Die kanarische Gewerkschaft „Comisiones Obreras de Canarias“ CCOO hat am 17.10.2019 öffentlich gemacht, dass Zimmermädchen auf den Kanaren regelmäßig Opfer von sexuellen Übergriffen durch Hotelgäste werden.
Viele Zimmermädchen berichten von regelmäßigen verstörenden Situationen, in denen ein „Kunde die Grenzen überschreitet“ oder „sexuell anzügliche Bemerkungen macht“, wenn sie in dessen Hotelzimmer ihre Arbeit verrichten, erklärt die Gewerkschaft.
„Obwohl diese Situationen häufig sind, werden sie nur selten zur Anzeige gebracht. Aus Scham oder wegen der Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, wenn das Unternehmen den Anschuldigungen nicht glaubt, trauen sich viele Opfer nicht, etwas gegen die Übergriffe zu unternehmen.
Gewerkschaft verlangt Maßnahmen zur Vermeidung von sexuellen Übergriffen
Um über die Risiken aufzuklären, denen Zimmermädchen ausgesetzt sind, hat die Gewerkschaft eine Aufklärungskampagne gestartet. Mit dem Leitsatz „Der Kunde hat nicht immer Recht“ will sie auf die Situation aufmerksam machen und die Arbeitgeber dazu bringen, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.
Die Kampagne weist darauf hin, dass die Zimmermädchen keine „Aufmerksamkeit des Hauses für den Gast“ seien und schlägt den Hotels konkrete Maßnahmen vor, um sexuelle Übergriffe auf die Angestellten zu verhindern.
Panikknopf und Arbeit in Zweierteams
So fordert die Gewerkschaft beispielsweise, dass die Zimmermädchen mit einem Panikknopf oder einem Telefon ausgestattet werden, mit dem sie die Kollegen alarmieren können.
Außerdem schlägt sie vor, die Tür des Hotelzimmers offen zu lassen, während das Zimmermädchen darin arbeitet und den Zugang mit dem Reinigungswagen zu blockieren.
Die Gewerkschaft fordert, dass die Zimmermädchen niemals ein Zimmer reinigt, wenn der Gast sich darin befindet. Wenn ein Gast in sein Zimmer will, soll das Zimmermädchen sich zurückziehen und später weitermachen.
Auch bei der Übergabe von Handtüchern oder Toilettenartikeln oder beim Zimmerservice sollten die Angestellten das Zimmer nicht betreten, oder aber zu zweit unterwegs sein, empfiehlt die Gewerkschaft.
Es sei grundsätzlich nötig, zu vermeiden, dass die Angestellten isoliert arbeiten. Dazu müsse sichergestellt sein, dass jederzeit und vor allem Nachts, wenn das Risiko steigt, genug Personal zur Verfügung steht.
Die Gewerkschaft schlägt außerdem vor, dass alle Bereiche des Hotels wie Flure, Treppenhäuser, Lagerräume und Abstellkammern mit Bewegungsmeldern beleuchtet werden. Außerdem sollten die Hotels über einen Sicherheitsdienst verfügen, der im Notfall eingreifen kann. Außerdem sollten die Frauen wählen können, ob sie als Uniform eine Hose oder einen Rock tragen möchten
Im Fall von physischen oder psychischen Verletzungen nach körperlichen oder verbalen Übergriffen sollen die Unternehmen alle medizinischen und juristischen Hilfen kostenlos zur Verfügung stellen und diese als Arbeitsunfall anerkennen, fordert die Gewerkschaft.
Es gibt bereits Unternehmen, wie z.B. die Meliá-Kette, die ein Protokoll gegen sexuelle Übergriffe entwickelt haben. Doch in den meisten Hotels gibt es so etwas nicht.
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