Der Tropensturm Hermine, der sich schon am 25.09.2022 auf Höhe des 25. Breitengrades zur tropischen Depression abgeschwächt hatte, hat auf Fuerteventura Spuren hinterlassen. Allerdings hat man Hermine auf Fuerteventura nicht etwa wegen extremer Windstärken gespürt, es war sogar weitgehend windstill, sondern vielmehr an den bedeutenden Regenmengen, die auf der sonst so trockenen Insel niedergegangen sind.
Es hat am 25.09.2022 fast überall auf Fuerteventura intensiv und kontinuierlich geregnet. Im Süden, in Morro Jable, hat die spanische Wetteragentur AEMET 36,8mm Niederschlag gemessen, am Flughafen 38,3mm und im Hafen von Corralejo im Norden sogar 46mm.
In der Nacht zum Montag, 26.09.2022, sind auf Fuerteventura weitere intensive Regenfälle von Himmel gekommen. In Morro Jable wurden bis 10:10h morgens 8,6mm, am Flughafen 19,8mm und in Corralejo 7,6mm registriert.
Innerhalb von 36 Stunden ist auf Fuerteventura also ungefähr die halbe durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge gefallen.
Keine Personenschäden und kaum nennenswerte Sachschäden auf Fuerteventura
Auf Fuerteventura und Lanzarote scheint die Wirkung von Hermine vorbei zu sein. Im Süden zeigte sich am frühen Morgen schon teilweise wieder blauer Himmel.
Die AEMET hat ihre Wetterwarnung der Stufe „gelb“ für Fuerteventura für Montag, 26.09.2022, mittlerweile aufgehoben. Allerdings kann es am Montag Nachmittag und in der Nacht und bis Dienstag Mittag noch weitere Regenfälle auf Fuerteventura geben.
Nach unserem bisherigem Kenntnisstand sind auf Fuerteventura keine Menschen wetterbedingt zu Schaden gekommen.
Dennoch hatten die Mitarbeiter des Zivilschutzes, der Straßenbauabteilungen von Gemeinden und der Inselregierung und des Stromnetzbetreibers reichlich zu tun, allerdings zum Glück überwiegend mit Kleinigkeiten. In Puerto del Rosario, La Oliva, Villaverde und El Cotillo ist es örtlich zu Unterbrechungen der Stromversorgung gekommen.
Am Sonntag Nachmittag waren einige Straßen aufgrund von Erdrutschen oder abgestürzten Steinen blockiert. Dies betraf z.B. die FV-605 auf Höhe von Chilegua und zwischen Fayagua und Sicasumbre, die FV-2, die FV-20, die FV-3 und FV-30.
Auf der FV-605 zwischen La Pared und Matas Blancas wurde durch den Intensiven Regen in der Nacht zum Montag reichlich Sand und Schlamm auf die Fahrbahn gespült.
Teilweise war für die Räumung der blockierten Straßen der Einsatz von schwerem Gerät erforderlich. Jedoch ist nahezu nichts passiert, was sich nicht durch Aufräumen und Saubermachen hätte beseitigen lassen.
Auswirkungen auf den Flugverkehr auf Fuerteventura
Die teuersten wirtschaftlichen Folgen von Hermine dürften wohl die Auswirkungen auf den Flugverkehr auf den Kanaren gewesen sein. Nach Angaben des spanischen Flughafenbetreibers AENA wurde am Sonntag bis 18:30h insgesamt insgesamt 252 Flüge gestrichen und 38 umgeleitet.
Die Luftraumüberwachung Eurocontrol hatte am Sonntag sämtliche Abflüge mit Ziel Gran Canaria, La Palma und Teneriffa Süd untersagt, um die Kapazitäten der Flughäfen zu entlasten. Schon am späten Sonntag Vormittag wurden Flüge von Teneriffa-Nord nach Teneriffa-Süd und Flüge mit Ziel Gran Canaria nach Fuerteventura umgeleitet.
