Gesundheitsbehörde schließt einzigen Schlachthof auf Fuerteventura

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Die Gesundheitsbehörde hat nach einer Inspektion den einzigen Schlachthof auf Fuerteventura geschlossen. Grund für die Schließung ist ein zu hoher PH-Wert und ein zu geringe Dosierung von Chlor im Wasser, das für das Waschen des Schlachtguts und die Reinigung der Anlagen verwendet wird.

Die Hygiene des Fleisches ist dagen nicht Grund für die Schließung. Vielmehr handelt es sich wohl um eine präventive Maßnahme.

Der Schlachthof auf Fuerteventura untersteht der Abteilung für Ackerbau, Viehzucht und Fischerei des Cabildo de Fuerteventura (Inselverwaltung). Offenbar hatten weder der Präsident der Inselverwaltung Blas Acosta (PSOE) noch der Leiter der zuständigen Abteilung für Landwirtschaft im Cabildo von der Schließung gewusst, bevor die Oppositionsparteien CC-AMF in der letzten Sitzung des Inselrats am 27.09.2019 Fragen zu dem Thema gestellt hatten.

Ohne Schlachthof kein frisches Zicklein auf Fuerteventura

Der Schlachthof auf Fuerteventura bietet für die Viehzüchter auf Fuerteventura eine lebensnotwendige Dienstleistung. Ohne Schlachthof gibt es kein frisches Fleisch, das an Hotels, Restaurants und Supermärkte geliefert werden könnte. Jegliches Fleisch, das in den Handel gelangen soll, muss im offiziellen Schlachthof produziert werden.

Im Schlachthof auf Fuerteventura werden hauptsächlich Zicklein, Lämmer, Geflügel, Kaninchen und Schweine geschlachtet.

Wie lange die Schließung des Schlachthofes dauern wird, ist zurzeit nicht bekannt.

Regelmäßige Kontrollen durch die Gesundheitsbehörde

Der Grund für die Verpflichtung, Fleisch ausschließlich im offiziellen Schlachthof produzieren zu dürfen, liegt in der besseren Kontrollierbarkeit einer einzigen zentralen Anlage. Und so wird der Schlachthof auf Fuerteventura regelmäßig von der Gesundheitsbehörde kontrolliert. Bereits im Jahr 2018 musste der Schlachthof für ein paar Tage seine Tätigkeit einstellen, um von der Gesundheitsbehörde geforderte Renovierungsarbeiten durchzuführen.

Hoher PH-Wert bei Osmose-Wasser auf ungewöhnlich

Die Gesundheitsbehörde hat bei der Kontrolle des Schlachthofes die chemischen Eigenschaften des Wassers bemängelt, das intern im Schlachthof benutzt wird. Dies lässt jedoch keinesfalls auf die Qualität des Trinkwassers innerhalb der inselweiten Wasserversorgung schließen.

Das Wasser auf Fuerteventura stammt zu 100% aus Meerwasserentsalzungsanlagen. Es wird im sogenannten Umkehrosmoseverfahren hergestellt. Da bei diesem Verfahren praktisch alle Ionen aus dem Wasser „gefiltert“ werden, ist das Wasser extrem arm an Mineralien. Mit dem CO2 der Luft bildet sich im Wasser Kohlensäure, das zu einem PH-Wert unter 7 führt.

Da ein PH-Wert von unter 7 korrosiv ist (Säure), wird es in der Trinkwasseraufbereitung gelegentlich mit speziellen Salzen aufgehärtet, um den PH-Wert zu erhöhen. Ein zu hoher PH-Wert kann aber auch durch organische Verunreinigungen entstehen. Organische Verunreinigungen würden wiederum Chlor „verbrauchen“.

Was im Wassersystem des Schlachthofs zu einem zu hohen PH-Wert und zu einem zu geringen Chlorgehalt geführt hat, ist uns nicht bekannt.

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