„Es wird von Mal zu Mal komplizierter, eine Veranstaltung auf Fuerteventura zu organisieren“, so die Kritik der Führung des Sportvereins „Club Deportivo Memorial Silvestre de León“.
In einer Pressemitteilung vom 20. September 2022 teilt der Verein mit, dass der Hochseeangelwettbewerb von Puerto del Rosario zum Gedenken an Silvestre de León im Jahr 2022 abgesagt werden muss, weil „die Antwort der Schiffahrtsbehörde (Capitanía Maritima) fehlt“.
„Der Hochseeangelwettbewerb wird dieses Jahr in Puerto del Rosario nicht stattfinden, weil es logistisch unmöglich geworden ist, weil wir keine Sicherheit bezüglich der Genehmigungen von der Schifffahrtsbehörde haben. Wir warten auf eine Antwort und bis jetzt gibt es noch keine offizielle Antwort. So ist es unmöglich, weil wir nun keinen Handlungsspielraum mehr für die Organisation haben“, erklären die Veranstalter.
Die Veranstalter dankten der Inselregierung für ihre Unterstützung, baten aber um Verständnis für die logistischen Schwierigkeiten einer solchen Veranstaltung, zu der Personen von allen Kanarischen Inseln kommen, aber die Verantwortung bei einer Gruppe von Freunden liegt, die lediglich versucht haben, die Fiestas von Puerto del Rosario um einen Programminhalt zu bereichern, einen Ort der Begegnung im Zusammenhang mit einer Sportaktivität zu schaffen und gleichzeitig eines Sohnes der Stadt und eines guten Freundes zu gedenken.“
In ihrer Presseerklärung kritisierten die Veranstalter die „fehlende Sensibilität bei den verschiedenen Veranstaltungen mit Bezug auf das Meer auf den Kanaren“.
„Wir sind uns der Vorschriften bewusst, doch die Genehmigungen der Schifffahrtsbehörde unterliegen dem Gutdünken von Beamten in Las Palmas, und man macht es jedes Mal schwieriger. Man hat den Eindruck, dass wir den ganzen Tag damit verbringen müssen, um Gefallen zu bitten für eine Veranstaltung, die ein Teil von Puerto del Rosario ist. Es sind immerhin schon 17 Jahre und es macht müde“, erklären die Veranstalter weiter.
„Es ist nicht nur diese Veranstaltung, die die Spannungen erleiden musste, die diese Behörde den Organisatoren von Veranstaltungen mit Bezug zum Meer zumutet. Und so sind wir zermürbt und wir können versichern, dass es das letzte Mal war, dass wir versucht haben, dieses Event zu organisieren. Sie wollten es abschaffen? Sie haben es geschafft!“, endet die Pressemitteilung frustriert.
Windsurf-Worldcup und Fiestas del Carmen litten ebenfalls unter Langsamkeit der Schiffahrtsbehörde
Die Schiffahrtsbehörde (Capitanía Maritima) war bereits im Zusammenhang mit der Absage des Windsurfing-Worldcups an der Playa de Sotavento und den Fiestas del Carmen in Morro Jable in die Kritik geraten. Noch am Tag vor der traditionellen Prozession der Fischer ließ die Genehmigung der Schifffahrtsbehörde auf sich warten, die dann in der allerletzten Sekunde erteilt wurde.
Die Fischer hätten ihre Prozession vermutlich auch ohne die Genehmigung durchgeführt. Doch den privaten Organisatoren einer Veranstaltung, zu der Teilnehmer extra Anreisen und dafür teils erhebliche Kosten aufwenden, ist es nicht zumutbar, sich wegen fehlender Genehmigungen eventuell schadenersatzpflichtig zu machen.
Zu spät beantragt?
Auf Anfrage haben uns die Organisatoren bestätigt, dass sie die Genehmigung für den Hochseeangelwettbewerb, der Anfang Oktober stattfinden sollte, am 13. Juli 2022 beantragt haben. Am 23. August habe die Behörde dann die Nachbesserung von Unterlagen angefordert, die zwei Tage später nachgereicht wurden.
Danach habe man von der Behörde nichts mehr gehört. Trotz 30 Anrufversuchen sei niemand ans Telefon gegangen. Auch auf Emails sei nicht geantwortet worden. Erst am 20. September habe die Behörde den Veranstalter dann aufgefordert, die Versicherungspolice zu ändern, obwohl diese Police dieselbe sei, die für andere Veranstaltungen dieser Art auf den Kanaren in diesem Jahr verwendet wurde.
Möglicherweise haben die Veranstalter aber von der Behörde mehr erwartet, als diese zu leisten im Stande und auch verpflichtet ist.
Wer die Gegebenheiten auf den Kanaren kennt, weiß, dass man im August nicht viel Aktivität erwarten kann, und zwar weder in privaten Unternehmen, noch in Behörden. August ist Ferienzeit und da steht nun mal einfach vieles still.
Davon abgesehen schreibt das Gesetz 39/2015 über gewöhnliche Verwaltungsverfahren vor, dass Behörden über Anträge in einer Frist von 3 Monaten zu entscheiden haben. Diese Frist wäre erst Mitte Oktober abgelaufen, also zwei Wochen nach dem geplanten Event.
Natürlich wäre es wünschenswert, dass Behörden grundsätzlich etwas agiler vorgehen. Aber zu erwarten, dass eine Behörde ausgerechnet in der Ferienzeit schneller ist als gesetzlich vorgegeben, erscheint und doch reichlich naiv.
Hätten die Organisatoren die Genehmigung bereits Ende Juni 2022 beantragt, wäre ihre öffentliche Anschuldigung sicher unbestreitbar berechtigt gewesen. Da das Event allerdings schon seit 17 Jahren ein fester Bestandteil der Fiestas von Puerto del Rosario und deren Daten schon lange feststehen, müssen sich die Organisatoren die Frage gefallen lassen, warum die Beantragung der Genehmigung nicht schon früher erfolgt ist.
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Was heißt zu spät beantragt.
Die Inseln leben von Besuchern, von Veranstaltungen. Hier muß seitens der Inselregierung nachgebessert werden, zumal jährlich wieder kehrende Veranstaltungen keine wesentlichen neuen Prüfungsbausteine dazu bekommen.
Wer nicht antwortet, verliert Umsatz, der für die Inseln so wichtig ist, damit auch die Behörden Mitarbeiter regelmäßig ihr Geld bekommen können.
Es kommt nicht alles aus der EU free of Charge an Geld. Die Arbeitslosigkeit auf den Kanaren kannst ohne Veranstaltungen nicht weniger werden.
Die Inselregierung kann an dieser Stelle nichts machen, da es sich um spanische Behörden handelt.
Klar wäre es schön, wenn die Behörden agiler wären.
Genauso kann man aber auch argumentieren, dass der Veranstalter ja auch wissen sollte, welche Unterlagen er einreichen muss. Warum kann er das nicht früher tun, wenn es doch immer wieder das Gleiche ist… Und man doch weiß, dass in ganz Spanien im August quasi nichts geht.
Das ist natürlich schade, dass so eine Breitensport-Veranstaltung für normal betuchte Bürger nicht stattfinden kann.
Man muss feststellen , dass einige Veranstaltungen zu spät beantragt werden. Man weiß doch, wann jährliche Veranstaltungen stattfinden. Also kann man doch rechtzeitig seine Anträge einreichen. Wenn es heist „mindestend 3 Monate vorher“ dann sollte man eben 5-6 Monate vorher seinen Antrag stellen.
Man sollte nicht immer die schild bei anderen suchen. Erst mal an die eigene Nase fassen.