Rauchverbot am Strand auf Fuerteventura? Spanien plant Gesetzesreform zum Thema Rauchen

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Die spanische Regierung arbeitet an einer Verschärfung der Gesetze zum Thema Rauchen.

Bereits im Dezember 2021 hat das spanische Gesundheitsministerium seinen ambitionierten „umfassenden Plan gegen Tabakkonsum“ fertiggestellt und diesen an medizinische und wissenschaftliche Gesellschaften sowie an die Autonomen Regionen zur Stellungnahme weitergeleitet.

Sollten die Pläne des spanischen Gesundheitsministeriums so umgesetzt werden, wie es der Entwurf vorsieht, wird es für die Tabakindustrie, die Werbebranche und natürlich für die Raucher teils gravierende Änderungen geben.

Einige der geplanten Maßnahmen werden jedoch nicht neu sein, da sie bereits im Rahmen der spanienweit geltenden Corona-Regeln festgelegt wurden. Diese wegen der Corona-Pandemie zusätzlich zu den bereits vorher bestehenden Rauchergesetzen eingeführten Regeln sollten eigentlich wieder außer Kraft gesetzt werden, sobald das Ende der Pandemie in Spanien offiziell festgestellt wird.

Nun müssen Raucher damit rechnen, dass die eine oder andere bereits bekannte Einschränkung auch nach der Pandemie fortbestehen wird.

Tabakkonsum in Spanien bis 2025 um 30% reduzieren

Ziel der ehrgeizigen Pläne ist es nach Angaben des Gesundheitsministeriums, den Tabakkonsum in Spanien bis 2025 um 30% gegenüber den Werten von 2010 zu reduzieren. Dabei handele es sich um ein Ziel, das von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgegeben worden sei.

Eine Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels ist die Erhöhung der Steuern auf Tabak, seine Derivate ebenso wie auf elektronische Zigaretten, Dampfer und damit in Zusammenhang stehende Produkte.

Der Plan schließt auch die Notwendigkeit ein, Alternativen zum Tabakanbau in Spanien zu suchen.

Außerdem soll er Umweltschutz-Aspekte berücksichtigen, wie z.B. die Vermeidung von Zigarettenkippen am Strand, die die Ökosysteme im Meer schwer beeinträchtigen. Dies könnte durch eine Erweiterung des Rauchverbots an Stränden erreicht werden.

Ein weiteres Ziel sei die „Reduzierung der vorzeitigen Todesfälle durch nicht übertragbare Krankheiten“ bis 2030 um ein Drittel sowie das Erreichen der Empfehlung der Europäischen Union, den Anteil der Raucher bis 2040 um 5 Prozentpunkte bzw. um 7 Punkte bei der Bevölkerung von 14 bis 18 Jahren zu senken.

Das Gesundheitsministerium will, dass „alle Maßnahmen dazu beitragen, Leben zu retten, und dass sie von allen Parteien mitgetragen werden, indem eine „nationale Vereinbarung zur Tabakprävention mit der Unterstützung aller parlamentarischer Gruppen zustande kommt.

Details der geplanten Maßnahmen

Erweiterung der rauchfreien Zonen

Das Gesundheitsministerium will vorschlagen, noch vor 2023 die rauchfreien Zonen in Spanien zu erweitern. Dies wird vor allem Bereiche im Freien betreffen, denn das Rauchen in geschlossenen öffentlichen Räumen ist ohnehin schon seit 2010 nahezu vollständig verboten.

Ein Rauchverbot im Freien könnte z.B. die Terrassen in der Gastronomie und Bereiche in der Nähe von öffentlichen Gebäuden betreffen. Auch ein Rauchverbot an Stränden könnte, wie oben bereits geschildert, eingeführt werden.

Rauchfrei soll in Zukunft auch „aerosolfrei“ einschließen. Auch bereits bestehende Gesetze sollen dahingehend geändert werden, dass auch Dampfen, E-Zigaretten und Methoden, bei denen Tabak erhitzt wird, genauso behandelt werden wie das klassische Rauchen.

