Nach Festnahme des Kupferdiebs: Gemeinde repariert Stromnetz in Costa Calma im Süden Fuerteventuras

La Oliva Kupfer

Die mysteriösen Stromausfälle in einigen Zonen der Costa Calma im Süden von Fuerteventura konnten von der Polizei aufgeklärt werden.

Wie die Gemeinde Pájara am Vormittag des 19. Oktober 2022 in einer Pressemitteilung erklärte, wurde die Person, die mutmaßlich für die Stromausfälle verantwortlich ist, von der Policía Local (Gemeindepolizei) in flagranti erwischt und festgenommen.

Die Polizeibeamten beobachteten, wie diese Person in der Nacht des 18.10.2022 in Costa Calma die Deckel von Kabelschächten öffnete und die dahinter verlegten Kabel durchtrennte und herauszog. Insgesamt hatte der Tatverdächtige bereits 130kg der wertvollen Kupferleitungen angehäuft.

Von dem Kabeldieb betroffen waren die Bereiche der Calle Happag Lloyd, Calle Bernegal, die beiden großen Kreisverkehre von Costa Calma.

Nachdem die Ursache für die Stromausfälle in Costa Calma gefunden und behoben ist, arbeiten die Elektriker der Gemeinde mit Hochdruck daran, die beschädigten Leitungen so schnell wie möglich zu ersetzen bzw. zu reparieren und so die Stromversorgung wieder herzustellen, damit die Beeinträchtigungen für die betroffenen Anwohner möglichst kurz zu halten.

Kupferdiebstahl im spanischen Strafrecht

Kupfer ist ein teurer Rohstoff. Am Rohstoffmarkt wird reines Kupfer mit einem Kilopreis von rund 7,90€ gehandelt. Der Schrottpreis für Stromkabel, sie aus Kupfer bestehen und mit Kunststoff ummantelt sind, liegt zwischen 1,50 und 3 Euro pro Kilo. Daher ist Kupfer bei Dieben sehr begehrt, denn wenn man nicht in flagranti erwischt wird, ist die illegale Herkunft später oft nur noch schwer nachzuweisen.

Für den Kupferdieb von Costa Calma könnte eine Verurteilung wegen Diebstahls und wegen Sachbeschädigung drohen.

In beiden Fällen gibt es eine Bagatellgrenze von 400€ für den Wert des Diebesgut bzw. die Höhe des entstandenen Sachschadens.

Für die rechtliche Bewertung des Diebstahls hängt es also sehr stark davon ab, wie der Richter den Wert des gestohlenen Kupfers ermittelt. Dies könnte zum Wiederbeschaffungswert erfolgen oder aber zum Schrottpreis. Je nach bestätigter Menge des gestohlen Materials und dem angesetzten Kilopreis könnte der Dieb also knapp über der Bagatellgrenze von 400€ liegen. Dann droht ihm nach Artikel 235 des spanischen Strafgesetzbuches eine Haftstrafe von 1 bis 3 Jahren.

Sollte der Schlösser von Schachtdeckel aufgebrochen haben, kommt auch eine Verurteilung nach Art. 238 (Diebstahl mit Gewalt an Sachen) in Betracht, für die ebenfalls 1 bis 3 Jahr Haft drohen.

Der Diebstahl des Kabelmaterials hat auch eine Sachbeschädigung am Stromnetz zur Folge. Dafür drohen ebenfalls 1 bis 3 Jahre Haft.

Hätte die Sachbeschädigung den Ausfall des Stromnetzes eines ganzen Ortes zur Folge, als z.B. durch das Kappen einer Hauptleitung, müsste der Tatverdächtige mit einer Strafe von 1 bis 5 Jahren rechnen.

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8 Kommentare

  1. @ Stefan Meier: Was gehen mir Ihre ständigen, dämlichen Kommentare auf die Nerven! Teilen Sie mir doch mal bitte Ihre Privatadresse mit, dann schicke ich Ihnen einen großen Eimer, in den Sie sich dann gleich früh morgens immer direkt nach dem Aufstehen einmal kräftig auskotzen können! Vielleicht verschonen Sie uns dann für den Rest des Tages…

  2. Schlimm, dass die Menschen jetzt schon soweit gehen müssen. Gerade vorhin wieder gelesen, dass die Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahr um 18% gestiegen sind, Tendenz steigend. Noch schlimmer, dass Gründe wie Ukraine Krieg etc. als Begründung vorgeschoben werden.

    • Wir hatten nach der Wende kein Geld, alle Fabriken zerbröselten. Man muss Diebstahl nicht verharmlosen als gäbe es keine Alternative. Wir sind arbeiten gegangen. Da es bei uns keine gab, sind wir in den „Westen“ gegangen. Keiner hat Anspruch auf Arbeit an jedem Ort, schon gar nicht auf Fuerteventura, einer reiner Touristen Insel.

      • @Heike:
        Was damals im Osten abgelaufen ist, war eine riesige Sauerei. Ja, vieles war marode dort, aber deswegen hätte man die Menschen trotzdem respektvoller behandeln müssen, ohne ihnen den Stuhl umterm Hintern wegzuziehen. Es haben so viele ihre Existenz verloren, ohne dass es Alternatvien gab, das war ganz großer Mist!

        Aber um wieder auf Fuerteventura zurück zu kommen:
        Soweit ich weiß, ist es gerade so, dass momentan viele Festlandsspanier auf die Kanaren strömen, um zu arbeiten. In strukturschwachen Regionen auf dem Festland gibt es viele Arbeitslose, die in die Touristenregionen strömen, um wenigstens dort etwas Geld zu verdienen. Und scheinbar passt das auch gerade mit dem Angebot auf den Kanaren zusammen, denn ich hörte, dass vor kurzem noch unheimlich viele Arbeitskräfte im Tourismusbereich fehlten.

        Es geht aber momentan weniger um „Umziehenmüssen, bevor man gar keine Arbeit hat“, sondern mehr um „mit der derzeitigen Arbeit die enorm gestiegenen Kosten nicht decken können“, denke ich.
        Insofern lässt sich das schwer miteinander vergleichen.

    • Oder Pranger auf dem Marktplatz wie im Mittelalter. Leute, warum räumt Ihr nicht mal in Bochum und Gelsenkirchen auf, bevor Ihr den Spaniern gute Ratschläge gebt. Noch besser wäre es, wenn Ihr für Euren Urlaub mal mehr bezahlt, vielleicht müssen dann die Leute auch nicht klauen gehen.

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