Angebot an Flügen zu den Kanaren fast wieder auf Vor-Corona-Niveau

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Die Fluggesellschaften scheinen weiterhin auf eine wachsende Nachfrage nach Flügen zu den Kanarischen Inseln zu setzen. Dies zeigt zumindest ein Blick in die Statistik zur Entwicklung der „Hauptindikatoren im Zusammenhang mit dem empfangenen Tourismus“, die von Promotur, der kanarischen Agentur für Tourismuspromotion, am 04.10.2021 veröffentlicht wurde.

Zu diesen Hauptindikatoren gehören die reguläre Flugkapazität (geplante Anzahl der Sitzplätze), die Zahl der tatsächlich beförderten Passagiere, die Zahl der ankommenden Touristen (also Pasagiere, die nicht auf den Kanaren leben) und die Zahl der Touristen, die in offiziellen touristischen Unterkünften (Hotels, Apartments) untergebracht sind.

Relation zwischen den Indikatoren

Natürlich gibt es zwischen den verschiedenen Indikatoren interessante Beziehungen, mit deren Hilfe sich eine Prognose der touristischen Konjunkturentwicklung machen lässt.

Eine ausreichend große Flugkapazität ist natürlich eine Voraussetzung dafür, dass überhaupt Urlauber per per Flugzeug auf die Kanaren kommen können. Vor der Pandemie waren die Flüge zu den Kanaren in der Regel gut ausgelastet, sodass es eine sehr starke und stabile Korrelation zwischen angebotenen und genutzten Sitzplätzen gab.

Nach Corona ist die Sitzplatzkapazität wesentlich volatiler. Es kommt immer wieder zu Flugstreichungen. Die Flüge sind oft schlechter ausgelastet als vor Corona. Außerdem finden Flugplanänderungen und auch -erweiterungen so oft statt, dass gar nicht alle Flüge mehr rechtzeitig gemeldet werden, sodass sie in die Statistik einfließen können.

Daher ergibt sich in der Statistik hin und wieder die paradoxe Situation, dass mehr Passagiere befördert werden als Sitzplatzkapazitäten aufgeführt sind.

Natürlich ist auch nicht jeder Flugpassagier gleichzeitig ein ankommender Tourist. Die wird besonders auf Inlandsflügen deutlich. Passagiere werden dem Land zugeordnet, aus dem sie abfliegen. Die Touristen werden dagegen nach ihrem Wohnort zugeordnet.

So werden Passagiere, die ihren Wohnsitz auf den Kanaren haben, nicht als einreisende Urlauber gezählt. Auf Inlandsflügen sind oft 50% der Passagiere Einwohner der Kanaren.

Auf der anderen Seite sind zwischen 10 und 15% der Passagiere, die auf Inlandsflügen auf die Kanaren kommen, ausländische Urlauber.

Nicht jeder Tourist kommt in einem Hotelzimmer unter. Manch einer hat seine eigene Ferienimmobilie, wohnt bei Freunden oder mietet eine nicht reguläre Unterkunft.

Entwicklung der Indikatoren während Corona

Mitte März, mit dem Beginn des spanischen Lockdowns, sind natürlich alle Indikatoren massiv eingebrochen. Am Kurvenverlauf in 2020 lässt sich dann der kurze Hoffnungsschimmer auf eine Erholung im Sommer beobachten. Im Sommer 2021 zeigt die Kurve aller Indikatoren eine gleichläufige und vor allem relativ konstante Entwicklung nach oben. Allerdings erkennt man deutlich, dass die Zahl der Passagiere deutlich unter der angebotenen Kapazität bleibt. Das zeigt, dass die Auslastung der Flüge noch immer deutlich schwächer ist als vor Corona.

Ein Blick in die Glaskugel

Besonders spannend ist natürlich ein Blick in die Zukunft. Als einziger Indikator bedingt dazu geeignet ist die geplante Flugkapazität. Diese liegt für den Januar 2022 fast wieder auf dem Niveau von Januar 2019. Das bedeutet, dass die Fluggesellschaften mit einer guten Entwicklung der Nachfrage nach Flügen zu den Kanaren rechnen.

Dies gilt zumindest für Entwicklung der Kapazitäten aus allen Herkunftsregionen zusammen betrachtet.

Zwischen den Perspektiven der einzelnen Herkunftsländer gibt es jedoch deutliche Unterschiede.

