Reisen zwischen den Kanarischen Inseln bald per Wasserflugzeug?

Wasserflugzeug

Wer zwischen den Kanarischen Inseln hin und her reisen will, hat zurzeit zwei Verkehrsmittel zur Auswahl: Fähre oder Flugzeug. Doch schon ab Herbst 2022 könnte es eine weitere Alternative geben: das Wasserflugzeug.

Schon seit Jahrzehnten gibt es in Spanien keinen kommerzielle Flugverkehr mit Wasserflugzeugen mehr. Zuletzt gab es eine reguläre Flugverbindung mit Wasserflugzeugen zwischen den Kanaren und dem Hafen von Southhampton in den 1950er Jahren.

In Städten wie Kopenhagen (Dänemark), Vancouver (Kanada) und Seattle (USA) sind Wasserflugzeuge ein wichtiger Bestandteil des Regionalverkehrs. Dänemark ist zurzeit das einzige Land in Europa, in dem Wasserflugzeuge zur kommerziellen Personenbeförderung eingesetzt werden.

In der Vergangenheit hatten schon mehrere Gesellschaften versucht, verschiedene Ziele auf den Kanaren, den Balearen und auf an den Küsten des spanischen Festlands per Wasserflugzeug zu verbinden.

Am 31. Januar 2022 soll ein Präsentationssflug zwischen Teneriffa und La Palma mit einer Havilland Twin Otter die Möglichkeiten dieses Transportmittels auf den Kanaren demonstrieren. Die Maschine soll aus dem Hafen von Santa Cruz de Tenerife starten und wenige Minuten später im Hafen von Santa Cruz de La Palma landen.

Betreiber der neuen geschäftlichen Initiative ist das Unternehmen Surcar Airlines mit Sitz auf den Kanaren, gegründet mit mehrheitlich kanarischem Kapital und einer Beteiligung von Nordic Seaplanes, dem Betreiber der zurzeit einzigen Wasserflugverbindung in Europa.

Die Idee dahinter ist es, schnellere Transportverbindungen zwischen den Inseln anzubieten. Die Reisezeit zwischen Teneriffa und La Palma soll rund 30 Minuten betragen. Da die Wasserflugzeuge in den Häfen der jeweiligen Hauptstädte starten und landen, entfällt z.B. für Geschäftsreisende die Fahrzeit von und zum Flughafen. Auch die Sicherheitskontrollen sollen wesentlich schneller ablaufen als an einem Flughafen, was zu einer weiteren Zeitersparnis führt.

Neue Regulierung macht Wasserflugverbindungen erst möglich

Die Umsetzung der Geschäftsidee von Surcar wurde erst dank einer Änderung der Regulierung durch die Spanische Luftfahrtagentur AESA möglich. Gestützt wurde die Initiative außerdem durch ein Gutachten des Nationalen Instituts für Luftfahrttechnik (INTA), das dem Verteidigungsministerium untersteht.

Es musste insbesondere geklärt werden, ob der Transport von Passagieren per Wasserflugzeug zwischen den Häfen von Gran Canaria und Teneriffa die erforderlichen Sicherheitskriterien erfüllt und den Schiffsverkehr nicht beeinträchtigt.

Die regulären Flugverbindungen auf der Strecken Teneriffa – La Palma und Teneriffa Gran Canaria sollen im Herbst 2022 starten.

Das Angebot soll sich an Werktagen vor allem an Geschäftsreisende richten, denen kurze Reisezeiten wichtiger sind als billige Tickets. An den Wochenenden soll das Angebot eher ein touristisches Publikum ansprechen. Mit diesen Zielgruppen könnten rund 15.000 Passagiere im Jahr befördert werden.

Die Flugzeuge vom Typ DHC-6 Twin Otter bieten Platz für 19 Passagiere.

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3 Kommentare

  1. Ich glaube eher es handelt sich hier um Luxusproblem, vielleicht nehmen die Veranstalter gleich noch eine Balonfahrt zum el Teide auf, mit möglicher Zwischenlandung am Krater….ganz im Sinne eines nachhaltigen Tourismus, der für die Kanarischen Inseln lebenswichtig sein wird.

  2. Mit ebensolcher Twin Otter sind wir von Male zu einer entfernteren kleinen Malediveninsel geflogen, allein dieser Flug in geringer Höhe über die zahlreichen Atoll hinweg war ein einmaliges Erlebnis! Ob es bei den Kanarentouristen ausreichend Bedarf für solch Inselhopping geben wird kann ich nicht einschätzen. Es wäre mit Sicherheit eine weitere touristische Attraktion, ich drücke dafür jedenfalls die Daumen. Es wird aber mit Sicherheit unter den Anhängern der Weltklimarettungsreligion einen Aufschrei geben wegen des ungünstigen (nur 19 Passagiere) CO2- Fußabdruckes….

    • Die Initiatoren behaupten sogar, dass der CO2-Fußabdruck geringer sei als beim Fliegen mit konventionellen Flugzeugen oder der Fähre, weil die Fahrten mit dem Auto zwischen Häfen bzw. Flughäfen und Stadtzentren weitgehend entfallen.

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