Hunderte Angler protestieren auf Fuerteventura gegen geplantes Verbot des Kayakangelns

Proteste-Kayakangeln

Der Entwurf eines neuen Gesetzes des spanischen Fischereiministeriums, das das Sportangeln auf dem Meer neu regeln soll, hat zu heftigen Protesten auf Fuerteventura, auf den Kanaren und in ganz Spanien geführt.

Auf Fuerteventura demonstrierten am 09.05.2021 mindestens 200 Personen vor dem Gebäude der Delegation der spanischen Staatsregierung.

Das Gesetz sieht unter anderem eine Begrenzung der Fischarten, die Sportangler fangen dürfen, auf 46 Spezies vor.

Außerdem ist im Gesetzesentwurf ein ausdrückliches Verbot des Angelns von „schwimmenden Artefakten“ aus vor. Das würde z.B. auch die auf den Kanarischen Inseln traditionell ausgeübte Form des Kayakangelns betreffen.

Das Angeln von einem Motorboot aus soll jedoch weiterhin erlaubt bleiben.

Kayakangelverein hält Regelungen für völlig absurd

Der Kayak-Angelverein „Club Deportivo Fuertekayak“ bezeichnete die in dem Gesetzesentwurf des spanischen Fischereiministeriums enthaltenen Vorschriften und insbesondere das Verbot des Kayakangelns als völlig absurd.

So solle z.B. das Angeln auf den Zackenbarsch und den Wolfsbarsch verboten und die Liste der Arten, die befischt werden dürfen, auf 46 Spezies beschränkt werden, beides jeweils ohne wissenschaftliche Grundlage.

Außerdem wolle das Gesetz die unsinnige Zonifizierung der Unterwasserjagd beibehalten.

Als schwerwiegendsten Einschnitt sieht der Sportclub jedoch das Verbot des Kayakangelns. Es handele sich dabei um eine 4.000 Jahre alte Tradition.

„Das Kayakangeln ist sauber, emissionsfrei, gesund, nachhaltig und respektvoll mit der Umwelt. Außerdem ist es eine Sportart, die unter der Aufsicht des Oberen Sportrats und des nationalen Verbands steht, in der in diesem Jahr zum 10. Mal spanische Meisterschaften ausgetragen werden“, erklärte der Sprecher von Fuertekayak.

„Das geplante Gesetz soll Traditionen vernichten, die uns von unseren Großeltern an unsere Eltern überliefert wurden. Es soll unser Recht auf Selbstversorgung einschränken und unsere Gesundheit beeinträchtigen“, erklärte er weiter.

Außerdem bemängelte er, dass vor Abfassung des Gesetzesentwurfs kein Dialog mit den betroffenen Vereinen und Verbänden stattgefunden habe.

Der Sprecher forderte alle Betroffenen auf, bis zum 17.05.2021 beim Fischereiministerium Einspruch gegen die geplanten unsinnigen Vorschriften zu präsentieren.

Kanarische Regierung will selbst Verbesserungsanträge einreichen

Offenbar haben die Proteste der kanarischen Sportangler bei der kanarischen Regierung Gehör gefunden.

Die für Fischerei zuständige Regierungsrätin der kanarischen Regierung, Alicia Vanoostende, will sich für die Erarbeitung von Listen mit verbotenen Arten für jedes Fanggebiet anstatt einer Positivliste für ganz Spanien einsetzen.

Außerdem sei sie für eine Regulierung des Kayakangelns, anstatt diese nachhaltige und respektvolle Aktivität zu verbieten. Außerdem halte sie es für sinnvoll, ein neues Modell für die Regulierung der Unterwasserjagd zu entwickeln.

Die Sportfischerei sei auf den Kanaren ein Wirtschaftsfaktor und eine wichtige in der Gesellschaft verwurzelte Aktivität, die Freizeitgestaltung, sportliche Aktivitt und Selbstversorgung ermögliche.

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