Weltmeisterschaft im Speedsurfen auf Fuerteventura abgesagt

Speed-Challenge-cancelled

Sportveranstaltungen in der Disziplin Speedsurfen stehen auf Fuerteventura offenbar unter keinem guten Stern. Die „Fuerte Action Windsurfing Speed World Championship 2022“, die vom 30. Juni bis 04. Juli 2022 in Punta Salinas im Süden Fuerteventuras stattfinden sollte, musste in letzter Sekunde abgesagt werden.

Damit ereilte diese Sportveranstaltung dasselbe Schicksal wie schon die „Mercedes-Benz Dunkerbeck Speed Challenge“ im Juli 2018. Auch diese wurde wegen fehlender Genehmigungen abgesagt.

Bereits Anfang März 2022 zeigte sich der Veranstalter und Inhaber des Unternehmens „Fuerte-Action“, Orlando Lavandera“ der Fuerteventura-Zeitung gegenüber zuversichtlich, dass die Genehmigungen für Weltmeisterschaft im Speedsurfen rechtzeitig vorliegen würden. Zu diesem Zeitpunkt soll das Sicherheitskonzept, das für eine solche Sportveranstaltung gesetzlich vorgeschrieben ist, bereits vorgelegen haben. Die übrigen erforderlichen Genehmigungen würden „mit mehr als genug zeitlichem Vorlauf wie bei allen Sportveranstaltungen auf Fuerteventura“ beantragt.

Tatsächlich sind für ein Sportevent am Strand, egal wo in Spanien und nicht nur auf Fuerteventura, Genehmigungen diverser Behörden auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene erforderlich.

Da der geplante Wettkampfort auf Fuerteventura nicht nur an einem Strand, und somit im Geltungsbereich des spanischen Küstengesetzes, sondern auch noch in einem Naturschutzgebiet (Parque Natural de Jandía) liegt, war zu erwarten, dass insbesondere das erforderliche Umweltverträglichkeitsgutachten eine wichtige Rolle für die Erteilung der Genehmigung spielen würde.

Und so war es dann laut Pressemitteilung des Veranstalters vom 30. Juni 2022 auch das Ergebnis des Umweltgutachtens, das das Event zum Scheitern brachte. Laut Pressemitteilung sei man „zu einem sehr späten Zeitpunkt des Planungsprozesses gezwungen gewesen, einen neuen Austragungsort zu finden, weil die ursprünglich vorgesehene Stelle wegen einer endemischen und vom Aussterben bedrohten Napfschneckenart geschützt sei. Dessen sei sich auch die lokale Regierung nicht bewusst gewesen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Der Veranstalter habe die gesamten Unterlagen für ein Umweltverträglichkeitsgutachten und Sicherheitskonzept für einen neuen Standort eingereicht und die Behörden hätten die Hoffnung hochgehalten, dass es mit der Genehmigung noch rechtzeitig klappte könnte.

Letztlich musste man aber die Entscheidung treffen, dass Event für 2022 abzusagen, um dann in 2023 „größer und besser“ zurückzukehren.

Lokaler Widerstand gegen die Weltmeisterschaft im Speedsurfen in Punta Salinas

Die Gemeinde Pájara, in dessen Territorium der umstrittene geplante Austragungsort liegt, hatte die Veranstaltung am 09. Juni 2022 auf ihrer offiziellen Webseite angekündigt, was ein Hinweis darauf sein dürfte, dass die Gemeinde selbst fest mit der Erteilung der Genehmigung gerechnet hat.

Allerdings regte sich nach der Bekanntgabe in einigen Kreisen im Süden Fuerteventuras Widerstand gegen die geplante Veranstaltung. Eine Petition auf Change.org, initiiert von Pedro Torres Evora, erreichte 344 Unterschriften.

Diverse Posts in sozialen Medien und ein lokales Digitalmedium griffen das Thema auf, wobei bei manchem Leser (möglicherweise gewollt?) der Eindruck entstanden sein mag, dass es sich bei dem geplanten Speedsurfing-Event um das um ein Vielfaches größere Mega-Event des Windsurfing- und Kiteboarding-Worldcups handelte, das traditionell seit mehr als drei Jahrzehnten am Sotaventostrand ausgetragen wurde.

