Wirtschaft: Einzelhandelsumsätze auf Kanaren steigen, während sie fast überall in Spanien fallen

Einzelhandelsumsätze-Spanien

Die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise scheint auf den Kanarischen Inseln im allgemeinen und auch auf Fuerteventura zurzeit noch recht stabil zu verlaufen.

Dies zeigte sich z.B. auf Fuerteventura im Juli nicht nur an gefühlt gut besuchten Stränden, Hotels oder Restaurants, sondern auch an den Zahlen der Statistiken, die z.B. von Promotur, der Agentur für Tourismuswerbung der Kanaren regelmäßig veröffentlicht werden.

Dank höherer Preise und höherer Auslastung als im Juli 2022 dürften sich z.B. Hoteliers auf Fuerteventura mindestens über höhere Umsätze als im Vorjahr freuen. Da allerdings auch Hoteliers von den inflationsbedingt steigenden Preisen betroffen sind, bleibt natürlich abzuwarten, wie sich die Unternehmensgewinne entwickeln.

Doch nicht nur im Tourismus läuft es in diesem Sommer auf den Kanaren trotz aller Widrigkeiten ziemlich gut. Auch die Umsätze im Einzelhandel haben sich auf den Kanaren im Vergleich zum Juli 2021 deutlich, nämlich um 3,4%, erhöht. Dies zeigen die jüngsten Zahlen des spanischen Statistikinstituts INE.

Damit sind die Kanaren nach den Balearen (+4,8%) die Region mit dem zweithöchsten Wachstum der Einzelhandelsumsätzen in ganz Spanien und gehören gemeinsam mit Extremadura (+0,6%) zu den drei einzigen Regionen des Landes, in dem die Entwicklung im Einzelhandel überhaupt ein positives Vorzeichen aufweist.

Im spanienweiten Durchschnitt sind die Einzelhandelsumsätze im Juli um 3,3% gesunken.

Der Einzelhandel ist auf den Kanaren ein Wirtschaftszweig, dessen Entwicklung als wichtiger Konjunkturindikator gilt. Wenn im Tourismus gut verdient wird, dann geben Touristen auch entsprechend viel Geld im Einzelhandel aus, und die Menschen, die im Tourismus arbeiten, können ebenfalls mehr Geld im lokalen Einzelhandel ausgeben.

Am stärksten sind die Einzelhandelsumsätze in Melilla (-10,8%), Castilla-La Mancha (-8,2%) und Asturias (-7,2%) gesunken.

Inflation sinkt im August in Spanien leicht auf 10,4%

Seit Juni 2022 liegt die Inflation in Spanien über der Marke von 10%. Im August dürfte sie nach vorläufigen Zahlen leicht auf 10,4% zurückgegangen sein. Im Juli fehlte nicht mehr viel zur 11%-Marke.

Die rote Linie zeigt den allgemeinen Verbraucherpreis-Index (Índice de Precios de Consumo IPC)). Die rote Linie zeigt die sogenannte Kerninflation (Índice Subyacente), bei der die Preise für Energie und Lebensmittel nicht berücksichtigt sind.

Beide Werte sind nicht direkt mit den Werten in deutschen Statistiken vergleichbar. Dies geht nur mit dem „harmonisierten Preisindex“, dem EU-weit einheitliche Kriterien zugrunde liegen. Dieser IPC-A liegt in Spanien im August bei voraussichtlich 10,3%. (Zum Vergleich: Deutschland 7,9%).

Inflation Spanien 2022
Inflations-Indikatoren in Spanien (Stand 01.09.2022)

Geplante Flugkapazitäten könnten Rekorde bei Flugpassagieren und Urlaubern ermöglichen

Die stabile Entwicklung von Tourismus und Einzelhandel auf den Kanaren in diesem Sommer ist natürlich keine Garantie dafür, dass sich diese Entwicklung auch in den kommenden Wintermonaten fortsetzt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Inflation und die Erwartung höherer Energiepreise auf die Reiselust der europäischen und spanischen Urlauber in der Wintersaison auswirkt.

Zieht man die von den Fluggesellschaften geplanten Flugkapazitäten zu den Kanaren als Indikator heran, so könnte die Zahl der Urlauber auf den Kanaren in der kommenden Wintersaison sogar sehr deutlich über den Werten der Rekordjahre aus Zeiten vor Corona liegen.

Tourismus Kanaren Indikatoren
Die grüne Linie zeigt die geplanten Flugkapazitäten der Fluggesellschaften. Danach könnte die anstehenden Wintersaison auf den Kanaren neue Rekordzahlen bringen.
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6 Kommentare

  1. …wer es kann, sollte nach Fuerte ziehen. DIe Immo-preise sind noch geringer als in Deutschland
    und die Nebenkosten sowieso. Kein Gas, keine Winterreifen, keine naß-kalten Winter, Aldi,
    Lidl, Zara und Ikea sind auch schon da. Med. Versorgung lässt sich regeln.
    Und bei 4,5 Stunden Flugzeit, ist die Familie nicht weit. Zoom gibt’s ja auch noch.

    • Und was machste da das ganze Jahr? Da ist doch nur wirklich der Hund begraben. Zum Stresssabbau für 2 Wochen vollkommen OK und die restlichen 50 Wochen? Ne, da bezahl ich lieber a bisserl mehr und zieh nach Santa Catalina. Das steppt der Bär. Und wenn man Ruhe will, fährt man ne Bucht weiter, da ist dann kein Touri mehr.

  2. Gut wenn es noch so gut läuft. Es ist aber widererwartend eher so, daß es auf einen Schlag enden wird. Die Hotels haben massiv die Preise erhöht. Das ist sicherlich kein guter Schachzug. Die Gäste werden europaweit ausbleiben. Die finanzielle Situation, bedingt durch den Krieg und den Sanktionen, ist für den ganz überwiegenden Teil der Menschen, insbesondere von den doch sonst gut „betuchten“ Rentnern, nicht mehr zu bewältigen. Reisen kommt eventuell ganz hinten dran. Die Ferien sind vorüber und der Preis für einen Hotelaufenthalt für eine Woche liegt p.P. bei über 1100,-, täglich steigend. Wer soll sich das als Deutscher und als deutscher Rentner noch leisten können? Schade, daß wir uns so nicht mehr wieder sehen werden. Schade um die vielen schönen Hotels und schade um die fleißigen Mitarbeiter. Und falls man meint, es liege an teuren Flügen so ist das nicht der Fall.

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