Die zukünftigen Regeln könnten sogar in gewissen privaten Bereichen greifen. So steht z.B. ein Rauchverbot im privaten PKW zur Diskussion. Dies soll u.a. Minderjährige, die mit im Auto sitzen, vor dem Passivrauchen schützen. [Der Fahrer eines KFZ darf übrigens schon nach heutigen Recht nicht während der Fahrt rauchen. Dies ergibt sich jedoch nicht aus Anti-Tabakgesetzen, sondern aus den Straßenverkehrsgesetzen.]

Verbot von Markenzeichen auf den Verpackungen

Tabakkonzerne müssen sich auf deutliche Einschränkungen bei der Werbung für ihre Produkte machen. Ähnlich wie in Frankreich oder Australien sollen Zigaretten nur noch in einer generischen Verpackung angeboten werden dürfen. Dadurch verschwinden jegliche Unterscheidungsmöglichkeiten durch Logos oder Farben. Der Name der Marke darf in Australien z.B. zur noch als Text mit einer vorgegebenen Schriftart aufgedruckt sein. Dadurch entsteht deutlich mehr Platz für die Gruselbilder von durch Tabakkonsum verursachten Erkrankungen.

Außerdem sollen Werbung, Marketing und Sponsoring sowie der Verkauf und Konsum von Tabak- und analogen Produkten weiter reguliert werden.

Teurer Tabak soll Rauchen für Jugendliche unattraktiver machen

Erhöhte Tabaksteuern sollen das Rauchen drastisch verteuern. Analoge Produkte (Dampfer, Liquids etc.) sollen ähnlich hoch besteuert werden. So soll die Schwelle zum Einstieg in das Rauchen für Kinder und Jugendliche höher gelegt werden, damit Rauchen finanziell schwerer erreichbar wird.

Nach Ansicht von Nichtraucherorganisationen sei der Tabak in Spanien unverschämt billig. In Irland kostet eine Schachtel Zigaretten rund 12,80 Euro, in Frankreich 9,70€ Deutschland 7€ und in Spanien gerade einmal 4,53€.

Rund 80,4% des Tabakpreises in Spanien gehen an den Fiskus.

Ein durchschnittlicher Raucher gibt in Spanien 135,90€ pro Monat für das Rauchen aus.

Wann und in welcher Form die geplanten Gesetzesreformen verabschiedet werden, steht noch in den Sternen. Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich lediglich um Pläne und Entwürfe.

Lungenärzte fordern höhere Preise und Finanzierung von Entwöhnungsmaßnahmen

Die Pläne für restriktivere Gesetze und höhere Steuern werden in Spanien unter anderem von der spanischen Gesellschaft für Lungenkrebs unterstützt. In 86% der Fälle von Krebs im Thorax-Bereich sei das Rauchen als Risikofaktor gegenwärtig.

Die Mehreinnahmen sollten nach Ansicht der Lungenfachärzte für die Finanzierung von Entwöhnungsbehandlungen, für spezifische Aufklärung von Risikogruppen und für einen Präventionsfonds verwendet werden.

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21 Kommentare

  1. Die Kippen sind das Problem nicht der Rauch…kapiere nicht warum diese Ekelschweine die überall hinterlassen müssen, man könnte sie auch ausdrücken und in einer Tüte mitnehmen. Aber natürlich, die sind eklig, also will man sie loswerden.

    An sich begrüsse ich das Rauchen ja, denn ich habe Pharma- und Tabakaktien, verdiene also an dieser dummen Angewohnheit doppelt. Aber die Kippen am Strand und anderswo sind ein Problem. Man kann nicht überall Aschenbecher aufstellen.

    Eine kleine Gebühr für Kippen wäre eine Möglichkeit, wie ein Pfand, dass man Abgabestellen schafft wo man für Kippen z.B. 2 bis 5 cent pro Stück bekommt? Dann finden sich fleissige Sammler, die alles sauberhalten. Kann man ja aus der Tabaksteuer mühelos bezahlen.