Die Gemeinde ruderte rund eine Woche nach der Bekanntgabe des Events zurück und kündigte an, dass man einen anderen Ort für die Sportveranstaltung suche. Von Seiten des Veranstalters gab es diesbezüglich keine Stellungnahme, bis dann die Absage per Pressemitteilung am 30. Juni bekannt gegeben wurde.

Ob der Windsurfing und Kitesurfing Worldcup in Sotaventi wie geplant Ende Juli 2022 beginnen kann, ist übrigens auch noch nicht bestätigt.

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12 Kommentare

  1. Vom Wind getrieben…..
    Im offenen Meer…..
    Nur ein paar Fahnen am Strand…..

    Was für ein Wahnsinn…. Ich würde als Veranstalter gleich Ausweichen….
    Weg Windsurfer, wilkommen zu quad, motorrad und autofahrer…

  2. Glückwunsch an alle, die die Insel vom Tourismus befreien wollen. Ich frage mich nur, was die Leute dann arbeiten wollen und wer dann künftig die vielen Arbeitslosen bezahlen will. Hilfsaktionen wie bei Corona, wird es dann auch von aussen nicht mehr geben.
    Ziemlich dumm!

    • viele Touristen mögen keinen Wind…also wer soll den auf „Fuerte Ventura “ (=Starker Wind) Urlaub machen???
      Ich habe mal zugesehen wie ein Mann in einem Restaurant aufgestanden ist und sich bei dem Kellner über den starken Wind beschwert hat….lol, das vergesse ich nie 🙂

      Vielleicht sollte in deutschen Reisebüros und Facebook mal kommuniziert werden, dass es auf Fuerte sehr windig ist….dann kann die Insel wahrscheinlich nicht mehr vom Tourismus leben

  3. …. Umweltverträglichkeitsgutachten … Schnecken… werden die nicht gern gegessen?

    … es werden bald keine Gutachten mehr benötigt, weil es bald nichts mehr zu begutachten gibt ….

    … außer vielleicht dem geistigen Zustand der verbliebenen Petitionäre, vor allem wohl Petizionärrinnen …

    Kann man sich denn in Fuerte nicht eigentlich auch irgendwo festkleben , es häufen sich die Fälle, wo man bedauert, dass der Klebstoff nicht wirklich hält, was er verspricht .. vermutlich ist der auch bereits „ökö“….

  4. Das einzige was fuerte hat kaputt machen, Behörden Irrsinn, am ende gehen die nach Sansibar etc. Und kommen nicht zurück.

    Napfschnecken, was für ein Quatsch, die schwimmen doch nicht oben, Irrsinn Irrsinn und noch mehr Irrsinn

  5. Man kann verstehen das viele traurig sind über angesagte Veranstaltungen. Gerade jetzt nach dem langen stillstand. Man merkt aber auch das die Leute den Charme von Fuerteventura beibehalten wollen. Immer mehr und größere Veranstaltungen bringen zwar Geld rein aber fuerte stand für mich immer abseits des Rummels und ein Ort der Ruhe und Erholung.

  6. Napfschneckenart so, so. Die einzig mir bekannte Schneckenart auf Fuerteventura sitzt in der Gemeinde von Pajara. Wenn es selbst ein Einheimischer, der viele Jahre in der PWA tätig war nicht mehr schafft einen monatelang geplanten und gut organisierten Wettbewerb durchzuführen, dann macht den Laden hier zu. In 2023 besser und größer zurückkommen, sorry Thomas, glaubst doch nicht im Ernst, dass sich das jemand ein zweites Mal antut. Und natürlich wird so eine Petition hauptsächlich von Leuten unterschrieben, die zum Teil garnicht wissen um was es geht, Hauptsache mal unterschreiben. Rettet die Napfschnecken, wir sitzen dafür hier mal wieder auf dem Trockenen, gibt wieder msl kein Wasser für mehrere Tage, ist aber ja nicht so wichtig, gibt auch glaube ich noch keine Petition dafür. Ich kann hier nur noch sagen, gute Nacht Fuerteventura, irgendwann gibt es die Quittung dafür.

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