Am Abend des 26. März 2019 landete eine Turboprop-Flugzeug vom Typ Pilatus PC-12/45 auf dem Flughafen von Fuerteventura. Obwohl die Guardia Civil bereits den Verdacht hatte, dass das Flugzeug zum Drogenschmuggel eingesetzt wurde, konnten sie die Maschine nach der Landung nicht durchsuchen, weil kein entsprechender richterlicher Beschluss vorlag.
So konnte die Polizei zwar die drei Männer an Bord, den Piloten, einen Co-Piloten und einen Mechaniker, identifizieren, aber nichts weiter unternehmen, als sich eine Kontakttelefonnummer und den Namen des Hotels geben zu lassen, in dem sie auf Fuerteventura übernachten würden. Die Besatzung sollte am Folgetag am Flugzeug erscheinen, um die Dokumente zu präsentieren und eine Inspektion des Flugzeugs zu ermöglichen.
Am nächsten Tag beantwortete der Pilot sogar noch den Telefonanruf. Allerdings erschienen die drei Männer nicht wie vereinbart am Flughafen.
Die Guardia Civil beantragte daher einen Durchsuchungsbeschluss, sodass die Polizei das verdächtige Flugzeug am Tag nach der Landung gegen 20.00h durchsuchen konnte.
Die Drogenspürhunde fanden insgesamt 388 Päckchen mit Kokain von höchster Reinheit.
Die Drogen stammten aus Brasilien, von wo aus das Flugzeug zuletzt gestartet war.
Festnahme des Piloten in der mexikanischen Botschaft in Madrid
Die drei Männer hatten die Zeit bis zur Durchsuchung genutzt, um sich mit der Fähre nach Lanzarote abzusetzen. Dort hausten sie offenbar in einem landwirtschaftlichen Geräteschuppen und ernährten sich von Konserven, wie die Ermittler später herausfanden.
Der Mechaniker wurde einige Tage später, am 06. April 2019, in Puerto del Carmen von der Polizei entdeckt und festgenommen. Bei ihm fanden sie Dokumente, die darauf hindeuteten, dass die beiden anderen nach Afrika und von dort nach Israel geflohen waren. Seit dem fehlte von den beiden Tatverdächtigen jede Spur
Am 19. Februar 2022 läuteten dann in der mexikanischen Botschaft in Madrid die Alarmglocken. Ein Mann hatte gefälschte Papiere vorgelegt, um sich auszuweisen. Es stellte sich heraus, dass es sich um den Piloten des Drogenflugzeugs handelte, das drei Jahre zuvor auf Fuerteventura gelandet war. Auf Grundlage des internationalen Haftbefehls, den das Gericht in Puerto del Rosario ausgestellt hatte, konnte der Pilot drei Tage später in Madrid verhaftet werden, wo der 57-jährige zweifache Vater in einem Chalet lebte.
Der Mechaniker, der in 2019 auf Lanzarote festgenommen wurde, verbüßt eine 9-jährige Freiheitsstrafe. Außerdem wurde er zu einer Geldstrafe von 65. Mio. Euro verurteilt. Die Geldstrafe wird in Spanien am Wert der beschlagnahmten Drogen bemessen.
Vom Co-Piloten fehlt weiterhin jede Spur.
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Dann kannst du ja wieder beruhigt schlafen,Werner A.
so isses, Werner B. 🙂
Wer schreibt es denn …
Jedes Mal, wenn wir am Flughafen vorbeigefahren sind, habe ich auf den Kokain-Bomber hingewiesen, der seit Jahren dort steht. Was immer ein verständnisloses Schmunzeln meiner Mitfahrer und -innen auslöste. Was der da immer erzählt ….
Nun erhalte ich durch diesen Artikel endlich „Absolution“ – Danke FZ!