Jetzt ist es offiziell: auf Fuerteventura herrscht Wassernotstand

Tankwagen Fuerteventura

Am 08.01.2020 haben die Mitglieder des Gewässerrates von Fuerteventura (Consejo insular de Aguas de Fuerteventura) einstimmig beschlossen, den Wassernotstand für die Insel auszurufen.

„Dies bedeutet, dass nun die rechtlichen und bürokratischen Voraussetzungen geschaffen sind, um die Verfahren für die Bauausführungen zu beschleunigen und so die Reservetanks und Entsalzungsanlagen zu erweitern und die Probleme des Leitungsnetzes von Fuerteventura zu lösen. Letztlich handeln wir im Voraus um das Problem für den Sommer gelöst zu haben“, teilt das Cabildo de Fuerteventura in einer Pressemitteilung mit.

Die Formulierung „…handeln wir im Voraus… (im spanischen Original „…anticiparnos…“) dürfte den vielen Menschen, die seit Jahren unter einer mangelhaften Wasserversorgung auf Fuerteventura leiden, wie Hohn und Spott vorkommen.

Schließlich waren es jahrzehntelange Misswirtschaft, mangelnde Wartung der Wasserversorgungseinrichtungen und fehlende Investitionen in deren Erweiterung und Modernisierung, die Fuerteventura überhaupt erst in den Wassernotstand geführt haben.

Zuletzt hatten zwei Gutachten aus dem Sommer 2019 der Wasserversorgung auf Fuerteventura einen desaströsen Zustand bescheinigt.

Wassernotstand auf Fuerteventura, um Verfahren zu beschleunigen

Mit der Ausrufung des Wassernotstands können die Verantwortlichen nun die langwierigen „Verfahren beschleunigen“, vor denen sie sich in den letzten Jahrzehnten offenbar gedrückt haben. Doch die Verfahren sind ja nicht ohne Grund langwierig, denn die Wasserversorgung für eine ganze Insel mit großen Entfernungen aber geringer Bevölkerungsdichte sollte eigentlich sorgfältig geplant werden und in jedem Fall auch für zukünftige Anforderungen ausgelegt sein.

Außerdem müssten öffentliche Investitionen auch öffentlich ausgeschrieben werden, wobei bestimmte Verfahrenswege eingehalten werden müssen. Dies mag für die Verantwortlichen lästig sein. Doch die öffentlichen Ausschreibungen sollen schließlich verhindern, dass der öffentliche Auftrag „in der Familie bleibt“.

Ob ein solcher Schnellschuss, wie er jetzt offenbar geplant ist, wirklich geeignet ist, die Probleme vor dem kommenden Sommer zu lösen und vor allen auch in Zukunft weitere Probleme zu vermeiden, bleibt in jedem Fall spannend.

Hier findet Ihr weitere Informationen über die geplanten Investitionen im Rahmen des Wassernotstandes.

Rohrbrüche wie dieser sind auf Fuerteventura inzwischen Alltag
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