Erdbeben-Schwarm beim Teide mit über 450 Beben: droht ein Vulkanausbruch auf Teneriffa?

Teneriffa-Teide-Vulkanausbruch

Vor ziemlich genau 9 Monaten, am 19. September 2021, kam es auf der Kanareninsel La Palma zu einem Vulkanausbruch.

Bevor der Vulkan auf La Palma endgültig ausbrach, hatten die die empfindlichen Seismographen des National Geographischen Instituts (IGN) bereits mehrmals sogenannte Erdbebenschwärme registriert.

Schon seit 2017 war es auf La Palma zu anomalen Erdbebenaktivitäten gekommen. Im Sommer 2021 verstärkten sich die Erbdebebenaktivitäten und am 11. September, etwas mehr als eine Woche vor dem Vulkanausbruch auf La Palma begann der intensivste Erdbebebenschwarm, der letztlich in der Eruption endete.

Am frühen Morgen des 17. Juni 2022 haben das Nationale Geographische Institut und das Vulkanologische Institut der Kanaren (Involcan) einen „Schwarm hybrider Ereignisse von sehr geringer Stärke in den Cañadas de Teide, südwestlich des Pico Viejo“, auf Teneriffa registriert.

Insgesamt wurden 458 Erdbeben aufgezeichnet, 13 davon mit einer größeren Magnitude.

Rund 300 dieser Beben ereigneten sich in einem Zeitintervall von 2 Stunden und 20 Minuten. Schon am Donnerstag kam es in derselben Zone auf Teneriffa zu seismischen Aktivitäten. Insgesamt fünf Erdbeben wurden erfasst.

Das Stärkste Beben hatte eine Stärke von 1,6 und ereignete sich in einer Tiefe von 13 Kilometern.

Der Erdbebenschwarm, der jetzt auf Teneriffa registriert wurde, ist denen sehr ähnlich, die sich am 2. Oktober 2016 und am 14. Juni 2019 unter dem Teide ereignet hatten.

Ihre wahrscheinlichste Ursache ist eine Bewegung von Dampf, Gas oder Wasser im hydrothermalen System des Vulkans.

Kein erhöhtes Risiko für einen Ausbruch des Teide

Der Seismologe des IGN, Itahiza Domínguez, erklärte, dass der Erdbebenschwarm auf Teneriffa zwar „ungewöhnlich“, aber in Anbetracht der magmatischen Aktivitäten des Teide auch „zu erwarten“ war. Er stellte allerdings auch klar, dass es keinen Grund zur Sorge gibt.

Er erläuterte weiter, dass alle Erdbeben schwach waren, mit einer mittleren Stärke von 0,5 und Tiefen zwischen 10 und 15 Kilometern, sodass sie von der Bevölkerung nicht zu spüren waren. Die Aktivitäten waren außerdem sich auf ein Intervall von nur etwas mehr als drei Stunden beschränkt.

Außerdem gäbe es in der Zone südwestlich des Pico Viejo beim Teide immer seismische Aktivitäten und die letzten Erdbebenschwärme wurden in 2016 und 2019 registriert.

Wenn ein Vulkanausbruch auf Teneriffa bevorstünde, gäbe es viel mehr Aktivität und es müsste zu einer Deformation des Bodens kommen, die es aber nicht gibt.

„Im Prinzip ist es nichts“, mahnte Domínguez zur Gelassenheit, aber er stellte auch klar, dass man nicht „erraten kann, wann es auf Teneriffa zu einem Vulkanausbruch kommen könnte.“

Was an der Situation kurz vor dem Vulkanausbruch auf La Palma anders war, könnt Ihr in diesem Artikel nachlesen.

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