Die Einwohner Fuerteventuras müssen in Sachen Wasserversorgung einiges aushalten. Doch besonders hart hat es in den letzten Monaten immer wieder die Einwohner der ehemaligen Urbanisation Cañada de Rio, ein Ortsteil von Costa Calma, getroffen.
Zuletzt führte Ende Mai 2022 der Ausfall einer Pumpstation in der Nähe des Hotels SBH Costa Calma Palace infolge eines technischen Defekts dazu, dass rund 1.000 Personen fast 6 Tage lang ohne Wasser auskommen mussten.
Erst nach dem Austausch der Pumpen durch die Gemeinde war das Problem für die Bürger gelöst. Zumindest vorläufig.
Das grundsätzliche Problem, nämlich das Kompetenzgerangel zwischen der Gemeinde Pájara und dem Unternehmen Fuertcan, das die Erschließung von Cañada de Rio durchgeführt hat, ist jedoch noch immer nicht aus der Welt geschafft.
Es gibt zwar ein rechtskräftiges Urteil aus dem Herbst 2021, in dem ein Gericht erkannt hat, dass die Gemeinde die Urbanisation bereits stillschweigend übernommen hat und daher auch die Grundinfrastruktur einschließlich Wasserversorgung zuständig ist. Doch die Gemeinderäte von Pájara haben offenbar Zweifel an der Tragweite des Urteils und sehen gewisse Interpretationsspielräume in den Formulierungen des Richters. Man beruft sich darauf, dass die Formalien zur Übernahme der Urbanisation und dessen Infrastruktur nicht vollständig abgeschlossen sind.
Aufgrund dieser in den Augen der Regierenden trotz des Urteils unklaren Rechtslage traut sich offenbar niemand, öffentliches Geld in die Hand zu nehmen, um dieses für die Reparatur von (möglicherweise?) noch immer privater Infrastruktur auszugeben, um so ein Verfahren wegen Veruntreuung von Geldern zu vermeiden.
Deshalb hatte die Gemeinde auch eine Frist von 72 Stunden verstreichen lassen, um die oben erwähnte Pumpenreparatur durchzuführen. So konnte sie ihre Handlung mit einer Notsituation rechtfertigen.
72 Stunden Wartezeit, bis die Gemeinde tätig werden kann
Am Morgen des 01. Juli 2022 ist in Costa Calma erneut ein Problem mit der Wasserversorgung aufgetreten, das dieselben Haushalte betreffen dürfte wie schon bei Ausfall der Pumpen Ende Mai.
Diesmal betrifft das Problem die Stromversorgung derselben Pumpstation, deren Pumpen beim letztem Mal defekt waren.
Die für das Thema Wasserversorgung zuständige Mitglied des Gemeinderates, Dunia Álvaro, erklärte uns telefonisch, dass man zurzeit nur wisse, dass die Pumpen keinen Strom bekommen. Ob jedoch jemand „eine Sicherung umgelegt hat oder ob der Stromversorger den Strom wegen einer unbezahlten Rechnung abgestellt hat“, wisse man derzeit jedoch nicht.
Nun wird wohl das gleiche Spiel beginnen, wie beim letzten Ausfall der Wasserversorgung. Die Gemeinde wird Fuertcan schriftlich auffordern, die Wasserversorgung in Costa Calma wieder herzustellen. Die Bürger müssen die Unterbrechung der Wasserversorgung wieder bei der Polizei zur Anzeige bringen, damit die Gemeinde nach Ablauf einer Frist von mindestens 72 Stunden eine Notlage rechtfertigen kann, um dann beispielsweise die Stromversorgung der Pumpen mit einem mobilen Stromgenerator oder durch die Begleichung der offenen Rechnung wieder herstellen zu können.
Für die Einwohner von Cañada del Rio könnte das bedeuten, dass sie wieder mindestens 4 bis 5 Tage ohne Wasserversorgung in ihren Wohnungen auskommen müssen, es sei denn, Fuertcan und Gemeinde können früher eine Einigung treffen.
Hotels in Costa Calma nicht betroffen
Urlauber, die in den kommenden Tagen ihre Ferien in einem Hotel in Costa Calma verbringen möchten, müssen sich keine Sorgen machen. Alle Hotels verfügen über eigene Wasserspeicher, die zur Not unabhängig vom Versorgungsnetz per Tankwagen befüllt werden können.
