Spanien war am 20. Mai 2022 um 17 Uhr das Land mit den meisten bestätigten Fällen der Affenpocken. Bisher wurden insgesamt 30 Fälle bestätigt, die bis dato ausschließlich in Madrid angesiedelt sind. Bestätigt wurde die Erkrankung bisher nur bei Männern.
Mindestens 19 weitere Verdachtsfälle, darunter eine Frau, warten noch auf auf eine endgültige Bestätigung durch entsprechende PCR-Tests.
Auf den Kanarischen Inseln gibt es zurzeit zwei noch unbestätigte Verdachtsfälle. Beide sind auf Gran Canaria angesiedelt und betreffen Männer.
Aus Portugal wurden am 20.05.2022 insgesamt 23 Fälle bestätigt, aus dem Vereinigten Königreich 20 und in Italien 3.
Auch aus Kanada (2), Belgien (2) sowie den USA, Australien und Schweden (jeweils 1) wurden Fälle der Affenpocken bestätigt.
Behörden in Spanien und Italien suchen nach Index-Patienten
Wie wir schon bei der Corona-Pandemie gelernt haben, hat die Suche nach Kontaktpersonen und dem Indexpatienten eine entscheidende Bedeutung bei der Strategie zur Vermeidung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Auch im Fall der Affenpocken könnte eine frühzeitige Isolierung von Patienten die wirkungsvollste Methode zur Eindämmung sein.
Manche spanische Medien wollen mit der Gay-Pride Maspalomas einen zweiten möglichen Infektionsherd für die Verbreitung der Affenpocken in Spanien, aber auch in anderen Ländern, ausgemacht haben. Die Gay Pride de Maspalomas wurde von 5. bis 15. Mai im Süden von Gran Canaria gefeiert und hat rund 80.000 Besucher angelockt, darunter viele aus anderen Regionen Spaniens und aus anderen Ländern.
Nach Angaben der spanischen Tageszeitung El País war der erste Italiener, bei dem die Krankheit bestätigt wurde, auf Gran Canaria. Auch mehrere der bestätigten Fälle in Madrid sollen demnach an der Gay Pride auf Gran Canaria teilgenommen haben.
Als erster Infektionsherd Spaniens gilt eine Sauna in Madrid, in er sich die Wege der meisten bestätigten Fälle gekreuzt haben sollen.
Kanarische Gesundheitsbehörde kann Zusammenhang nicht bestätigen
Die kanarische Gesundheitsbehörde hat am Samstag, 21. Mai 2022, präzisiert, dass nur einer der beiden Verdachtsfälle auf den Kanaren an der Gay Pride teilgenommen hat.
Die Nachrichtenagentur EFE zitierte die kanarische Gesundheitsbehörde mit den Worten, dass es „möglich sei, dass diese Veranstaltung zur Verbreitung des Virus beigetragen habe“. Die kanarische Gesundheitsbehörde betonte aber gleichzeitig, dass es noch zu früh sei um wissen zu können, welches Gewicht die Veranstaltung für die Verbreitung eventuell gehabt hat.
Die Nachverfolgung von möglichen Infektionswegen erfolgt durch die Gesundheitsbehörden der Autonomen Regionen. Die Ergebnisse werden dem Koordinationszentrum für Gesundheitswarnungen und -notfälle (CCAES) gemeldet. Nur dort verfüge man über die globalen Informationen.
Deshalb könne die kanarischen Regierung in dieser frühen Phase der Untersuchungen die Medienberichte nicht bestätigen, die den zweiten Infektionsherd in Spanien mit der Gay Pride de Maspalomas in Zusammenhang gebracht haben.
Neben Madrid und den Kanaren untersuchen 5 weitere Autonome Regionen in Spanien mehrere Affenpocken-Verdachtsfälle. Dazu gehören das Baskenland, Andalusien, Castilla-La Mancha, Extremadura und Galizien.
Spanisches Gesundheitsministerium führt Affenpocken nicht als sexuell übertragbare Krankheit
Die spanische Gesundheitsministerin, Carolina Darias, hat klargestellt, dass es sich bei den Affenpocken nicht um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt. Sie werde durch engen zwischenmenschlichen Kontakt übertragen, also auch, aber eben nicht ausschließlich, durch sexuelle Kontakte. Die sexuelle Orientierung spiele dabei auch keine Rolle.
Laut Angaben des RKI kann das Affenpocken Virus über die Ausscheidung von Atemsekreten [also z.B. durch „feuchte Aussprache“] von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Sonderseite zur aktuellen Lage der Affenpocken auf den Kanaren
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