Die spanische Zentralregierung hat angekündigt, auf den Kanaren die staatliche Subvention des öffentlichen Nahverkehrs von 30 auf 50 Prozent anzuheben. Damit reduzierten sich auch die Preise für Bus-Tickets auf Fuerteventura.
Mit der Maßnahme, die voraussichtlich am 1. September 2022 in Kraft tritt, wolle man mehr Menschen dazu bringen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen und so die Auswirkungen der gestiegenen Energiekosten abfedern, so die Begründung der spanischen Regierung.
Allerdings bedeutet das natürlich nicht eine Halbierung der Ticketpreise, wie diverse spanische Medien der Kanaren fälschlich titelten.
Wenn man allein die Subvention der spanischen Zentralregierung betrachtet, wird die Preissenkung nur rund 28% ausmachen. Das ist einerseits durchaus etwas wert, klingt aber ganz anders als „kostet nur noch die Hälfte“.
Ein einfaches Rechenexempel macht diesen Zusammenhang klar: Ein (hypothtisches) Busticket zum Preis von 1€ wurde bisher mit 30% Zuschuss ausgegeben. Es kostete den Verbraucher also 0,70€.
Mit der neuen Subvention kostet dieses hypothetische 1€-Ticket den Verbraucher nur noch 0,50€, also 0,20€ weniger als mit der ursprünglichen Subvention von 30%. Die Tickets werden durch die neue Maßnahme für den Verbraucher also nur um 28% und nicht „um die Hälfte“ billiger, wie vollmundig in Teilen der kanarischen Presse verkündet wurde.
Vielleicht hat da jemand in der Schule nicht aufgepasst, ansonsten müsste man ja davon ausgehen, dass die Canarios für „dumm verkauft“ werden sollten.
Kanaren-Präsident Torres gehen die Subventionen nicht weit genug
Auch wenn laut spanischer Zentralregierung die Kanaren durch diese Erhöhung der Subventionen der öffentlichen Verkehrsmittel eine spürbare Erleichterung im Ticketpreis erreichen können, gehen die Subventionen sowohl dem Präsidenten der kanarischen Autonomie-Regierung, als auch diversen Parteien wie der Partido Popular (PP) nicht weit genug.
Schließlich profitieren die Menschen auf dem spanischen Festland grade von kostenlosem(!) Zugfahren in der staatseigenen Renfe, dem spanischen Bahnbetrieb. Da es auf den Kanaren jedoch keine Eisenbahn gibt, kann es natürlich auch keine derartige Subventionierung geben. Diese Ungleichgewicht könne man nur durch eine Subvention von 100% des öffentlichen Busverkehrs abfedern, heißt es.
Busfahren auf Fuerteventura
Auf Fuerteventura erlebt man immer wieder Überraschungen, was das Busfahren angeht. Es gibt zum Beispiel keinen Busfahrplan, der alle Linien auf Fuerteventura gemeinsam auf einer Karte anzeigt. Wenn man also wissen will, wie man mit den öffentlichen Bussen von A nach B kommt, muss sich auf der Webseite www.tiadhe.com jede einzelne Linie anschauen und gegebenenfalls Umsteigeverbindungen selbst erkennen und finden.
Außerdem gibt es keinen Busfahrplan, der erkennen lässt, wann genau der Bus an einer bestimmten Bushaltestelle vorbei kommt.
Die einzigen Angaben, die man findet ist der Start am jeweiligen Startpunkt der Buslinie. Beispiel: Busline 1: Morro Jable – Puerto del Rosario. Es wird angegeben, wann der Bus in Morro Jable losfährt. Wann er aber zum Beispiel an der Costa Calma kommt, steht nirgendwo geschrieben. Man muss also als möglicherweise Ortsunkundiger wissen, wie lange der Bus denn von Morro bis nach Costa Calma – normalerweise – braucht. Hinzu kommt, dass einige Busfahrer deutlich flotter unterwegs sind als andere und so nochmals ein Unsicherheitsfaktor hinzu kommt.
Dabei könnte es so einfach sein, einen Fahrplan aufzustellen, der anzeigt, wann der Bus an welcher Haltestelle ankommen soll. Klappt anderswo ja schließlich auch.
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Als ich vor mehr als 20 Jahren auf Fuerte erstmals eine Buslinie benutzte glaubte ich, der Fahrer (Kassierer) muss sich beim Fahrpreis geirrt haben. Die Fahrt kostete ein Bruchteil dessen, was sie in D gekostet hätte. Dieses Verhältnis hat sich bis heute nicht geändert. In Spanien, wie auch auf den Kanaren, liegen die Preise beim ÖPV deutlich unter denen in Deutschland. Es ist doch nur zu begrüßen, wenn der Subventionsanteil auf den Kanaren noch um ein paar Prozente erhöht wird, warum diese Spitzfindigkeiten um Prozentzahlen, noch dazu von deutschen Touristen?? Zugegeben, in Sachen Fahrplandichte und Pünktlichkeit ist immer Luft nach oben. Aber außer in den beim ÖPV verwöhnen Großstädten und Ballungsgebieten sieht es diesbezüglich in D keinen Deut besser aus, in einem Land, dessen Spitzenpolitiker und Weltklimarettungsvereine den privaten PKW ( vor allem den mit Verbrennungsmotor) als Teufeldzeug deklarieren. So gesehen empfinde ich vieles auf Fuerte, das mir sprichwörtlich „spanisch vorkommt“ immer noch besser als das, was uns hier zuhause, im laut Steinmeier „besten Deutschland aller Zeiten “ aktuell unter dem Anspruch die Welt zu retten geboten und zugemutet wird….
