Unfall auf Fuerteventura: Zwei Kinder auf Elektroroller kollidieren mit Auto

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Am 20. März 2023 ist es im Norden von Fuerteventura zu einem schweren Unfall zwischen einem Elektroroller und einem Auto gekommen. Der Unfall ereignete sich in Corralejo in der Calle Isaac Peral im Gemeindegebiet von La Oliva.

Um 19:46 Uhr ging bei der Notrufzentrale (Telefonnummer 112) die Nachricht ein, dass kurz zuvor ein Elektroroller mit einem Auto kollidiert war. Auf dem Elektroroller waren zwei Minderjährige, ein 13jähirger Junge und ein 12jähriges Mädchen unterwegs. Unter den zum Unfallort gerufenen Rettungskräften waren ein Arzt und ein Sanitäter, die sich um die beiden Verletzten kümmerten. Der Junge wies schwere Schädelverletzungen auf und musste sofort mit einer Ambulanz unter ärztlicher Aufsicht ins Krankenhaus von Fuerteventura gebracht werden. Das Mädchen hatte mehr Glück, sie wies verschiedene Prellungen auf, die jedoch als leicht eingestuft wurden. Sie wurde ins Centro de Salud von Corralejo gebracht.

Zum Unfallhergang gibt es keine weiteren offiziellen Angaben. Dieser ist nun Gegenstand von polizeilichen Untersuchungen.

Eine Frage der Zeit?!

Sieht man die Art und Weise, in der die Elektroroller von vielen, aber ausdrücklich nicht allen Fahrern genutzt werden, dreht sich einem der Magen um. Zu zweit auf einem Roller, viel zu schnell, ohne Helm oder sonstige Schutzausrüstung unterwegs, falsch herum durch die Einbandstraße, das ist der Alltag, betrachtet man die Elektrorollerfahrer auf Fuerteventura.

Zugegeben, die Mobilität, die sich mit den Elektroroller, die an fast jeder Ecke einfach per App freigeschaltet und so gemietet werden können, ist verlockend. Natürlich ist man schneller von A nach B als zu Fuß. Aber insbesondere die Nutzung eines Elektrorollers durch zwei Personen gleichzeitig ist verboten. Schließlich sind die Bremsen etc. auf ein Maximalgewicht ausgerichtet und selbst wenn dieses nicht erreicht wird, ist die Nutzung durch zwei Personen eine echte Gefahr. Schließlich halten sich zwei Personen am gleichen Lenker „fest“ oder eine an der anderen. Wackelt eine Person, wackelt die andere mit. Schwere Stürze, auch ohne Einwirkung Dritter, sind dann quasi vorprogrammiert.

Apropos Stürze: Bei der relativ hohen Geschwindigkeit, die ein solcher Elektroroller erreichen kann, sind Stürze auf den Asphalt häufig mit Verletzungen verbunden. Tragen die Fahrer kurze Hosen und oder Shirts kommt es häufig zu fiesen Abschürfungen.

Helfen Verordnungen?

Die Gemeinde Pájara im Süden von Fuerteventura hatte zum 0.12.2022 eine Verordnung in Kraft treten lassen, die die die Nutzung von „Fahrzeugen zur persönlichen Mobilität“ („Vehículos de Movilidad Personal“, VMP) reguliert. Diese Verordnung gilt für Elektroroller, Segways und ähnliche elektrisch betriebene Vehikel sowie für E-Bikes. Die Verordnung regelt, wo diese Fahrzeuge fahren dürfen, das Mindestalter der Nutzung (16 Jahre), eine Helmpflicht und vieles mehr. Unter folgendem Link findet Ihr einen Artikel mit der ausführlichen Erklärung der Verordnung für die Gemeinde Pájara: Elektroroller-Verordnung im Süden von Fuerteventura tritt am 01.12.2022 in Kraft

Obwohl die Verordnung von Pájara eine Strafe von 200€ vorsieht, wenn kein Helm getragen wird, fahren in Pájara die Mieter munter weiter ohne Helm durch die Gegend. Schließlich gibt es an den „Mietstationen“ keine Helme. Die Mitnahme eines Beifahrer ist ebenfalls verboten und wird mit 100€ Geldstrafe geahndet. Aber Moment, vielleicht ist genau das das Problem: Wird denn überhaupt geahndet? Hat schon jemand von der Polizei in der Gemeinde Pájara eine solche Strafe bekommen und musste auch bezahlen?

Wir bitten Euch alle um mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Ja, wir alle wissen, dass es zu Unfällen kommen kann und auch immer wieder kommen wird. Jeder von uns kann aber durch sein Verhalten dazu beitragen, dass weniger passiert.


Wir wünschen den beiden verunfallten Kindern eine schnelle und vollständige Genesung!

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6 Kommentare

  1. Einfach nur traurig.

    Wenn ich mir das in Deutschland anschaue, wo die ganzen Fahrräder auf die Straße geholt werden obwohl Fahradwege vorhanden sind, graust es mir.

    Streifen auf der Straße ziehen ist ja günstiger als einen Fahradweg instand zu halten.

    Jeder motorisierter Verkehrsteilnehmer muss einen Führerschein haben, warum die E-Roller Fahrer nicht.

    Unverständlich für mich.

    Für viele Fahradfahrer wäre ein Fahradführerschein auch nicht schlecht, viele Radfahrer benehmen sich im Strassenverkehr wie sie möchten. Aber wird leider zu wenig kontrolliert.

    Viele Verkehrregeln und Zeichen sind vielen Fahrradfahrer unbekannt.

  2. … die Spitze sind dann Fahrer*innen, die Kopfhörern tragen und auch noch das Handy in der Hand halten, also einhändig fahre und nichts mehr von der Umwelt wahrnehmen. Auch Fahrradfahren mit Kopfhörern sollte bei hohen Strafen verboten werden, hatte erst heute einen Beinahezusammenstoss, nachdem eine junge Frau mit Kopfhörern meine Recht lautes Klingelzeichen nicht wahrgenommen hat und auf gleicher Höhe plötzlich links abgebogen ist. Hätte uebel ausgehen können

  3. Nicht nur das fast alle ohne Helm fahren,hinzu kommt noch das Kopfhörer getragen werden und so auch der Verkehr nicht wahrgenommen wird.
    Eine Strafe von 200 Euro bzw 100 Euro ist viel zu wenig, das zahlt Papi aus der Urlaubskasse. Strafen von 1.000 Euro treffen empfindlich und können auch eingerieben werden. Der kommt ja nicht weg von der Insel bevor bezahlt ist.

  4. Es ist relativ einfach – wer sich nicht an Regeln hält muss mit den Konsequenzen leben. Das kann auch mal wehtun, Dummheit ( Unwissenheit) und Kontrolle bei Kurzzeiturlaubern wird es nicht verändern.

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