Irreguläre Migration geht auf Kanaren um 63% zurück

Patera 26122019

Die Zahl der Migranten, die auf irreguläre Art und Weise die Kanarischen Inseln auf dem Seeweg auf einer Patera oder einem Cayuco erreicht haben, ist in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 um 63,3% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken.

Im ersten Quartal 2023 insgesamt 2.178 irreguläre Migranten auf den Kanaren registriert. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 5.940.

Auch in den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla ist die Zahl der irregulären Migranten sowohl auf dem Landweg als auch auf dem Seeweg zurückgegangen. Insgesamt wurden in beiden Autonomen Städten 268 irreguläre Migranten registriert.

Verschiebung der Fluchtrouten von Afrika nach Spanien

Im Gegensatz zu den Kanaren hat die Migration von Afrika zu den Balearen und den Küsten des spanischen Festlands im ersten Quartal 2023 um 15,7% zugenommen.

Insgesamt wurden auf dem Balearen und auf dem spanischen Festland im ersten Quartal 1.841 irreguläre Einwanderer registriert. Im Vorjahreszeitraum waren es 1.591.

Die Zahlen zeigen, dass noch immer mehr als die Hälfte aller irregulären Migranten aus Afrika auf den Kanarischen Inseln auf spanisches Territorium gelangt.

Allerdings deuten die Zahlen auch darauf hin, dass die Migrationsbewegungen nach Spanien insgesamt deutlich abnehmen und sich weiter nach Norden verschieben könnten.

Im Winter reisen jedoch aufgrund der Wetterbedingungen ohnehin weniger Migranten über das Mittelmeer. Die Zeit mit der stärksten Migration über das Mittelmeer ist in der Regel der Spätsommer.

Politische Beziehungen Spaniens zu Marokko und Algerien beeinflussen Migration

Der Präsident der kanarischen Regierung, Ángel Víctor Torres, erklärte kürzlich anlässlich eines Besuchs in Rabat, bei dem es unter anderem auch um die Wiederaufnahme der Fährverbindung zwischen Tarfaya und Fuerteventura ging: „Wenn die Beziehungen Spaniens zu Marokko gut sind, ist das gut für die Kanaren. Wenn die Beziehungen zu Marokko schlecht sind, ist das schlecht für die Kanaren“.

Nach Ansicht von Torres sind die Beziehungen zwischen Marokko und Spanien zurzeit recht gut. Das könnte bedeuten, dass die marokkanischen Behörden härter gegen Schleuser und Migranten vorgehen, noch bevor diese ein Boot in Richtung der Kanaren besteigen können.

Weniger gut sind dagegen die Beziehungen zwischen Spanien und Algerien. Das hat z.B. dazu geführt, dass Algerien keine Migranten aus Spanien zurücknimmt, die von dort aus nach Spanien aufgebrochen sind. Das macht für die Migranten die Route über Algerien vermutlich deutlich attraktiver.

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