Auf Lanzarote, Fuerteventura und Teneriffa-Süd kam es daher teilweise zu erheblichen Flugverspätungen.
Die Positiven Folgen des Regens
Alles in allem dürfte der Regen für Fuerteventura überwiegend positive Folgen haben. Schon seit Jahren konnten Natur und Landwirtschaft sich mehr über reichlich Wasser freuen.
Die Starkregenereignisse von 2017 und 2018 waren so kurz und heftig, dass sie eher Schaden als Nutzen stifteten.
Die jetzigen Regenfälle haben jedoch ausreichend sanft begonnen, um die Erde aufnahmebereit zu machen und dann so lange angehalten um die sogenannten „gavias“ und „charcos“, also die landwirtschaftlichen Strukturen, deren Aufgabe es ist, Regenwasser zu sammeln, nahezu randvoll aufzufüllen.
Tiere, Pflanzen und die Landwirte können also voraussichtlich über Wochen und Monate von dem willkommenen Nass profitieren.
Vielleicht verwandelt sich Fuerteventura in diesem Herbst und Winter wieder einmal in eine grüne, blühende Insel, ein seltener Anblick, den man nicht verpassen sollte.
Dazu müsste es aber auch nach Hermine auf Fuerteventura noch das eine oder andere Mal sanft, aber ausdauernd regnen.
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Immer schön Klima wetter Unruhe Stress machen
@ Stefan Meier
Oh doch, das kann die Natur ganz alleine wieder auffüllen. Wir kennen die Insel nur seit 16 Jahren, aber in dieser Zeit haben wir mehrfach beobachtet wie Strände in den Jahren zwischen blanken Steinen und breitem Sandstrand wechselten OHNE menschliche Hilfe wie Ausschüttungen. Ganzallein durch wechselnde Meeresströmingen ist das möglich.
Die Natur macht was sie will. Und das ist auch gut so, So schlimm wird es schon nicht werden. Das Leben geht weiter, auch auf den Kanaren.
Mich würde interessieren, wie der Strand von La Pared aktuell ausschaut?
Dort wo ja oft nur im Sommerhalbjahr durchgängig Sand in der Bucht ist, durch die Winterstürme bzw. die damit verbundenen Strömungen wird ja regelmäßig der Sand im hinteren Bereich fast vollständig vom felsigen Gestein gespült.
Am Strand in Höhe Magic Live und Aldiana im Süden von Fuerteventura ist unheimlich viel Sand weggespült worden, nun sieht man wie viele Steine unter dem Sand versteckt waren, mal schauen ob die Natur die Lücken mit feinstem Sand wieder auffüllt
Soll es Sand regnen, oder wie soll die Natur das wieder auffüllen? Was einmal weggedpült wurde, kommt von alleine nicht wieder. Du kannst Steine abtippen und 10 Millionen Jahre warten bis daraus wieder Sand geworden ist. Ansonsten hilft nur irgendeinen anderen Strand zu plündern. Und so doof wird ja hoffentlich niemand sein.
Dort kommt und geht der Sand je nach Windrichtung
Einspruch Euer Ehren! Weggespülter Sand kann sich beim nächsten Sturm schon wieder anspülen. Das hängt größtenteils mit den Strömungen vor Ort zusammen.
Hihi der Stefan ist cool,
Dachte doch glatt evtl. wird was hingedpült.
Da muss ich ja gar nicht mehr so lange warten
Danke für die ausführliche Antwort 😂😂😂
Wenn man regelmäßig auf Fuerte verkehrt, kann man sehr gut das Kommen und Gehen des Sandes von Stränden beobachten, wir fertigen Bilder dazu. Das kann teils auch schon innerhalb von 1-2 Wochen je nach Strömung und Wetter anders aussehen. Es muss also kein Sand vom Himmel regnen. Beobachten Sie einfach alle Umstände des Strandes. Aber wenn Sie es nicht allzugenau wissen, macht es Sinn, nicht Unsinn zu schreiben.