Rekordzahlen beim Nachwuchs des Fuerteventura-Schmutzgeiers

Schmutzgeier-Fuerteventura

Der Fuerteventura-Schmutzgeier (Neophron percnopterus majorensis) ist eine endemische Unterart des Schmutzgeiers, der nur auf Fuerteventura und Lanzarote vorkommt.

Er ist sowohl im „Spanischen Katalog bedrohter Arten“ und im „Kanarischen Katalog geschützter Arten“ als „vom Aussterben bedroht“ aufgeführt.

Im Jahr 1998 wurden nur noch 150 Exemplare gezählt. Doch dank der Maßnahmen eines umfangreichen Schutzprogramms, das 2004 gestartet wurde, konnte sich der Bestand dieser eindrucksvollen Art seitdem weit mehr als verdoppeln. Pro Jahr wuchs die Population durchschnittlich um rund 5%

Im Jahr 2021 gibt es von dem Arterhaltungsprogramm einige erfreuliche Rekorde zu berichten. Insgesamt 81 Brutgebiete konnten auf Fuerteventura registriert werden. 9 weitere kommen auf Lanzarote hinzu.

In diesen Brutgebieten wurden 49 Geierküken gezählt, ein neuer Rekord bei der Zahl des Geiernachwuchses.

Für die Schmutzgeierpopulation auf Fuerteventura und Lanzarote ist das eine sehr gute Nachricht. Die Biologen, die sich für die Arterhaltung einsetzen, gehen davon aus, dass die Zahl der Tiere in diesem Jahr mit ziemlicher Sicherheit zum ersten Mal wieder auf über 400 Exemplare ansteigen wird.

Arterhaltungsprogramm „Life Egyptian Vulture“

Nicht nur der Bestand der auf Fuerteventura und Lanzarote heimischen Unterart des Schmutzgeiers ist bedroht. Auch in seinen anderen Verbreitungsgebieten ist der Schmutzgeier auf Schutzmaßnahmen angewiesen.

Für den Schutz der kanarischen Unterart stehen für die Kanaren im Rahmen des internationalen Schutzprogramms „Life Egyptian Vulture“ knapp 1,8 Mio. Euro bis zum Jahr 2023 zur Verfügung.

Die größte Bedrohung für den Schmutzgeier auf Fuerteventura und Lanzarote sind leider immer noch die illegale Verwendung von Gift in der Landwirtschaft und Kollisionen mit Hochspannungsleitungen.

Die Maßnahmen umfassen die Überwachung der Population, die Pflege von verletzten Tieren in Gefangenschaft, die Installation und Betreuung von Futterstellen, Aufklärungskampagnen über die Verwendung von Gift, die Anpassung von Hochspannungsleitungen und die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung.

Im Rahmen des Programms haben rund 5.000 Schüler auf Fuerteventura und Lanzarote an Workshops zum Thema „Arterhaltung des Schmutzgeiers“ teilgenommen.

Freilassung eines Fuerteventura-Schmutzgeiers auf unserem Youtube-Kanal
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3 Kommentare

  1. Danke für den Artikel, der Mut macht, dass es hier wieder aufwärts geht.

    Seit dem ersten Tag, seit wie die Insel vor vielen jahren das erste Mal besuchten, hatten wir immer offene Augen und ein Fernglas dabei, um hoffentlich eines dieser seltenen Exemplare zu Gesicht zu bekommen. Schon damals wurde in Reiseführern die seltene Existenz und das wahrscheinliche Auftreten dieser Population über den Lavafeldern westlich von Pozo Negro hervorgehoben, wo man mit viel Glück einen zu Gesicht bekäme.

    Tatsächlich hat es einieg Jahre gedauert, ehe wir tatsächlich den ersten via Fernglas ausmachen konnten. Sehr hoch und sehr weit entfernt. Schon immer bereitsen wir die Insel mit dem Auto, waren also überall unterwegs, auch in den Bergregionen, dennoch dauerte es viele Jahre, ehe wir dann auch dort die markanten Schreie hören konnten.

    Nichts ist majestätischer, als diese riesigen Vögel (von denen übrigens ein Exemplar die Ausstellunmg in der Casa Naturaleza ziert) über den weiten Bergtälern schweben zu sehen. lange Zeit war es meist nur einer….in den letzten Jahren bekamen wir tatsächlich immer häufiger einen zu sehen, vorranging um die Bergkette Betancuria, dies und letztes Jahr auch über den Vulkanebenen im Norden um den Hondovulkan.

    Beosnders eindrucksvoll allerdings war vor wenigen Tagen eine Stippvisite im Oasis Park, den wir auf dem gegenüberliegenden „Kamelberg“ sehr gut beobachten konnten. Plötzlich schwebten 4 oder 5 Schmutzgeier nur wenige Meter über der Strasse große Kreise, zum Park können sie ja wohl nicht gehören?

    @ Thomas, oder ist dir geläufig, dass sich dort Exemplare aufhlten oder vielleicht durch Fütterung angelockt werden?

    Es war auf jeden Fall beeindruckend zu erleben, wie sie hier schwebend ihre Kreise zogen.
    Und tatsächlich haben wir in diesem Jahr so viele Adler wie noch nie hier auf der Insel bemerkt. Praktisch über jeder weitläufigen Schlucht steht die Chance mittlerweile gut, sie zu sehen, vor allem auch zu hören.

    Auf dass es weiter aufwärts geht!

    danke für den Artikel und übrigens auch das Video, welches allerdings etwas zu kurz geraten ist ;o))

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