Wer seinen Urlaub dagegen in einer Ferienwohnung verbringen möchte, sollte mit seinem Vermieter Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob die Wohnung betroffen ist. Es ist längst nicht ganz Costa Calma betroffen. Es gibt allerdings Eigentümergemeinschaften, die nicht über eigene Wasserspeicher verfügen, sodass ein Nachfüllen mittels Tankwagen nicht möglich ist.
Hier findet Ihr weitere Beiträge zum Thema Wasserversorgung.
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Das Problem Wasserversorgung ist immer noch aktuell.
Im Nov. und Dez. 22 mehrere Tage für einige Stunden kein Wasser in den Ferienwohnungen.
„…für mehrere Stunden…“ ist dann aber eher ein Problem des Eigentümers, dessen Immobilie nicht den gesetzlichen Bestimmungen bezüglich vorzuhaltener Wasserreserve entspricht.
Hallo!
Weiss jemand ob das“ Problem“ mit der Wasserversorgung mittlerweile erledigt ist, oder müssen die Ferienwohungen in diesem Gebiet erneut storniert werden? Der Urlaub rückt näher.
Grüsse
Hallo zusammen.
Das mit der Wasserversorgung können nur Politiker fertig bringen.
Keine Verantwortung übernehmen und schön alles abwälzen.
Alle betroffene sollten bei der Gemeine auf die Toilette gehen und sich auch dort waschen!!!!
So wird Costa-Calma kaputt gemacht, Hauptsache die Verantwortlichen haben Wasser. Wenn der Herr Bürgermeister kein Wasser hätte , dann wäre das schon erledigt, zu 100% sicher.
Die 72 Stunden sind jetzt aber schon längst vorbei, was ist jetzt mit dem Notstand? Wann wird die angeblich nichtbezahlte Stromrechnung nun beglichen? Wie lange sollen wir diesmal auf das Wasser warten? Und wie oft noch? Möchte der Bürgermeister auch für die Costa Calma eine Abmahnung vom Gericht und eine Androhung strafrechtlicher Konsequenzen erreichen?
Eigentlich geht mein Kommentar nun voll am Thema vorbei denn der hat nichts mit der Wasserversorgung zu tun, sondern bezieht sich eher auf den Satz von Heinz “Schade für Costa Calma das das es nur rückwärts geht.“ Kommt auf den Standpunkt der Betrachtung an rückwärts muss nicht negativ sein. Vor 25 Jahren lag Costa Calma voll im Trend, super Geschäfte, Bars, Restaurants und Diskotheken, es gab urige Strandbars und ein Nightlive bis morgens um fünf. Ab 2002 ging es dann voran, mehr Hotels, mehr Betten und all in, das Ende von allem anderen nahm seinen Lauf. Ich persönlich hätte nichts gegen eine rückwärts gerichtete Entwicklung.
….nichts hinzuzufügen
Mir kam schon mal der Gedanke, dass eventuell jemand von den Verantwortlichen ein Familienmitglied hat, das Wasser in Tankwagen liefert. Der kann dann jedesmal einen guten Schnitt machen.
Wäre typisch für die Insel
Man hat langsam das Gefühl,das Fuerteventura alles dafür tut,die Insel für Urlauber unattraktiv zu machen.Sehr schade um die schöne Ferieninsel.Riesige Straßenbauten ,aber an allem anderen werden keine Investitionen mehr vorgenommen.Hotelruinen und immer mehr Negativberichte werden hier keine Urlauber mehr locken.So kann man den Turismus systematisch kaputt machen….oder ist das so gewollt?Da sind völlig unfähige Leute am Werk,leider.
Es ist schon sehr sehr armselig, das in unserer „Super Digitalwelt – die eigentlich niemand so richtig braucht, Ziele schnell erreicht werden mit viel Geld und Einfluss, aber noch nicht mal in der Lage ist für die Grundversorgung zu sorgen. Hauptsache der „Drohnenflugplatz ist wichtig und genehmigt, ganz wichtig!
Es sind einfach die verkehrten Menschen am „Machthebel. Und die sitzen nicht nur bei diesem Problem auf dem Thron.
Schade für Costa Calma das das es nur rückwärts geht.
Vielleicht sollten mal die Zuständigkeit zurücktreten und mal erfahrene ranlassen.