In den letzten Wochen hatten wir über die Liquiditätsprobleme der Fährgesellschaft Armas berichtet, die unter anderem die Fährverbindungen zwischen Fuerteventura und Lanzarote sowie Gran Canaria und zwischen den anderen Kanarischen Inseln betreibt.
Der Rückgang beim Passagier- und Warenaufkommen infolge der Reisebeschränkungen durch die Corona-Krise hatte zu massiven Umsatzeinbrüchen geführt. Dieser Umsatzrückgang hatte das Unternehmen ausgerechnet in einer Phase der Expansion getroffen, in der größere Investitionen für die Übernahme von Trasmediterránea und für den Kauf neuer Schiffe zu verdauen waren.
Offenbar ist es dem Unternehmen Armas nun gelungen, eine Vereinbarung mit seinen Anleihegläubiger zu treffen. 72% der Anleihegläubiger sollen einer Stillhaltevereinbarung zugestimmt haben. Dies sei ein großer Fortschritt im Prozess der Refinanzierung der Verbindlichkeiten.
Beide Parteien arbeiten gemeinsam daran, dem Unternehmen Liquidität zuzuführen und in Kürze solle ein Kredit mit kurzer Laufzeit unterschrieben werden, damit das Unternehmen die coronabedingte Liquiditätskrise überwinden könne, erklärte Armas.
Von Holzsegelschiffen zur bedeutendsten Fährgesellschaft Spaniens
Armas Trasmediterránea ist die führende Reederei Spaniens und eines der bedeutendsten Unternehmen Europas bei Seetransport von Passagieren und Fahrzeugen.
Das kanarische Unternehmen hat eine Flotte von 40 Schiffen, mit denen es über 100 Routen zwischen dem spanischen Festland, den Balearen, den Kanaren, Ceuta, Melilla, Marokko und Algerien bedient.
Das Unternehmen wurde 1941 auf Lanzarote gegründet. Damals transportierte das Unternehmen Salz und andere Güter auf Segelbooten oder Motorseglern. Die Rümpfe waren zu der Zeit noch aus Holz gebaut.
Später kaufte das Unternehmen Schiffe mit Rümpfen aus Stahl, die von Dieselmotoren oder Dampfmaschinen angetrieben wurden. Damit erweiterte die Reederei auch ihr Territorium und bediente Routen in der ehemaligen spanischen Provinz Westsahara.
Die ersten beiden Autofähren nahm Armas 1975 in Betrieb, mit denen es den Fährverkehr zwischen den kanarischen Inseln begründete.
Seitdem war die Expansion des Unternehmens bis zur Coronakrise praktisch ungebrochen.
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