Grundsätzlich bin auch der Meinung, dass man den Touristen den vierfachen Preis abverlangen sollte.
Also, mit dem Busfahrplan hatte ich noch nie Probleme. Was mich immer stört, dass es keine prepaid Buskarten gibt. Auf Lanzarote oder Teneriffa lade ich die Karte mit 20 EUR und brauche kein Kleingeld mehr.
Hallo Stefan,
es gibt diese Karten beim Busfahrer, sie heißen Boni Card.
Ich nehme alles zurück. Ich war vor zwei Jahren dort und habe niemanden gesehen, der eine Karte hatte. Ist das neu?
Doch diese Karten (Bono transporte Fuerteventura) gibt es schon länger. Die gibt es für residente Personen beim Cabildo (Inselregierung) auf Antrag,
Beim Busfahrer gibt es den Bono Transporte Fuerteventura no residente. Die Karte muss bei Erwerb aufgeladen werden und so erhält man 10% Nachlass auf alle Fahren, die man mit dieser (wiederaufladbaren) Karte bezahlt.
Stimmt so nicht. Man bekommt Karten mit bestimmten Vergünstigungen über das Cabildo (Inselregierung). Wer z.B. auf Fuerteventura resident ist, bekommt eine bestimmte Karte, Schüler und Studenten eine andere usw. Es gibt auch eine Karte, bei der man für 20€ einen ganzen Monat lang herumfahren kann, egal wie oft und wo (personenbezogen). Diese müssen aber beantragt werden und die gibt es nicht beim Busfahrer.
Beim Busfahrer gibt es nur den Bono Transporte Fuerteventura no residente. Die Karte muss bei Erwerb aufgeladen werden und so erhält man 10% Nachlass auf alle Fahren, die man mit dieser (wiederaufladbaren) Karte bezahlt.
Die in meinen Augen sinnvollste Linie wurde leider schon vor Jahren eingestellt: Die blau-gelben Busse, die zwischen Jandia und Esquinzo pendelten. An der Auslastung kann es nicht gelegen haben, wohl eher an der Taxi-Lobby
Bravo,
das wäre wieder eine Maßnahme die viele im Süden befürworten würden.
Nachhaltig und Sinnvoll!
Die Taxi Lobby hört bis heute nicht mehr auf zu lachen……
Ja aber die Rechnerei ist doch ganz einfach, vom fiktiven Ausgangspreis 1 Euro bleiben nach Abzug aller Prozente nunmehr 50 cent übrig. Die Hälfte.
Mehr muss man doch als Verbraucher nicht verstehen.
Auf der selben Basis funktioniert doch seit Jahrzehnten der Neuwagenautoverkauf, Kaffeefahrtensubventionsprodukte, Geiz-ist-Geil Technikschnäppchen.
Man frage den Handyverkäufer um die Ecke, den freundlichen Inder oder Nordafrikaner beim hochwertigen Sonnenbrillenabgebot – wo man vor „OFFˋs“ oft das Schaufenster gar nicht mehr erkennt … ;O)
Wer mit einer echten „Ray Ban“ die „Shopping Mall“ in Jandia verlässt, wird auch zum „halben“ Fahrpreis zurück nach Aeroporto fahren um anschließend heim nach Teneriffa zu fliegen, nachdem er den subventionierten 400 € BonoVentura Gutschein sinnvoll eingesetzt hat…
… BonoVentura … vielleicht sollte man ein ähnliches Projekt für einen Cabildo Mitarbeiter einführen, der sich dann um eine Verknüpfung der Busfahpläne wie oben im Artikel beschrieben, kümmert.
Fängt mit der kleinsten Busnummer-Linie an, die er am Ausgangspunkt besteigt, über die Endhaltestelle wieder zurück zum Ausgangspunkt.
An jeder angefahrenen Haltstelle notiert er sich dank seiner am Strand erworbenen Rolex die Uhrzeiten und sollte er lesen können, auch die dazugehöreigen Haltepunkte.
Dies wird allen Buslinien numerisch aufsteigend praktiziert, die Ergebnisse zusammengeführt, grafisch aufgearbeitet und mehrfarbig ausgedruckt.
Anschließend unternimmt er die ihm nun bekannten Fahrten ein zweites Mal und bringt dabei jeweils einen dieser ausgedruckten Zettel an – übertiteln könnte man das mit Fahrplan oder Linienübersicht… wie auch immer das auf spanisch heißt …
… und später, wenn das Internet erfunden wird, könnte man diese „Fahrpläne“ „online“ veröffentlichen , bis dahin aber…
… gäbe es z.B. die FuerteventuraZeitung, die letzteren Part vorübergehend übernehmen könnte.
Zumindest ist man HIER besser aufgehoben als im gar netten, aber lediglich von rollenden Gestrüppbüschen heimgesuchten Bushäuschen in Betancuria oder einem ähnlich verlassenem Bergdorf, wo meist immer noch der Esel die zuverlässigste Fortbewegungsmöglichkeit ist…
Saludos
Nur dass der Verbraucher den fiktiven 1€-Preis nie zu sehen bekam. Aus seiner Sicht hat das Busticket schon immer fiktive 0,70€ gekostet. Daher ist es Augenwischerei, jetzt zu behaupten, dass Busfahren „bald nur noch die Hälfte kostet“.
Exakt DAS meinte ich damit.
Habs nur nicht in einem Satz hinbekommen ;o))