So entwickelt sich die Kapazität vom spanischen Festland und Großbritannien im Winter 2021/2022 deutlich positiv, bleibt aber dennoch etwas unter den Werten von 2019.

Auch von Deutschland auf die Kanaren steigt die Flugkapazität im Januar 2022 und liegt knapp über dem Wert von Januar 2020 aber deutlich unter dem Wert von 2019.

Bei den Skandinavischen Ländern scheint sich das Angebot an Flügen überhaupt noch nicht erholen zu wollen.

Einen sehr starken Anstieg könnten die Kapazitäten aus Holland erleben. Nach derzeitigen Stand könnten diese rund doppelt so hoch sein wie vor Corona. Auch aus Frankreich, Italien und Belgien könnten die Kapazitäten im kommenden Winter deutlich größer sein als vor der Krise.

Keine individuellen Werte für Fuerteventura

Die Statistik von Promotur gibt die Entwicklung der Indikatoren nur global für die Kanaren insgesamt an. Daher lassen sich daraus auch keine direkten Aussagen für die Entwicklung der Kapazitäten für Flüge nach Fuerteventura ableiten.

Da aber der Tourismus auf Fuerteventura in der Vergangenheit in erster Linie von deutschen und britischen Urlaubern geprägt war, kann man davon ausgehen, dass die Entwicklung auf Fuerteventura ähnlich sein wird wie auf Kanaren insgesamt.

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10 Kommentare

  1. Holgers Erfahrung teile ich leider. Bislang immer 2x jährlich im Süden Fuerteventura unterwegs, haben wir die Corona Zeit überbrückt und wollen nun wie gehabt wieder unsere November / Februar Wochen auf der Insel verbringen. Selbst als Stammkunde bei den Autovermietern entweder gar kein Wagen verfügbar oder zu schwindelerregenden Preisen. Nun würden mich die Hintergründe interessieren. Thomas Wolf, kannst du vielleicht Aufschluss geben? Ist in 2 Wochen ein Massentourismus zu erwarten? Oder haben die Autovermieter existenzielle Nöte? Vielen Dank für eine Info. Herzliche Grüße Sandra

  2. Moin,
    wir waren jetzt wieder für einige Wochen auf Fuerte.
    Im Vergleich zum Vorjahr ist es in Costa Calma wieder etwas voller geworden .
    Da wir seit Jahren immer August/Sept. und Oktober auf der Insel sind ,haben wir doch einige Veränderungen bemerkt.
    Der Wind ist nicht mehr so gleichbleibend,auch die Temperaturen schwanken stärker.
    Weniger junge Leute und auch weniger Kinder .
    Einiges ist noch geschlossen.
    Das Problem der Palmen ist wenn man sich umschaut an vielen Stellen zu sehen .
    Vielleicht ändert es sich ja durch die steigenden Flugzahlen.
    Zu wünschen wäre es !
    Aber : Wir kommen wieder !!

    Werner

    • Mehrere Wochen? Respekt und Glückwunsch.
      Ist man dann Ruheständler oder Privatier oder Zahnarzt?
      Wie verbringt man seine Zeit dort so mehrere Wochen ohne beruflich da zu sein. Ich kann es mir gerade nicht so vorstellen.
      2- 3 Wochen ja.

      • Hallo Michael,
        die Palmen im Bereich Costa Calma werden schon, solange wir dorthin reisen, durch halbwegs geklärte Abwässer der Gemeinde (inkl. der Hotels) bewässert. Man „riecht“ es auch oftmals( was wir nie als Problem gesehen haben). Dementsprechend, keine Touristen, kein Abwasser, keine Bewässerung des Palmenwaldes!
        Lokale Verantwortliche können mich gern korregieren.

    • Ja, bei den Preisen, vor allem bei den Autovermietern haben wir ein „echtes Problem“. Wir wollten eigentlich unseren geplanten/gebuchten Novemberurlaub um eine Woche vorverlegen. Da rufen doch die gängigen Autoanbieter aktuell bis zu dreifache Preise für geplanten Zeitraum auf, als das , was wir für den ursprünglichen Zeitraum zahlen sollen? Ist die Insel derzeit wirklich „so voll von Urlaubern“ oder versuchen die Autovermieter, die Verluste aus „Corona“ auszugleichen. Das ergibt insgesamt, mit den vielen hier angesprochenen Themen (Palmenwald Costa Calma….) aktuell kein Tourismus fördendes Bild von Fuerteventura.
      Wir schauen uns das noch einmal ab Mitte November an.
      Holger

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