Der auf Fuerteventura ansässige Künstler Juan Miguel Cubas hat vor einigen Tagen sein Werk „La Cabra al Viento“ an die Inselregierung (Cabildo de Fuerteventura) übergeben.
Juan Miguel Cubas, der in der Gemeinde Pájara lebt, ist für seine Skulpuren aus Stein und Eisen bekannt. Viele seiner Werke zieren bereits die Insel von Norden bis Süden. Außer in der Gemeinde Antigua gibt es in jeder Gemeinde von Fuerteventura Skulpturen und andere Arbeiten des Künstlers zu sehen.
8 Meter hohe Ziege
Die nun an das Cabildo übergebene Arbeit ist die größte, die Cubas bisher erschaffen hat. Seine Ziege ist 8 Meter hoch, 8 Meter lang und 3,5m breit. Das Gewicht der Skulptur schätzt Cubas auf zwischen 7 und 7,5 Tonnen. Damit hat Cubas eine imposante Skulptur als Hommage an die Ziege auf Fuerteventura erschaffen. Vorbild war die auf Fuerteventura endemische Cabra majorera.
Die Fuerteventura Zeitung hat mit dem Künstler über sein Werk gesprochen. Cubas erklärte uns die Details seiner Arbeit genauer: Im Bauch der Ziege und im Euter befinden sich je ein offener Bereich, der eine Art Fenster darstellt. Das Fenster im Bauch der Ziege symbolisiert den Zugang zu dem, was die Ziege den Menschen auf Fuerteventura gibt. Es erzählt von der Bedeutung, die das Fleisch der Ziegen auf einer so kargen Insel wie Fuerteventura hatte. Auch heute noch ist „Cabrito“ (Zicklein) ein gerne genossenes Fleisch in der typischen Gastronomie von Fuerteventura.
Das Fenster im Euter des Tieres symbolisiert die Bedeutung der Milch, die die Ziege gibt. Diese geht von der Verwertung als frische Milch bis hin zur Veredelung als Ziegenkäse. Schließlich ist der Ziegenkäse von Fuerteventura bereits weit über die Grenzen von Fuerteventura und den Kanaren als ein vorzügliches Produkt bekannt.
Zu den beiden „Fenstern“ führen zwei Leitern, die den Weg zu den Produkten und der Verwendung der Ziege symbolisieren.
Eine Ziege mit Geschichte
Die „Cabra al Viento“ (Ziege im Wind) ist eine Skulptur mit viel Geschichte. Ursprünglich hatte die Gemeinde Pájara die Skulptur im Jahr 2018 in Auftrag gegeben. Nachdem Cubas 10 Tage auf der Avendia in Morro Jable an der inneren Struktur gearbeitet hatte, kam die Gemeinde auf ihn zur und bat darum, mit der Fertigstellung zu warten, bis sicher sei, wo die Ziege aufgestellt werden würde. Seinerzeit hatte man ein Gelände dafür bereits im Sinn, allerdings war danach Funkstille und die Struktur stand im wahrsten Sinne des Wortes einfach in Jandia herum.
Fuerteventuras Inselregierung interessiert sich für die Ziege
Anfang 2019 interessierte sich dann die Inselregierung (Cabildo de Fuerteventura) für die Ziege. Der seinerzeit amtierende Inselpräsident Marical Morales kam auf Cubas zu und fragte nach, ob die Skulptur zu verkaufen sei. Cubas willigte ein und brachte die Ziegenstruktur nach Pozo Negro auf das Feaga-Messegelände. Hier arbeitete Cubas ab Februar 2019 für etwa 2 Monate an der Ziege. Da sich aber die Erstellung des entsprechenden Vertrags mit dem Cabildo immer weiter hinauszögerte, brach er die Arbeiten erneut ab.
Zwischenzeitlich gab es Wahlen auf Fuerteventura und mit Blas Acosta einen neuen Präsidenten auf Fuerteventura. Dann kam Corona. Nur einen Tag vor der Absetzung von Blas Acosta durch ein Misstrauensvotum kam dann im Juni 2021 endlich der Vertrag mit der Inselregierung zustande.
Cubas hatte bis 10. November 2021 Zeit, die Ziege fertig zustellen. Diesen Termin konnte er auch einhalten.
Die Ziege ist fertig, aber es gibt keinen Platz zum Aufstellen
Am 21.01.2022 hat die Inselregierung dann in einer Pressemitteilung bestätigt, dass sie die Ziegenskulptur vom Künstler entgegen genommen hat. In der Pressemeldung fehlte aber jeglicher Hinweis darauf, wo die Skulptur denn letztlich aufgestellt werden soll.
Die Fuerteventura Zeitung hat auf Nachfrage bei der Pressestelle des Cabildo erfahren, dass es bisher noch keinen festen Platz für die Aufstellung der Skulptur gibt. Auch konnte man keine Angaben dazu machen, wann denn über den Standort entschieden wird.
Aber man hatte ja auch wenig Zeit, sich im Cabildo um den Aufstellungsort der Ziege zu kümmern. Selbst wenn man nur den Zeitraum ab der Unterschrift des Vertrags mit dem Künstler ansetzt, sind „lediglich“ 7 Monate vergangen. Nimmt man hingegen spitzfindig den Zeitpunkt, ab dem die Skulptur sich in Pozo Negro befand (Februar 2019) erhöht sich diese Zeit um 2 Jahre und 4 Monate auf knappe 3 Jahre.
Zum Vergleich: Laut Cubas hat die tatsächliche Arbeit zur Erstellung der Skulptur ca. 3,5 Monate gedauert. Die schwere Geburt der Skulptur lag als mehr an den bürokratischen und sonstigen Umständen, als an der tatsächlichen Handarbeit.
Nun bleibt abzuwarten, ab wann die „Cabra al viento“ ihren Kopf tatsächlich stolz in den Himmel von Fuerteventura recken kann. Das Potential zu einem der meistfotografierten Symbole der Insel zu werden, hat das imposante Werk allemal.
Zur Zeit ist das Kunstwerk nach Angaben des Cabildo „sicher und der Öffentlichkeit nicht zugänglich“ untergebracht.
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In Cofete ist auch genug Platz, aber bitte auf dem Landweg transportieren.
Ja, wenn es ein Esel oder ein Rindvieh wäre, würde ich den Sitz der kanar. Regierung in GC vorschlagen.
Ja, auf einen Berg zu stellen. Norden von Playa Blanca.
Ich könnte mir vorstellen die Riesenziege auf einen Berg zu stellen, dann wäre es wie ein Wahrzeichen und jeder der mit dem Flugzeug landet sieht die Ziege von weitem sollte sie in der Nähe des Flughafens stehen. Vielleicht mal drüber nachdenken nur so ein Gehirnspinst von mir.
Ich hoffe die Cabra darf im Norden vielleicht in den Dunas de Corralejo MECKERN. Ich würde mich freuen. Platz ist da allemal.
¿Trojanische Ziege?