Krebspatienten auf Fuerteventura waren bisher doppelt gestraft. Zum einen müssen sie mit der Krebsdiagnose klar kommen. Zum anderen mussten sie auch noch die beschwerlichen und auf Dauer anstrengenden Reisen nach Gran Canaria auf sich nehmen, um dort ihre Termine zur Strahlentherapie wahrzunehmen, die auf Fuerteventura bisher aufgrund von mangelnder technischer Ausstattung des Inselkrankenhauses nicht möglich war.
Doch seit dem 29. Juni 2022 können sich viele der auf Strahlentherapie angewiesene Krebspatienten diese Reisen zur Behandlung sparen. Denn seit diesem Tag verfügt die Abteilung für Radioonkologie des Inselkrankenhauses von Fuerteventura endlich über den lang ersehnten Linearbeschleuniger, der für die Strahlentherapie unverzichtbar ist.
Bevor der Linearbeschleuniger, oder auch „Linac“ nach der englischen Bezeichnung „linear accelerator“, in Betrieb genommen werden konnte, musste er zunächst noch kalibriert und vom spanischen „Rat für Nuklearsicherheit“ (Consejo de Seguridad Nuclear CSN) abgenommen werden.
Über 4,3 Mio. Euro für Strahlenbunker und Linac auf Fuerteventura
Der Bau des Strahlenbunkers und die Anschaffung, Installation und Wartung des Linearbeschleunigers im Krankenhaus von Fuerteventura erforderte eine Gesamtinvestition von rund 4,3 Mio. Euro. Die finanziellen Mittel stammen aus dem Europäischen Aufbauplan „NextGenerationEU“.
Was ist ein Linearbeschleuniger?
Tumorzellen reagieren empfindlicher auf ionisierende Strahlung wie z.B. Röntgenstrahlung als gesunde Körperzellen. Bei der Strahlentherapie geht es darum, Tumore gezielt zu bestrahlen, um diese absterben zu lassen, und dabei gesundes Gewebe möglichst wenig zu schädigen.
Ein Linearbeschleuniger ist ein spezielles Röntgengerät, das die Strahlung so formen kann, dass sie in etwa der Form des Tumors entspricht.
In einem Linac werden Elektronen mittels eines erhitzten Wolframdrahtes erzeugt. Diese werden durch ein elektromagnetisches Feld in einer langen Röhre extrem stark beschleunigt und ebenfalls durch starke Magnete auf eine Fläche von ca. einem Millimeter Durchmesser gebündelt. Dann wird der Elektronenstrahl auf eine wassergekühlte Wolframplatte geschossen. Dabei werden die Elektronen stark abgebremst, wodurch sogenannte harte Röntgenstrahlung entsteht. Dieser Röntgenstrahl wird wiederum durch spezielle Filter und Formgeber geleitet, sodass er möglichst nur an der zu behandelnden Stelle im Körper des Patienten auftritt.
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DAS ist doch endlich mal eine wirklich erfreuliche und zukunftsweisende Nachricht !
Danke für den Artikel und die genauen Informationen dazu – endlich hat auch die Insel eine Investition getätigt, die sicher schon lange überfällig war.
Eine positive Nachricht, die tausende Menschen erfreuen und erleichtern dürfte, denn dieses Thema betrifft sicher nicht nur wenige ausgewählte Personen.
Sicher kann nicht jedes technische Instrument an dieser Stelle besprochen und publiziert werden, aber ich persönlich finde diese Nachricht weitaus wichtiger und interessanter als so manche „Wetterinfo“ oder „Badeunglück“ ….
Damit will ich keinesfalls (!) ausdrücken, dass diese Artikel oder Informationen unwichtig oder uninteressant sind, NEIN, sie gehören hierher, dennoch sind sie meiner Meinung nach nicht zu vergleichen mit eben oben stehenden Ausführungen zu einem medizinischen Thema, was eigentlich deutlich mehr Interesse finden sollte, als zumindest aktuell in den Kommentaren erfolgt ist bisher.
Ich finde ungeheur wichtig, solche Dinge ins Verständnis der Menschen zu rufen, da es einfach gut ist, dies zu wissen.
Auf anderem Wege habe zumindest ICH noch nichts von diesem Linearbeschleuniger gehört.
Immer wieder kann man gerade hier in den Kommentaren sehr gut verfolgen, dass sich bei Negativschlagzeilen die Postings überschlagen und in hohe zweistellige Bereiche gehen, andererseits bei den WIRKLICH wichtigen oder relevanten Themen oft der Anschein erweckt wird, dass diese gar nicht wahrgenommen werden.
Natürlich bedeutet es sicher nicht automatisch, dass diese Artkel weinger aufgenommen werden, dennoch würde ich hoffen, dass diese Artikel ein wenig mehr Zuspruch erhalten.
Für Krebspatienten eine Bereicherung, ich freue mich deswegen besonders.
Ganz schön gut ausgestattet, diese Klinik, für so eine kleine Insel