Deutsche Bank rettet kanarische Fährgesellschaft ARMAS mit Kredit über 150 Mio. Euro

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Die kanarische Reederei Armas Trasmediterránea ist das größte Fähr- und Seetransportunternehmen Spaniens. Beim Güter- und Personentransport zwischen den Kanarischen Inseln und zwischen dem spanischen Festland und den Kanaren spielt das Unternehmen eine entscheidende Rolle.

Armas Trasmediterránea transportiert pro Jahr rund 5 Millionen Passagiere, hat eine Flotte von 40 Schiffen und betreibt rund 100 Routen zwischen den wichtigsten Häfen Spaniens, der Balearen, der Kanaren, Ceuta, Melilla, Marokko und Algerien.

Trotz dieser beeindruckenden Zahlen ging es der Fährgesellschaft in den letzten Jahren nicht besonders gut. Dabei fingen die Probleme nicht erst in der Corona-Krise an, die dem Unternehmen zusätzlich schwer zugesetzt hat. Finanzexperten gehen davon aus, dass sich die Reederei Armas mit der Übernahme der Trasmediterránea für rund 260 Mio. Euro im Jahr 2018 finanziell übernommen hatte.

Die einbrechenden Umsätze im Jahr 2020 infolge der Corona-Pandemie ließen das Unternehmen in kurzer Zeit eine Schuldenberg von rund 800 Mio. Euro anhäufen.

Anfang November 2020 berichteten diverse spanische Medien von einer möglicherweise drohenden Insolvenz des Unternehmens, weil es die Zinsen zweier Anleihen voraussichtlich nicht bedienen könnte.

Ende 2020 kam dann die vorläufige Entwarnung, da sich das Unternehmen mit den Gläubigern einigen konnte und staatliche Hilfen über 125 Mio. Euro aus dem spanischen Industrie-Rettungsfond SEPI beantragen würde.

Staatsfond lehnt Hilfe ab

Im Juni 2022 lehnte der spanische Industrie-Rettungsfond die Staatshilfen für Armas-Trasmediterránea jedoch ab, wohl weil man mit den Umschuldungsplänen, die das Unternehmen entworfen hatte, nicht einverstanden war.

In der Zwischenzeit hatte sich das Unternehmen jedoch nach anderen Geldgebern umgeschaut, vielleicht weil man schon damit rechnete, dass der staatliche Fond nicht oder nicht rechtzeitig helfen würde.

Private High-Yield-Fonds wären durchaus bereit gewesen, Armas Mediterránea mit Krediten aus der Klemme zu helfen. Doch die angebotenen Konditionen waren alles andere als günstig. Bis zu 10% Zinsen sollen die potentiellen Geldgeber verlangt haben. So hätten die Kredite zwar womöglich kurzfristig geholfen, das Unternehmen aber mittel- bis langfristig in den Ruin getrieben.

Letzlich war es die Deutsche Bank, die der Reederei ein akzeptables Angebot machte. Die genauen Konditionen sind zwar nicht bekannt, aber die Deutsche Bank soll Armas ein Darlehen über 100 bis 150 Mio. Euro zu einem Zinssatz zwischen 5 bis 6 Prozent gewährt haben, natürlich gegen entsprechende Sicherheiten. Sollte Armas Mediterránea ihre Verbindlichkeiten gegenüber der Deutschen Bank nicht erfüllen, kann die Deutsche Bank das Darlehen wohl in eine 50-prozentige Kapitalbeteiligung umwandeln.

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