Ursprünglich diente die Schildkrötenstation auf dem Hafengelände von Morro Jable als „Kindergarten“ für den Schildkrötennachwuchs, der im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts am Strand von Cofete ausgeschlüpft war. Viele Jahre lang holte man immer wieder Eier von den Kapverdischen Inseln per Hubschrauber nach Fuerteventura. Man hoffte, dass die geschlechtsreifen Tiere Jahrzehnte später wieder nach Fuerteventura zurückkehren würden, um hier selbst Eier zu legen und eine neue Population anzusiedeln.
Nachdem die Kapverden keine Eier mehr abgeben wollten, entwickelte sich die einst als Aufzuchtstation konzipierte Einrichtung immer mehr zu einem Lazarett für verletzte Schildkröten, die von Fischern, Bootsfahrern und sonstigen Wassersportlern in den Gewässern vor Fuerteventura gefunden wurden.
Das Ziel ist es natürlich, die verletzten oder kranken Tiere wieder so weit fit zu machen, dass sie in der freien Wildbahn selbstständig überleben können. Doch das ist je nach Art und schwere der Verletzung manchmal leider unmöglich.
Ohne die Sinne, um potentielle Beute ausfindig zu machen, oder die Gliedmaßen, um sie erjagen zu können, mag ein Überleben unter menschlicher Obhut zwar möglich sein. In der unbarmherzigen Wildnis des Meeres würden die Tiere jedoch elendig verhungern.
Unheilbare Schildkröten
Von diesem Schicksal waren auch zwei Exemplare der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) betroffen, die schon seit 2013 bzw. 2014 im Schildkröten-Hospital aufgenommen wurden.
Eine Schildkröte wurde am 15 Januar 2013 in einem Schockzustand im Meer treibend gefunden. Sie reagierte schon nicht mehr auf äußere Reize. Die Untersuchung der spezialisierten Tierärzte ergab, dass die Bindehaut und die Hornhaut chronisch dehydriert war, was dazu führte, dass das Tier auf beiden Augen erblindet war.
Das zweite Tier wurde am 29. Juli 2014 gefunden. Die vordere rechte Flosse war von Treibgut abgeschnürt, was die Beutejagd erschwerte, weshalb das Reptil bereits stark unterernährt war. Außerdem hatte das Tier eine weitere Verletzung am Panzer durch eine Schiffsschraube oder einen Hai erlitten, weshalb ihr auch Teile der hinteren Flossen fehlen.
Der Verletzungen vernarbten zwar, aber die Struktur des Panzers blieb dauerhaft geschwächt, weshalb dieser deformiert blieb. Dadurch war der Auftrieb und die Schwimmfähigkeit beeinträchtigt.
Damit die Tiere ihr restliches Dasein nicht in den relativ kleinen Becken des „Krankenhauses“ verbringen müssen, durften sie nun in ein wesentlich größeres Becken im Aquarium „Poema del Mar auf Gran Canaria“ umziehen.
Dies wurde möglich durch eine Kooperationsvereinbarung des Cabildo de Fuerteventura und der Stiftung Loro Parque bzw. dem Poema de Mar, die bereits im Jahr 2020 getroffen wurde.
Die Vereinbarung sieht auch vor, dass die Geschichte solcher verletzten Tiere didaktisch aufbereitet wird, damit Besucher für den Erhalt der Umwelt sensibilisiert werden.
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Also da muß ich Gisela zustimmen. Der Kommentar war nicht gut. Es sind alles Lebewesen und wenn man Tiere retten und pflegen kann dann ist diese eine gute Einstellung. Ich selbst habe im letzten Jahr September eine große Schildkröte am Strand der Costa Calma Richtung Surf Station Egli gesehen. Wurde vom Atlantik angespült Tod, der Kopf war weg. Mein Herz hat bei diesem Anblick geblutet. Ich glaube vom töten der Haie wurde doch gar nicht geschrieben oder habe ich den Artikel nicht richtig gelesen?
@ Bernd Was soll der Kommentar? Nix gesagt und kein Plan von irgendwas? 🤔🧐 Vetstehe ich nicht 🤔
Einerseits toll, andererseits lächerlich- es gibt Menschen die halten sich für Gott und rotten noch die Haie aus, da sie Fische töten ….
..das „Turtle-Krankenhaus“ ist eine wunderbare Einrichtung. Wie traurig, das wir Menschen
die Meere ruinieren und dadurch unzählige Tiere verletzt werden oder sterben.
Das hört sich für die beiden sehr gut an. Wir fahren eigentlich jedes Mal wenn wir auf Fuerteventura sind, nach Morro Jable und schauen, was es neues über die Schildkröten gibt. Eine Spende ist da auch immer dabei. Falls Schildkröten wegen Verletzungen, die auch auskuriert werden können dort sind, sind die Becken in Ordnung. Aber für die beiden ist es gut, in größere Becken zu kommen und ihr Dasein noch zu genießen. Tolle Idee!
Übrigens finde ich das Personal in Morro ganz toll. Wir waren mal mit unseren Enkelinnen dort und eine Dame vom Personal hat sie „entführt“, um ihnen die Babys zu zeigen. Die Erwachsenen durften nicht in diesen Bereich. Ganz liebevoll und ich glaube, so toll kümmern sie sich auch um die kranken Schildkröten.
Wie schön, dass die beiden Tiere auf ihren alten Tage noch etwas mehr Platz und bessere Lebensbedingungen bekommen werden. Hoffentlich haben sie es dort gut und es gefällt ihnen dort.