In jeder Bar oder Cafeteria auf Fuerteventura bekommt man Mojo, Alioli, Tortilla und ensaladilla rusa als Tapa.
Jeder, der schon einmal Spanien bereist hat, weiß was eine Tapa ist. Es handelt sich dabei um Speisen, die in einer kleinen Portion angeboten werden. Ideal, um den kleinen Hunger zu stillen oder gemeinsam mehrere Speisen zu probieren. „Tapear“, also das Verzehren von Tapas ist sogar ein eigener Begriff in der spanischen Sprache.
Dabei ist die Übersetzung des spanischen Wortes „tapa“ eigentlich „Deckel“. Normalerweise sind Tapas also kleine Appetithappen. Bestellt man hingegen eine „ración“ also eine Portion ist in der Regel einfach mehr auf dem Teller.
In den meisten Restaurants auf Fuerteventura findet man Tapas als Vorspeise (Entrante) deklariert. In den vielen Bars und Cafeterias kann man mit den Tapas eine Kleinigkeit zu sich nehmen, ohne gleich zu satt zu sein.
Aber was hat denn nun Russland mit Tapas zu tun?
Eine typische Tapa ist die oben genannte „ensaladilla rusa“, das russische Salätchen. Wer jetzt Borschtsch erwartet, wird vielleicht enttäuscht. Auch hat der heute als „ensaladilla rusa“ in Spanien bekannte Kartoffelsalat nicht mehr all zu viel mit seinem angeblichen Original, dem „Salat Olivier“ aus der russischen Küche gemein.
Der Salat Oliver soll Mitte der 1860er Jahre in Moskau entwickelt worden sein. Sein Schöpfer war ein Franko-Belgier namens Lucien Oliver, der in Moskau ein gehobenes Restaurant, namens „Hermitage“ betrieb. Er hatte einen Salat mit gekochten Kartoffeln entwickelt, der außerdem mit verschiedenen Fleischsorten wie Rinderzunge und Rebhuhn sowie mit Krebsschwänzen und Kaviar verfeinert wurde. Als Sauce nutzte Olivier eine mayonnaise-ähnliche Sauce, die mit Senf und Kräutern gewürzt war. Das genaue Rezept hatte er aber nie verraten und letztlich mit ins Grab genommen.
Trotzdem hat der Salat Oliver Einzug in die russische Küche gefunden. Er wurde deutlich „abgespeckt“ und wir nun aus nicht ganz so extravaganten Zutaten hergestellt.
Zutaten für den russischen Salat Oliver sind: Rindfleisch, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Salz- oder Sauergurken, Erbsen, Eier und Mayonnaise.
In Russland wird dieser Salat auch noch heute zu fast allen Festtagen gereicht.
Spanische Variante
In der spanischen Version des russischen Salätchens wird anstatt Fleisch Thunfisch verwendet. Wie kommt denn jetzt der Fisch da rein, fragt man sich. Antwort: Man weiß es nicht. Irgendwann und irgendwie wurde das Fleisch durch Thunfisch ersetzt und die spanische Variante, die „ensaladilla rusa“ war geboren.
Auch heute noch zählt dieser Kartoffelsalat zu den beliebtesten Tapas in ganz Spanien.
Damit Sie Ihre Familie oder Gäste mit dieser Köstlichkeit der spanischen Küche verwöhnen können, lassen wir unsere Leser an unserem Lieblingsrezept teilhaben.
Eine interessante Anekdote zum „russischen Salat“ im Zusammenhang mit dem Nato-Gipfel 2022 in Madrid könnt Ihr hier nachlesen.
Es ist leichter als ein ganz traditionelles Rezept, weil es mit weniger Mayonnaise auskommt:
Rezept Ensaladilla Rusa
Sie brauchen:
- 6 mittelgroße Kartoffeln
- 170g Mayonnaise (das sind etwas mehr als 3 richtig voll gehäufte Esslöffel)
- 250g Joghurt (natur und ungezuckert!!!)
- Saft einer Zitrone
- 1 Zwiebel
- 1 rote Paprika
- 1 kleine Dose Mais
- 150g Erbsen (tiefgekühlt)
- 1 Dose Thunfisch in Olivenöl (140g Abtropfgewicht)
- 1 kleine Dose Oliven
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Kartoffeln schälen und in Würfel von ca. 1cm Kantenlänge schneiden. In Salzwasser gar kochen, abgießen und abkühlen lassen. Tiefkühlerbsen in heißem Wasser gar kochen, abgießen und ebenfalls abkühlen lassen.
In einer großen Schüssel Mayonnaise, Joghurt und Zitronensaft mischen, kräftig salzen und pfeffern. Mais abtropfen und dazugeben. Zwiebeln in feine Würfel schneiden. Paprika waschen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Öl vom Thunfisch abgießen und den Thunfisch mit einer Gabel zerpflücken. Oliven klein schneiden (einige zur Deko übrig behalten).
Alles Zutaten zur Sauce in die Schüssel geben und gut durchmischen. Salat mindestens eine Stunde durchziehen lassen.
Varianten:
Fügen Sie außerdem geraspelte oder ganz fein gewürfelte Karotte hinzu. Oft wird auch fein gehacktes, gekochtes Ei unter den Salat gehoben.
Bitte nehmen Sie keine Erbsen aus der Dose! Diese sind in der Regel zu weich und haben auch nicht diese schöne frische, leuchtend grüne Farbe!!!
Am Besten schmeckt der Salat gut durchgezogen mit knusprigem Weißbrot serviert.
In spanischen Bars wird der Salat meist auf einem großen Teller angerichtet, glatt gestrichen und mit Mayonnaise bestrichen. Dann wird mit gehacktem Ei und Oliven dekoriert.
Guten Appetit!
Weitere Rezepte
Wer jetzt Appetit auf weitere kanarische Rezepte bekommen hat, für den findet sich vielleicht hier noch etwas:
Mojo – die Sauce der kanarischen Inseln
Tortilla – eine der beliebtesten Tapas auch auf Fuerteventura
Teil 2: Das Geheimnis der spanischen croquetas -Rezepte
Ropa vieja – warum man auf Fuerteventura „alte Wäsche“ zum Essen kocht
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Habe Fernweh nach meinem beliebten Strand, nach Sonne und Meer.
Wann darf ich Euch wieder sehen, fühlen? Mit Entspannung pur….
Wir sind schon voll auf Entzug…
Sehr geehrtes Team, liebe Leute,
hoffentlich wird Armas gerettet und es geht wieder bergauf.
Warum war ich mit meiner Mutter am 14.03.2020 auf dem „Cardon“ in der Pilgerkappelle
und danach im Cafe Plan B in La Pared? Ganz einfach momentan gilt Plan B, mit großer Sehnsucht nach unserer Insel. Nochmals bitte unbedingt liebe Grüße an die Mitarbeiter von AVIA Car in Morro Jable, : die waren uns einfach super nett und waren die besten in der Krise.
In der Hoffnung auf ein baldiges „Wiedersehen“.
Dankeschön für das Rezept!
Schmeckt schon beim Durchlesen…hab so Fernweh nach Fuerte😭…bleibt alle gesund 🍀
Wir bedanken uns für die tollen Rezepte. Das passt im Moment super in unseren Speiseplan, denn wir kochen uns gerade um die Welt. Das bringt etwas Abwechslung und Spass in diese Zeit, in der alles nur ausfällt, verschoben und einfach nicht machbar ist.