Die Policía Local (Gemeindepolizei) ist wohl die Polizeieinheit, die man auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln am häufigsten zu sehen bekommt. Außer der Policia Local gibt es noch drei weitere Polizei-Einheiten auf den Kanarischen Inseln, nämlich die Guardia Civil, Policía Nacional und die Policía Canaria, die sich vor allem durch ihre Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche unterscheiden.
Die Kanarische Regierung hat Mitte April 2023 die Einstellungsvoraussetzungen für de Zugang zur Policía Local geändert und vor allem in Bezug auf die körperlichen Mindestanforderungen deutlich gelockert. Damit sollen die Zugangsvoraussetzungen für die Policía Local an die Kriterien für andere kanarische, spanische und europäische Polizeieinheiten angepasst werden.
So entfallen körperliche und medizinische Ausschlusskriterien, die die Ausübung des Polizeidienstes nicht beeinträchtigen.
So gibt es keine Beschränkungen mehr bei Körpergröße und Gewicht bzw. Statur. Wer klein oder sehr dick oder sehr dünn ist, kann trotzdem Anwärter für den Dienst bei der Policía Local werden. Voraussetzung ist lediglich, dass der Bewerber den Sporttest besteht.
Vor Inkrafttreten der neuen Regelung mussten männliche Bewerber für die Gemeindepolizei mindestens 1,65m und weibliche mindestens 1,52cm groß sein. Schon diese im Januar 2020 gelockerten Kriterien konnten 95% der Personen unter 40 Jahren auf den Kanarischen Inseln erfüllen. Vor 2020 mussten Männer mindestens 1,70m und Frauen mindestens 1,60m groß sein. Nun entfällt diese Diskriminierung völlig.
Auch einige medizinische Ausschlusskriterien entfallen
Bisher waren unter anderem auch Asthma bronchiale, Migräne und Zwölffingerdarm- oder Magengeschwüre Ausschlusskriterien für den Dienst bei der kanarischen Policía Local. Auch diese Erkrankungen sind nun kein zwingender Grund mehr gegen eine Polizei-Karriere.
Fremdsprachen-Test nicht mehr obligatorisch
Auch bei den Wissenstests gibt es für zukünftige Bewerber einige Änderungen. Die bisher obligatorischen Fremdsprachen-Test entfallen als Einstellungsvoraussetzung, können aber weiterhin auf freiwilliger Basis absolviert werden. Das Ergebnis geht jedoch nur zu maximal 15% in das Gesamtergebnis der Wissenstests ein.
Gemeinden können Selektionsverfahren delegieren
Die Durchführung der Auswahlverfahren für den Dienst bei der Policía Local war bisher Aufgabe der einzelnen Gemeinden, was vor allem für kleinere Gemeinden einen erheblichen Aufwand bedeutet. In Zukunft können die Gemeinden diese Aufgabe an die kanarische Regierung delegieren, sodass die Auswahlverfahren zentralisiert durchgeführt werden. Dies dürfte die Auswahl viel kosteneffizienter und schneller machen. Dies könnte wiederum dazu führen, dass die vakanten Stellen schneller besetzt und der eklatante Mangel an Polizeibeamten auf den Kanarischen Inseln schneller behoben wird.
Laut Angaben der Polizeigewerkschaften fehlen allein auf Fuerteventura insgesamt rund 250 Polizeikräfte.
Aufgrund des Anstiegs von Diebstahldelikten unter anderem während der vergangenen Osterwoche fordern die Geschäftsleute im Süden von Fuerteventura mehr Polizeipräsenz.
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