Bei seinem Besuch in Rabat hat der Präsident der kanarischen Regierung, Víctor Ángel Torres die Fährverbindung zwischen der marokkanischen Hafenstadt Tarfaya und Fuerteventura wieder „auf den Tisch gebracht“. Dies erklärte Torres am ersten Tag seines Besuchs am 15.03.2023 während einer Pressekonferenz in der spanischen Botschaft in der marokkanischen Hauptstadt.
Torres gab außerdem bekannt, dass er mit der marokkanischen Regierung die Inbetriebnahme von drei neuen Flugrouten zwischen den Kanaren und Marokko vereinbart habe. Die kanarische Regionalfluggesellschaft Binter soll zukünftig die Städte Tanger, Essaouira und Agadir ansteuern. Mit Fez, Guelmim und Marrekesch stehen bereits heute einige Ziele in Marokko auf dem Binter-Flugplan.
Die Fährverbindung zwischen Tarfaya und Fuerteventura wurde 2008 nach nur kurzer Zeit wieder eingestellt, weil die eingesetzte Fähre der Reederei Armas vor dem Hafen auf eine Sandbank aufgelaufen war und nicht mehr zu retten war.
Torres betonte den festen Willen der marokkanischen und der kanarischen Regierung, die Fährverbindung zwischen Marokko und den Kanaren wieder aufzunehmen. Er erklärte, es gäbe kanarische Unternehmen, die daran interessiert seien, die Route zu betreiben, was es möglich mache, die Verbindung sehr bald wieder aufzunehmen.
Es gäbe die „feste Absicht“ zur Wiederaufnahme, erklärte Torres, und erinnerte daran, dass Marokko, die Route Tarfaya-Fuerteventura bereits für marokkanische Fährgesellschaften ausgeschrieben hatte. Das Bieterverfahren blieb jedoch vakant. Kein einziges marokkanisches Unternehmen hatte ein Gebot abgegeben. Nun dürften auch ausländische Reedereien mitbieten.
Die kanarische Regierung sei bereit, Subventionsmöglichkeiten zu suchen, um die Wiederinbetriebnahme Realität werden zu lassen.
In den vergangenen Jahren sei dies undenkbar gewesen, weil die Beziehungen kompliziert waren, sagte der kanarische Präsident. Doch sein Besuch habe nun zu einer Zeit stattgefunden, in der die Beziehungen wieder gut seien, nachdem die bilaterale Krise vor einem Jahr überwunden werden konnte, als die spanische Regierung einen Kurswechsel in ihrer Westsahara-Politik vollzogen hatte.
Torres betonte, dass es gut für die Kanaren ist wenn die Beziehungen zwischen den Regierungen beider Länder gut sind, und dass die Kanaren am stärksten betroffen sind, wenn die Beziehungen nicht gut sind.
Ein Beweis dafür sei laut Torres, dass der Migrationsstrom zu den Kanaren in der ersten Monaten um 60 Prozent gegenüber den Vorjahreszeitraum abgenommen hat.
Torres wurde auf seinen Besuch in Rabat von weiteren Vertretern der kanarischen Regierung und kanarischen Unternehmern begleitet.
Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:
The never ending Story
Würde sich dadurch auch die Anreise per Fahrzeug aus Europa zeitlich verändern?
Nein. Die Anreise über Marokko lohnt aus zeitlichen Gründen nicht. Im Gegenteil, es dauert deutlich länger auf dem Landweg durch Marokko zu fahren, als mit der Fähre die Strecke Cádiz/Huelva-Kanaren zu wählen. Das sieht man sehr gut, wenn man mal die Route in Teilstrecken ab Deutschland bis Tarfaya in Google Maps berechnen lässt.
hola, was braucht man den auf den Kanaren von Marokko? würde mich sehr interessieren.
Für eine kurze Antwort bedanke ich mich
mit freundlichen Grüßen
Herr Bindig
Vielleicht heißt die Frage auch: „was braucht Marokko von den Kanaren?“. Die Antwort ist „business“. Rund 15% der kanarischen Exporte gehen nach Marokko, darunter u.a. Bananen, Raffinerieprodukte aus Erdöl, Maschinen und Fahrzeuge. Mit einer direkten Fährverbindung ließen sich die Handelsbeziehungen sicher stark ausbauen. Hauptexportprodukt von Marokko in Richtung der Kanaren war zumindest früher Fisch. Wer im Restaurant auf Fuerteventura Seezunge oder Calamar bestellt, „braucht“ ziemlich sicher Importe aus Marokko. Du könntest auch die Frage stellen: „Wozu braucht eine Region Außenhandelsbeziehungen?“
Wie du das siehst , sehen es die Politiker Gott sei Dank anders. Es gibt viele Dinge die Fuerteventura und Afrika in der Zukunft machen können. . Afrika bietet großes Potenzial für europäische Unternehmen. Trotz aller Herausforderungen könnte der Kontinent zur größten Wachstumsregion der nächsten Jahrzehnte werden.
einfach über den tellerrand ,dann versteht nan viele Dinge