Drohnenalarm in London-Gatwick – Fuerteventura-Flüge betroffen

Drohnen-Flughafen

Die Start- und Landebahnen des Flughafen London-Gatwick sind seit Mittwoch Abend, 19.12.2018, 21.03h Ortszeit geschlossen. Die Maßnahme war erforderlich, weil direkt auf dem Flughafengelände mehrere Drohnen gesichtet worden waren. Um 3.01h am Morgen des 20.12.2018 gaben die Behörden den Flugverkehr wieder frei. Nur 45 Minuten später wurden erneut Drohnen in der Nähe gesichtet, woraufhin der Flugbetrieb wieder eingestellt wurde.

Seitdem liefert sich die Polizei von Sussex ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Drohnen bzw. deren Piloten. Seit mittlerweile über 10 Stunden jagen sie die Drohnen. Jedesmal, wenn die Beamten der Drohne näher kommen, verschwindet diese. Sobald man sich darauf vorbereitet, den Flugbetrieb wieder zu öffnen, taucht sie wieder auf. „Wir glauben, dass die Drohnen absichtlich dazu eingesetzt werden, um den Flugbetrieb in London-Gatwick zu stören.“ Von einen terroristischen Hintergrund geht die Polizei jedoch nicht aus.

Allein Mittwoch Nacht waren bereits rund 10.000 Passagiere von der Sperrung betroffen. Darunter sind auch zahlreiche Passagiere, die mit Easyjet oder Norwegian Direktflüge nach Fuerteventura gebucht hatten. Der Flughafen bleibt bis mindestens 14:00h geschlossen. Sollte das Chaos den ganzen Tag über anhalten, könnten bis zu 110.000 Passagiere auf 760 geplanten Flügen betroffen sein.

Polizeisprecher: „Wir können die Drohnen nicht abschießen“

Die Polizei versucht, die Drohnen mit einem Helikopter und 20 Beamten vor Ort ausfindig und unschädlich zu machen. Man habe sich jedoch bewusst dagegen entschieden, die Drohnen abzuschießen. Die Gefahr von Schäden durch Querschläger sei zu groß. Außerdem hat die Polizei die Öffentlichkeit gebeten, Hinweise auf die Drohnenpiloten zu geben.

Wie andere europäische Länder hat auch Großbritannien die Gesetze für die Nutzung von Drohnen erst kürzlich verschärft. Drohnen dürfen nicht höher als 400 Fuß fliegen. Sie müssen einen Abstand von mindestens 1km vom Flughafengelände halten. Drohnen über 250gr. müssen registriert sein und die Piloten müssen Sachkunde nachweisen.

Das Gefährden des Flugverkehrs mit einer Drohne ist eine Straftat. Im Vereinigten Königreich droht den Tätern eine Strafe von bis zu 5 Jahren Gefängnis. In 2018 gab es in Großbritannien bislang 117 Zwischenfälle mit Drohnen und Flugzeugen. In London-Gatwick gab es erst im Oktober 2018 eine Beinahe-Kollision. Eine Drohne hätte beinahe ein landendes Flugzeug mit 130 Passagieren an Bord getroffen.

Sicherheitsexperten warnen vor den Gefahren von Drohnen: eine 400 Gramm schwere Drohne kann die Frontscheibe eines Hubschraubers durchschlagen. Eine 2kg-Drohne, die die Scheibe eines Jets trifft oder in die Turbine gerät, oder den Heckrotor eines Hubschraubers trifft, kann eine Katastrophe verursachen.

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