    • Du hast nichts verstanden, hm?

      Alkohol schadet erst einmal nur Dir selbst.
      (Passiv-)Rauchen schadet aber zusätzlich auch Schwangeren und deren Embryonen, sowie auch Babys und Kindern, die sich in der Nähe aufhalten.
      Außerdem hinterlässt Alkohol keine sichtbaren Spuren in der Natur, sofern die Flaschen mitgenommen werden, wenn man am Strand etwas trinkt (und dafür spielt es auch keine Rolle, ob Alkohol oder Wasserflasche).
      Zigarettenkippen sind giftig.

      Brauchst Du noch mehr Gründe, um den Unterschied zwischen Zigarettenkippen und Alkohol in diesem Kontext zu sehen?

  2. Rauchen am Strand? Ich habe nichts dagegen. Was dagegen spricht ist die Tatsache das überall diese widerlichen Stummel rumliegen, insbesondere in diesen sogenannten Steinburgen ist oftmals alles mit Kippen übersät, das ist widerlich!
    Warum kann ein Raucher nicht auch für die richtige Entsorgung beitragen, genau es ist den meisten Rauchern egal. War vor paar Tagen an der Costa Calma in einer Steinburg, die ganze Zeit ein penetranter gestank nach Kippen, dann sah ich das überall in der Burg zwischen den Steinen Zigarillo Stumpen vorhanden waren, ich kenn die Leute, wenn die da sind ist die Burg für drei Wochen belegt, dann werden 3 Wochen lang diese stinkigen Stumpen in alle Ritzen der Steine entsorgt. Der nächste darf sich dann über den üblen Gestank freuen, ich habe die Leute schon darauf angesprochen, es hat nichts gebracht! Deshalb striktes Rauchverbot in Strandzonen!!

  3. Hola,
    sorry verbote immer mehr verbote was so das bringen im freien wann wird das atmen verboten
    Drogen sind auch verboten und was bringt es nix rein gar nix da von der Konsum steigt ja unaufhaltsam.
    Ergo wird es nix bringen verbote fördern den Schwarzmarkt 👍🤔

  4. Das finde ich mal richtig gut. Hoffentlich kommen die Maßnahmen durch und werden dann auch befolgt. Leider wurden die Rauchverbote während der Pandemie ja auch nicht beachtet. Besonders von den Touristen nicht. In Morro durfte sogar in Biergärten bzw. Terrassen geraucht werden. Auch in Hotels (Bsp. SBH Maxorata) abends draußen direkt vor der Bar. Kein Abstand nichts. Und egal wo man sich am Stand hingelegt hatte, immer wieder Zigarettenkippen im Sand. Das fände ich richtig , richtig super, wenn das Rauchen am Stand und Pools etc. verboten würde. Aber Frage ist, wer kontrolliert das? Und wenn man selber was sagt wird man noch beschimpft.

    • Rauchverbot am Strand? Jetzt wird’s langsam eng…
      Bin auch Raucher und jedes Jahr in Jandia, da schmeißt (fast) niemand Kippen durch die Gegend. Aschenbecher sind ja vorhanden.
      Bin gespannt ob die das durchziehen…

    • Verbote hin, Verbote her; Fakt ist jedenfalls, dass die Mehrheit der Raucher (völlig egal, ob Deutsche, Spanien oder oder… ausgesprochen egoistische und vor allem rücksichtslose Zeitgenossen sind. Selbst an den mehr als weitläufigen Stränden auf Fuerte gelingt es kaum, spontan ein Handtuch im Sand auszubreiten ohne den ekligen Anblick zahlreicher Zigarettenkippen ertragen zu müssen. Jedes Mittel diese Schweinerei zu unterbinden wäre nur recht, aber es dürfte nicht gelingen. Regeln , das Zusammenleben betreffend, werden zusehends (auch medial) unpopulär. Selbstbestimmung, Eigenverantwortung usw. sind die Modeworte und viel zu oft die Verhaltensempfehlungen in der Ellenbogengesellschaft…

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