Drama an der Westküste: Retter stirbt, junge Frau erreicht unverletzt das Ufer

Playa de Tebeto w

Am 15.04.2019 hat sich vor der Playa de Tebeto bei Tindaya an der Westküste Fuerteventuras ein tödliches Drama abgespielt.

Gegen 17:00h ging in der Notrufzentrale (112) die Meldung ein, das eine junge Frau von der Strömung erfasst worden war und aufs Meer hinaus gezogen wurde. Der Anrufer berichtete weiterhin, dass ein Mann ebenfalls hinausgeschwommen war, um der Frau zu helfen.

Die Rettungsleitstelle schickte einen Helikopter zur Unglücksstelle. Dieser konnte den Mann ausfindig machen. Nachdem die Besatzung ihn geborgen hatte, diagnostizierte sie einen Herzkreislaufstillstand. Der Mann wurde ins Inselkrankenhaus geflogen, wo er schließlich verstarb.

Die junge Frau hatte es inzwischen aus eigener Kraft zurück ans Ufer geschafft. Sie muss nun mit dem Wissen leben, dass ein Mensch gestorben ist, weil dieser selbstlos ihr Leben retten wollte.

Leider ist dieses Szenario kein Einzelfall. Es kommt auf Fuerteventura immer wieder vor, dass Retter sich beim Versuch, anderen zu helfen, selbst in Gefahr bringen oder gar beim Rettungsversuch ums Leben kommen. Das gilt in erster Linie für Laienretter. Aber auch für eine Profi ist ein Rettungseinsatz immer mit einem gewissen Risiko verbunden.

Die West- und Nordküsten Fuerteventuras gelten generell als sehr gefährlich. Die Strände sind im allgemeinen unbewacht. Es können sich auch an vermeintlich ruhigen Tagen immer gefährliche Strömungen bilden.

In vielen entlegenen Bereichen der Westküste gibt es kein Mobilfunknetz, sodass es unmöglich ist, Hilfe zu rufen. Und selbst wenn man einen Notruf absetzen kann, dauert es in der Regel sehr lange bis Rettungskräfte eintreffen können.

Deshalb sollte man niemals an der Nord- oder Westküste Fuerteventuras baden gehen. Auch an der Ostküste sollte man nur an bewachten Strandbereichen ins Wasser gehen und genau auf die roten, gelben oder grünen Flaggen an den Rettungstürmen achten.

Nicht den Helden spielen

Das Meer ist unberechenbar. Selbst gute Schwimmer sind durch Strömungen, Wellen und Unterkühlung überfordert und kommen schnell ans Ende ihrer Kräfte.

Es bringt dem Opfer daher in vielen Fällen nichts, wenn man einfach hinterher schwimmt und sich dadurch selbst in Gefahr bringt.

Als erstes muss man Hilfe organisieren. Die Notrufnummer auf Fuerteventura ist die 112. Dort spricht man auch Deutsch. Wenn man direkt von der Unglücksstelle aus anruft, kann die Leitstelle den Anrufer lokalisieren. Wenn man den Anruf von einem anderen Ort absetzen muss, z.B. weil man erst ein Funknetz finden muss, braucht die Zentrale eine genaue Ortsbeschreibung.

Man sollte immer versuchen, auch andere einzubinden und ein „Rettungsteam“ zu organisieren. Sprecht unbedingt Surfer an, wenn sich welche in der Nähe befinden. Diese wissen meist, was in einer solchen Situation zu tun ist.

Sofern es möglich ist, sollte eine Person an der Unglücksstelle bleiben, um das Opfer möglichst im Auge zu behalten. Dies geht natürlich am besten von einem erhöhten Standpunkt. So kann man den Rettungskräften unter Umständen das Auffinden des Opfers erleichtern.

Gerät man selbst in eine Strömung, muss man unbedingt vermeiden, in Panik zu geraten. Strömungen, die aufs Meer hinaus ziehen, hören meist nach einer relativ kurzen Strecke auf. Es bringt nichts, gegen die Strömung in Richtung Küste zu schwimmen. Stattdessen muss man versuchen, parallel zur Küste, also seitlich aus der Strömung rauszuschwimmen. Erst wenn man merkt, dass man nicht weiter von der Küste weggetrieben wird, kann man wieder in Richtung Land schwimmen.

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2 Kommentare

  1. Bitte nicht vergessen, dass an den Lagunenstränden bei El Cotillo die ebenfalls an der West und Ostküste liegen gefahrlos baden fast immer möglich ist und sich diese Gewässer besonders auch für Kinder eignen!

    Lg
    Michael Maas

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