Am 23. September 2022 rechnete das National Hurricane Center (Miami/ Floria/ USA) noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% für die Entstehung eines Tropensturms südlich der Kanarischen Inseln. Nun ist der Tropensturm real und hat von den Meteorologen den Namen Hermine bekommen.
Hermine ist bereits an den Kapverden vorbei gezogen und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rund 9 Knoten (Seemeilen pro Stunde) in Richtung Norden auf die Kanaren zu.
Am Morgen des 24. September befand sich das Zentrum von Hermine ungefähr auf Höhe des 19. Breitengrades (19.4N 20.8W). Die Kanaren befinden sich ungefähr auf dem 28. nördlichen Breitengrad. Ein Grad Unterschied entspricht 60 Seemeilen. Hermine ist also noch rund 540 Seemeilen von den Kanaren entfernt.
Die Simulationen gehen davon aus, dass der Tropensturm auf Höhe des 25. Breitengrads seine nördliche Richtung abrupt ändert und seien Weg nach westnordwest ändert. Dies wird voraussichtlich in der Nacht von Sonntag zu Montag geschehen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Tropensturm Hermine direkt über die Kanarischen Inseln zieht, ist daher weiterhin sehr gering.
Vorbereitungen auf Hermine
Die Sorgen auf den Kanaren gelten daher auch weniger Winden in Sturmstärke, sondern den heftigen Niederschlägen, die dem Tropensturm vorauseilen.
Nachdem die spanische Wetteragentur AEMET für Sonntag, 25.09.2022 zunächst eine Regenwarnung der Stufe „gelb“ für alle Kanarischen Inseln herausgegeben hatte, hat sie inzwischen die Warnstufe für Starkregen für die westlichen Kanaren (Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro) und Gran Canaria auf „orange“ angehoben. Außerdem kam für die westlichen Inseln auch noch eine Warnung vor Gewitter und stürmischem Wind hinzu, auf Gran Canaria nur vor Gewitter.
Auf Fuerteventura, Lanzarote bleibt es bei Stufe „gelb“ für Starkregen. Hinzu kommt ebenfalls eine Warnung vor Gewittern.
Alle Warnungen der AEMET gelten auf allen Inseln am Sonntag nun von 0:00h bis 24:00h.
Maximale Warnstufe der kanarischen Regierung
Die kanarische Regierung hat bereits am 23.09.2022 eine eigene Warnung der höchsten Stufe (alerta máxima) herausgegeben. Die Warnung gilt ab 24.09.2022 um 0:00h, also anders als die Warnung der AEMET bereits für den gesamten Samstag.
Die höchste Warnstufe bezieht sich auf die Phänomene Regen, Gewitter, Sturm und Überschwemmungen. Entsprechend hat die Regierung die Zivilschutzprotokolle PEFMA (Plan Específio de Emergencias de Canarias por Riesgos de Fenómenos Meteorológicos Adversos) und PEINCA (Plan Especial de Protección Civil en Atención de Emergencias por Riesgo de Inundaciones). Dabei handelt es sich um Notfallpläne für außergewöhnliche Wetterphänomene bzw. Überschwemmungen.
Auf Fuerteventura gibt es sieben deklarierte Zonen, für die ein erhöhtes Überschwemmungsrisiko ermittelt wurde. Diese befinden sich in Tetir, Lajares, La Oliva, Casillas de Ángel und in den Barrancos von Los Varichelos, Las Playitas und Gran Tarajal.
Regenmengen bis 150mm in 12 Stunden auf den Kanaren
Der Tag mit den intensivsten Regenfällen wird voraussichtlich der Sonntag, 25.09.2022, sein. Es wird vor allem auf den westlichen Inseln mit Niederschlägen von bis zu 30mm innerhalb von einer Stunde und 100mm innerhalb von 12 Stunden gerechnet. Lokal kann die Niederschlagsmenge aber auch 150mm innerhalb von 12 Stunden erreichen.
Für Lanzarote und Fuerteventura werden bis zu 40mm innerhalb von 12 Stunden erwartet. Das ist immerhin mehr als ein Drittel der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge am Flughafen von Fuerteventura.
Der Regen wird voraussichtlich bis Montag Mittag, 27.09.2022, anhalten und am Nachmittag abklingen.
Veranstaltungen und Schulunterricht abgesagt
Die Behörden auf Fuerteventura und auf allen anderen Kanarischen Inseln haben nach Verkündung der „alerta máxima“ sämtliche Veranstaltungen abgesagt. Alle kommunalen Sport- und Veranstaltungsstätten bleiben bereits ab Samstag geschlossen. Das gilt auch für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, um schon die Risiken durch die Anfahrt zu minimieren. Aus demselben Grund bleiben am Montag, 26.09.2022 auf allen Kanarischen Inseln auch die Schulen geschlossen.
Kanarische Regierung empfiehlt persönliche Vorsorgemaßnahmen
Im Rahmen der Zivilschutz-Protokolle hat die Kanarische Regierung eine Reihe von Empfehlungen für die Bevölkerung herausgegeben:
- Zustand von Dächern und Dachterrassen, Wasserspeicher, Abläufen und Fallleitungen prüfen.
- Auch bei heiterem Himmel das Auto nicht in einem Barranco abstellen.
- Taschenlampe oder Kerzen und einen Campingkocher bereithalten, falls der Strom ausfällt. Das gilt auch für Trinkwasser, Medikament, ein batteriebetriebenes Radio und Batterien.
- Fenster und Türen schließen und gegen Wassereintritt absichern. Schon kleine Schutzmaßnahmen können bei einer Überschwemmung helfen.
- Auf Ausflüge und Camping verzichten, bis die Situation sich wieder normalisiert hat.
- Unnötigen Fahrten vermeiden. Bei unvermeidlichen Fahrten vorsichtig fahren und Zonen vermeiden, die überschwemmt werden können.
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Das wird sicher alles nur der Anfang von dem sein, was uns in den kommenden Jahren noch bevorsteht.