden sich geeignete Spender innerhalb der Familie. In der Regel werden zuerst die Geschwister geprüft. Sollte die Suche in der weiteren Verwandschaft auch erfolglos sein, wird ein Fremdspender benötigt.

Die Bone Marrow Donors Worldwide (BMDW) koordiniert die Sammlung der HLA-Phänotypen und anderer relevanter Daten von mehr als 30 Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Davon kommen mehr als 350.000 Spenden aus Spanien. Ende 2012 lag diese Zahl noch bei knapp einem Drittel. Zu dieser Zeit hatte das Spanische Gesundheitsministerium einen nationalen Plan ins Leben gerufen. Ziel war es, weltweit über die Bedeutung dieses Themas aufzuklären.

Trotz der vermeintlich hohen Anzahl an Spendern weltweit gibt es genug Fälle, in denen vergeblich gesucht wird. Das Bestreben muss also darin liegen, die weltweite Spenderdatei stetig zu erweitern. Der 15.09.2018 soll dabei nicht nur ein Aufruf sein. Allem voran will man auch “Danke” sagen an all die bereits registrierten Helfer und natürlich die wenigen, die tatsächlich schon als Spender in Frage kamen.

Wer kann spenden?

Im Grunde kann jeder zwischen 18 und 40 Jahren zum potenzieller Stammzellenspender werden. Natürlich gibt es gewisse Ausschlusskriterien, darunter z.B. schwere Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis B oder C. In Spanien wird man im Offiziellen Knochenmarkspenderverzeichnis (REDMO) eingetragen. Bis zu diesem Schritt werden nur die Gewebemerkmale untersucht und gespeichert. Bei höchstens fünf von hundert potenziellen Spendern kommt es innerhalb der nächsten zehn Jahre zur wirklichen Spende. Sollten die Merkmale jedoch wirklich passen, steht es dem Spender nach wie vor frei, sich für eine Transplantation der Stammzellen zu entscheiden.

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