Zum ersten Mal seit Oktober 2021 hat in der Nacht zum 14. August 2022 eine sogenannte Patera aus eigener Kraft die Küste von Fuerteventura erreicht. Patera ist die spanische Bezeichnung für die Boote, die von Migranten zur Überfahrt von Afrika auf die Kanaren bzw. aufs spanische Festland verwendet werden.
Das Boot landete am Strand von Jandia/ Morro Jable in etwa auf Höhe des Walskeletts an.
An Bord des Bootes sollen sich nach ersten Angaben um 41 Menschen aus Subsahara-Afrika befunden haben. Wie viele Männer, Frauen und Kinder unter den Migranten waren, wurde zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags noch nicht bekannt gegeben. Auch über den Gesundheitszustand der Menschen an Bord liegen uns zurzeit keine Informationen vor.
Die Migranten wurden nach ihrer Ankunft von Mitarbeitern des Roten Kreuzes und des kanarischen Notfalldienstes SUC erstversorgt. Auch Polizeikräfte befanden sich vor Ort, um die Migranten in Empfang zu nehmen.
Nach der Erstversorgung vor Ort wurden die Migranten in einem Bus zu einer provisorischen Unterkunft nach Puerto del Rosario gefahren.
Für die erkennungsdienstliche Erfassung von Migranten ist die Nationalpolizei zuständig.
Weiteres Boot mit 60 Personen nordöstlich von Fuerteventura
In derselben Nacht wurde nordöstlich von Fuerteventura eine weitere Patera mit 60 Menschen an Bord entdeckt. Ein indischer Öltanker hatte die Sichtung gemeldet und blieb bis zum Eintreffen der Seerettung in der der Nähe des Bootes, das sich nach ersten Angaben in einem sehr prekären Zustand befand. Außerdem herrschte in der Zone eine kräftige Dünung, die für das Schlauchboot eine erhebliche Gefahr darstellte.
Das Boot soll in der Nähe der marokkanischen Hafenortes Tarfaya gestartet sein. Unter den 60 Insassen verschiedener Nationalitäten befanden sich 8 Babys.
Aufgrund der geographischen Lage des Einsatzortes hätte es im wahrsten Sinne des Wortes nahegelegen, die Migranten nach Lanzarote statt nach Fuerteventura zu bringen. Allerdings sind die Unterbringungsmöglichkeiten auf Lanzarote weitgehend ausgeschöpft.
Allein in der Nacht zum 12. August 2022 wurden in den Gewässern nahe Lanzarote 8 Pateras mit insgesamt rund 400 Menschen an Bord in teils dramatischen Rettungseinsätzen gerettet. In der Nacht ist mindestens ein Mensch, ein Mädchen, ums Leben gekommen. Ein Junge wurde mit Herzkreislaufstillstand von einer Hubschrauberbesatzung aus dem Wasser gezogen und konnte anschließend wiederbelebt werden.
Ein weiteres Boot erreichte auch auf Lanzarote die Küste aus eigener Kraft. Eine unbekannte Zahl von Migranten konnte sich unerkannt vor der Polizei verstecken.
Die aufreibende Nacht ereignet sich genau in der Zeit, in der sich der spanische Regierungspräsident Pedro Sánchez während seines Urlaubs auf Lanzarote aufhielt.
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