Der Vulkan, der vor über einer Woche auf La Palma ausgebrochen ist, hat es den Experten von Anfang an schwer gemacht vorauszusagen, wann die Lava aufs Meer trifft. Die ausgestoßene Lava verhielt sich oft nicht wie vorhergesagt. Teilweise ist die Lava deutlich langsamer in Richtung Küste unterwegs gewesen als erwartet.
In der Nacht vom 28.09. auf den 29.09.2021 hat die Lava den ersten Kontakt zum Atlantischen Ozean gehabt. Gegen 23 Uhr stürzte die erste Lava an der Küste von Tazacorte im Südosten der Insel über eine etwa 100 Meter hohe Klippe ins Meer.
Warum ist der Kontakt der Lava mit dem Meerwasser so gefährlich?
Die aus dem Vulkan ausströmende Lava hat eine Temperatur von über 1.000 Grad Celsius. Sie kühlt sich auf dem Weg ins Tal nur wenig ab. Wenn diese heiße Lava, die ja letztlich flüssiges Gestein ist, in das etwas über 20 Grad kühle Wasser des Atlantik gelangt, findet eine extreme Reaktion statt: Die Lava kühlt auf einen Schlag ab, das Wasser heizt sich auf und verdampft. Diese Reaktion ist sehr explosiv, Stücke der abkühlenden Lava werden hochgeschleudert, die entstehenden Gase breiten sich expansiv aus.
Durch das Salz im Wasser entsteht dampfförmige Salzsäure, die sich mit dem verdampfenden Wasser mischt. Diese Mischung macht die Wolke so gefährlich. Salzsäure reizt die Augen, die Schleimhäute, die Haut und darf nicht eingeatmet werden.
Aus diesem Grund hat die kanarische Regierung eine Sicherheitslinie rund um die Kontaktstelle einrichtet, die nicht überschritten werden darf. Eine Ausnahme bilden Rettungskräfte und Wissenschaftler, die mit speziellen Genehmigungen ausgestattet sind.
Auch von der Meerseite gilt diese Sicherheitslinie.
Ausgangssperre für rund 300 Personen
Für die Dörfer San Borondón, Marina Alta, Marina Baja und La Condesa, in denen insgesamt rund 300 Personen leben, gilt zu Zeit eine Ausgangssperre.
Bewohner dieser Bereiche sollen Fenster und Türen geschlossen halten und nicht vor die Tür gehen. Wenn es nicht vermeidbar ist, soll man langärmelige Kleidung tragen und so wenig Haut wie möglich exponiert lassen. Masken und Schutzbrillen sollen getragen werden.
Dennoch geht die kanarische Regierung nicht von einer allgemeinen Gefährdung für die Bevölkerung von La Palma aus. Solange der Sicherheitsbereich nicht betreten wird, bestehe keine Gefahr durch die entstehenden Gase.
Fuerteventura: merkt man etwas vom Vulkanausbruch?
Immer wieder erreichen uns Nachrichten von besorgten Urlaubern, die demnächst nach Fuerteventura reisen möchten. Die wohl am häufigsten gestellte Frage ist, ob man auf Fuerteventura etwas vom Vulkanausbruch auf La Palma spüren kann.
Zur Zeit kann man auf Fuerteventura nichts vom Vulkan spüren. Es ist keine Aschewolke zu sehen, es gibt keinerlei Hinweise auf giftige Gase oder ähnliches. Die Flughäfen auf Fuerteventura und den anderen kanarischen Inseln sind geöffnet und außer auf La Palma finden alle Starts und Landungen derzeit wie geplant statt.
Sonderseite Vulkanausbruch auf La Palma
Auf unserer Sonderseite zum Vulkanausbruch auf La Palma haben wir Euch alle Artikel in chronologischer Reihenfolge zusammengefasst: Vulkanausbruch auf La Palma
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