Die staatliche Wetteragentur AEMET hat für Samstag, den 02. Februar 2019 eine Unwetterwarnung herausgegeben. Diese gilt für „Küstenphänomene“, im konkreten Fall für sogenannte Kreuzsee (mar combinada).
Die AEMET rechnet für Fuerteventura mit einer Wahrscheinlichkeit von 40-70% für Kreuzsee von 4-5 Metern Höhe. Im Norden von Lanzarote können Wellenhöhen von über 5 Metern überschritten werden. Die Warnung gilt für den Zeitraum von 6 – 24h.
Bei Kreuzsee überlagern sich zwei Wellensysteme, die aus unterschiedlichen Richtungen einlaufen. Eine Komponente ist in der Regel die Dünung, die weit draußen auf dem Ozean entsteht. Die zweite Komponente ist meist eine Windwelle, die die sich in der Nähe der Küste aufbaut.
Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, hat gelernt, dass sich unterschiedliche Wellen in einem Medium überlagern. Treffen zwei Wellenberge an einen Ort aufeinander, addiert sich deren Höhe zu einer riesigen Welle. Dadurch entstehen vereinzelt Wellen, die deutlich höher sind als die Grundwellen.
Heute weiß man, dass die Realität noch viel komplizierter ist. Erst seit Ende der 1990er Jahre ist wissenschaftlich anerkannt, dass Wasserwellen nicht-lineare Systeme sind. Das bedeutet, sehr vereinfacht ausgedrückt, das die resultierende Wellenhöhe zweiter aufeinander treffender Wellensysteme höher sein kein, als die Summe der beiden individuellen Wellenhöhen.
Kreuzsee macht Küsten auf Fuerteventura unberechenbar
Kreuzsee ist deshalb so gefährlich, weil sie die Risiken an der Küste unberechenbar macht. Für einen unerfahrenen Küstenbesucher scheint die See dann aufgrund der beobachteten Wellenhöhe ungefährlich zu sein. Wenn dann plötzlich eine besonders hohe überlagerte Welle anrollt, besteht die Gefahr, von dieser erfasst und ins Meer gespült zu werden. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtungen sind auf Fuerteventura die Nord- und Westküsten besonders gefährlich.
Jüngstes und gleichzeitig prominentestes Opfer einer solchen überraschenden Welle auf Fuerteventura war die Kuratorin der Wiesbaden Biennale, Maria Magdalena Ludwig. Sie wurde am 31.12.2018 am Strand von Los Molinos von eine Welle erfasst und konnte Stunden später nur noch tot geborgen werden.
Deshalb gilt: Abstand halten vom Meer und besonders von Klippen! Außerdem sollte man immer (auch ohne spezielle Unwetterwarnungen) die Beflaggung an den Badestränden beachten und niemals an unbewachten Stränden baden.
Zur Verdeutlichung der Gefahren haben wir dieses Video angehängt. Die Bilder stammen zwar nicht von Fuerteventura. Aber genau solche Szenen spielen sich auch hier regelmäßig ab. Und die Landschaft sieht auch fast genauso aus wie hier…
Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:
https://jandia-golf.com/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/
Ersten Kommentar schreiben