Nach einer Berechnung des Nationalen Statistikinstituts INE könnte die Bevölkerung der Kanarischen Inseln bis 2033 um 17,2% wachsen. Statt der heute 2,177 Mio. Menschen lebten dann in 15 Jahren rund 2,55 Mio. auf dem Kanarischen Archipel. Damit hätten die Kanaren nach den Balearen (+22,2%) den zweitstärksten relativen Bevölkerungsanstieg aller Autonomen Regionen zu verkraften.
Die INE weist jedoch in ihrer Pressemitteilung darauf hin, dass es sich bei den Zahlen nicht um eine Prognose, sondern um eine Projektion handelt. Es handelt sich also nicht um das wahrscheinlichste Szenario. Vielmehr ergäben sich diese Zahlen, wenn alle momentanen Parameter wie Sterblichkeit, Geburtenrate und Migration in den jeweiligen Regionen in den nächsten Jahren unverändert blieben.
Auf den Kanaren würde sich das projizierte Bevölkerungswachstum aus der Zuwanderung in erster Linie von Ausländern ergeben. Denn der Saldo aus Geburten und Todesfällen ergibt einen negativen vegetativen Saldo von -15,6 pro 1.000 Einwohnern. Durch den Zuzug von Ausländern ergibt sich dagegen bis 2033 ein Saldo von 168,1 pro 1.000 Einwohner.
Mammutaufgabe für die Kanarischen Inseln
Ein weiterer drastischer Anstieg der Bevölkerung bedeutete für die Balearen und die Kanaren erhebliche politische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen, aber auch enorme Chancen.
Rund 375.000 neue Kanaren-Bürger brauchen Wohnungen, Jobs, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Ärzte, öffentliche Transportmittel, Polizei, Feuerwehr und vieles mehr. Dieser Bedarf an Infrastruktur muss von der Politik vorhergesehen werden. Und dann muss entsprechend gehandelt werden.
Und so dürfte der Wohnungsbau in den kommenden Jahren eines der dringendsten Themen auf den Kanaren werden. Denn die Projektion der INE zeigt auch einen Anstieg der Haushalte auf den Kanaren um 172.830 bis 2033. Schon in den vergangenen Jahren haben die Kanaren einen erheblichen Anstieg der Bevölkerung erlebt. Neben vielen anderen Faktoren hat dieser Bevölkerungsanstieg zu einer extreme kritischen Situation am Wohnungsmarkt geführt. In vielen Regionen sind die Mieten förmlich explodiert.
Trotz der erhebliche Zuwanderung wurden in den letzten 10 Jahren auf den Kanaren praktisch keine Sozialwohnungen gebaut. Auch der private Wohnungsbau war infolge der Wirtschaftskrise nach 2008 praktisch inexistent.
Doch anstatt sich dem wahren Problem zu widmen, nämlich den sozialen und privaten Wohnungsbau anzukurbeln, bekämpft die Kanarische Regierung mit allen Mitteln ein paar tausend Ferienwohnungen, weil die Hotellobby ihr diese als Hauptursache für die Wohnungsnot einflüstert. Währenddessen ist es auf der anderen Seite abzusehen, dass bis 2033 über 170.000 Wohnungen gebraucht werden.
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