Am 29.11. 2019 informierten Bürger, die einen Esel in einem Barranco in der Nähe von Gran Tarajal gesichtet hatten, der augenscheinlich Hilfe brauchte, die Polizei . Policia Local und Guardia Civil arbeiteten Hand in Hand und setzten sich mit einer lokalen Verein, der sich um verwahrloste Nutztiere kümmert in Verbindung.
Wie Julio Cruz von „ The Animal Academy“ uns in einem telefonischen Interview bestätigte, haben sie nach dem Anruf der Polizei alles stehen und liegen gelassen. Zu dramatisch klang die Schilderung der Polizisten. Die Eseldame lag schwach auf der Seite und konnte nicht mehr aufstehen. Sofort wurde von den Tierrettern unter Aufsicht eines Tierarztes erste Hilfe geleistet. Der Eseldame wurde immer wieder Wasser angeboten, um ihren Wasserhaushalt wieder in Schwung zu bringen. Nach Ausgaben der Retter war das arme Tier völlig ausgetrocknet. Nach Schätzungen der Tierärzte war das Tier zwischen 4 und 6 Jahren alt.
Transport ins private Tierheim
Mit Hilfe der Polizei konnten die Tierretter das schwer gezeichnete Tier auf das Gelände der Tierheims „The Animal Academy“ bringen, wo die Tierretter mit Hilfe mehrerer Tierärzte eine Diagnose erstellten und versuchten, dem Tier zu helfen. Sie tauften es auf den Namen Guacal, „Gua“ von Guardia Civil und „cal“ von Policia Local, da die Beamten dieser beiden Einheiten sich so aufopfernd um das Tier gekümmert hatten und auch in den Tagen nach der Rettung immer mal wieder vorbei gekommen waren, um sich nach dem Tier zu erkundigen.
Guacal verliert den Kampf
Letztlich aber waren die Verletzungen und Krankheiten der Eseldame zu schwer und nach drei Tagen Diagnose, Untersuchungen und Kampf um ihr Leben konnte nur noch die Entscheidung getroffen werden, das Tier einzuschläfern. „Guacal war unheilbar krank“, sagte uns Julio. Sie habe unvorstellbar gelitten und es gab keine Aussicht auf Heilung. „So blieb uns nur dieser Weg“, erzählte er uns sichtlich bewegt.
Die Polizei ermittelt
Guacal war mit großer Wahrscheinlichkeit kein wild lebender Esel. Polizei und Tierrettung gehen davon aus, dass das Tier schlecht ernährt und gehalten wurde und eventuell auch anderweitig Misshandlung erfahren hat. Daher wird nun gegen unbekannt ermittelt.
Private Tierhilfe „The Animal Academy“
„The Animal Academy“ ist ein privates Tierheim, in dem sich vornehmlich Julio mit seiner Partnerin um Nutztiere aus der Landwirtschaft kümmert, die krank oder nicht (mehr) produktiv genug sind. So landen hier neben Eseln auch Hühner, Schweine, Enten, Ziegen, Tauben oder Schafe. Aber auch Hunde und Katzen haben ihren Weg auf die Finca bei Tesejerague gefunden.
Erst seit Anfang diesen Jahres wurde das private Tierheim gegründet. Angefangen hatte alles mit 14 Tieren, inzwischen kümmert man sich hier um rund 70 Tiere. Allein vier Esel leben inzwischen auf der Finca. „Wir arbeiten dafür, das es keinem Tier so gehen muss wie Guacal. Auch Nutztiere haben ein Anrecht auf ein schönes Leben“, so Julio während unseres Interviews.
Das Tierheim finanziert sich privat und ist auf Spenden angewiesen. Wer hier helfen möchte, kann an folgendes Bankkonto spenden: ES31 2100 2443 7602 0024 8112. Wer den direkten Kontakt „The Animal Academy“ sucht, findet die Tierretter bei zum Beispiel bei Facebook. Unter refugiotheanimalacademy@gmail.com kann man auch per PayPal spenden.
Nachkommen verwilderter Esel aus dem 15. Jahrhundert
Guacal war ein „burro majorero“, eine heimische Tierart, die mittlerweile jedoch vom Aussterben bedroht ist. Im Jahr 1997 wurde sie in das Nationale Viehverzeichnis aufgenommen. Seitdem arbeitet man an einem Erhaltungsprojekt der Rasse und der Erstellung eines Zuchtbuchs.
Die verwilderten Esel waren ein Überbleibsel aus dem 15. Jahrhundert. Damals hatten die Eroberer Nutztiere, darunter auch Esel, mit nach Fuerteventura gebracht. Im 16. Jahrhundert berichteten Geschichtsschreiber sogar von einer regelrechten Eselplage auf Fuerteventura. In einer groß angelegten Jagd wurden 1.500 Tiere zur Strecke gebracht.
In Jandía hatte es eine kleine Kolonie verwilderter Esel gegeben, die einerseits als Lieblinge der Touristen bekannt waren, andererseits aber ein gefährdetes Leben führten, da sie immer wieder auf dem Mittelstreifen in Jandia das frische Gras fressen kamen. So kam es immer wieder zu Unfällen mit Autos.
Im März 2018 wurden diese Esel eingefangen und nach Pozo Negro gebracht.
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Ich bin da ganz der Meinung von Sabine, Tierleid und Misshandlung findet man auf der ganzen Insel. Ich brauche nur an Esel Blanco denken .
Oder die armen Hunde die in der prallen Sonne an 1Meter Kette Tag für Tag aushalten müssen und von den streuenden Katzen ganz zu schweigen. So wie die arme Eselin oder dem armen Blanco gibt es noch sehr viele Esel auf der Insel mit der sogenannten hufrehe und anderen Krankheiten. Meiner Meinung ist da auch die Inselregierung mit der Hilfe in die Pflicht zu nehmen und nicht wie es bei Blanco war ,die zweite Hilfe die von Hund Katz Maus kommen wollte zu verweigern.
Ein Tier so leiden zu lassen.. was gibt es nur für Menschen. Pfui Teufel