29 Menschen, davon 3 Personen auf Fuerteventura, sind in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 auf den Kanarischen Inseln ertrunken. Damit sind in diesem Jahr 21% mehr Personen gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr 2022 (24 Personen) ums Leben gekommen. Die meisten dieser Personen begingen fahrlässiges Verhalten aus Unwissenheit, indem sie bei ungünstigen Bedingungen ins Meer gingen oder die rote Flagge ignorierten, heißt es in einem Bericht der Organisation Canarias, 1500 km de Costa (Die Kanaren, 1.500km Küste).
Im Mai gab es insgesamt 12 Unfallopfer an den Küsten und in am Wasser gelegenen Einrichtungen: 6 Todesfälle, 5 schwere Verletzungen und 1 leichte Verletzung. Die monatliche Todesrate liegt im Durchschnitt bei 6 Schwimmern und übertrifft somit die 5 pro Monat von Januar bis Mai des Vorjahres.
Diese Zahlen gehen aus einer Studie der Vereinigung zur Verhütung von Unfällen im Wasser „Canarias, 1500 Km de Costa“ hervor. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Regierung der Kanarischen Inseln, dem Tourismusamt von las Palmas de Gran Canaria, dem Elder Museum für Wissenschaft und Technologie und ADEAC-Bandera Azul España durchgeführt.
Die für diese statistische Studie verwendeten Daten stammen zu 90% aus offiziellen Quellen.
64 Unfallopfer am oder im Wasser bis Ende Mai
Zusätzlich zu den 29 Todesfällen kommen zwei vermisste Personen, darunter ein Fischer und ein Windsurfer, die beide noch nicht gefunden wurden und als vermisst gelten. Der Angler verschwand bereits Ende März auf Lanzarote. Der Windsurfer wurde am 08.05.2023 auf Fuerteventura als vermisst gemeldet. Wie wir bereits berichteten wurde er tagelang auch unter Einsatz eines SAR Flugzeugs gesucht. Außerdem gab es auch einen Schwerstverletzten, sechs Schwerverletzte, 19 mittelschwer Verletzte, sieben leicht Verletzte und zwei unverletzt Gerettete.
Von den Verstorbenen waren 8 Ausländer mit insgesamt 7 Nationalitäten: Großbritannien (2), Deutschland (1), Irland (1), Dänemark (1), Tschechische Republik (1), Italien (1) und Russland (1); Spanien (4) und 17 unbekannte Nationalitäten.
41% der Verstorbenen (12) waren über 60 Jahre alt, 35% (10) waren Erwachsene und bei 24% (7) war das Alter unbekannt.
Kinder sind in diesem Jahr in den Monaten Januar bis Mai auf den Kanaren nicht ums Leben gekommen. Dennoch gab es 4 Verletzte durch Unfälle an Stränden und Schwimmbädern. Drei dieser Unfälle wurden als davon mittelschwer und einer als leicht eingestuft. Besonders erschreckend: In 90% der Fälle ereigneten sich die Ertrinkungsunfälle bei Kindern aufgrund von Fahrlässigkeit seitens der Eltern oder Aufsichtspersonen.
Von den Todesopfern waren 86% (25) männlich, 10% (3) weiblich und bei 4% war das Geschlecht unbekannt.
Nach Aktivität waren 55% (16) der Verstorbenen Badegäste oder Taucher, 14% (4) waren Angler, 7% (2) waren Wassersportler und 17% (5) fallen in die Kategorie „Sonstige“.
Nach Inseln führt Gran Canaria die Liste mit 10 registrierten Todesfällen an, gefolgt von Teneriffa mit 9 Todesfällen, Lanzarote mit 4 Todesfällen, Fuerteventura mit 3 Todesfällen, La Gomera mit 2 Todesfällen, El Hierro mit 1 Todesfall. La Palma und La Graciosa verzeichneten keinen einzigen Todesfall.
Strände waren die Umgebung mit der höchsten Anzahl an tödlichen Unfällen, mit 53% der Fälle, gefolgt von Häfen und Küstengebieten (35%), natürlichen Pools und Schwimmbädern (6%).
59% der tödlichen Ertrinkungsfälle ereigneten sich nachmittags, während 38% morgens und 3% nachts stattfanden.
Die Vereinigung betont die Bedeutung von gesundem Menschenverstand und Selbstschutz, um unnötige Risiken in jedem Gewässer zu vermeiden. Der Schlüssel liegt darin, eine präventive Haltung einzunehmen, anstatt reaktiv zu sein. Information ist der beste Rettungsschwimmer, so die Organisation Canarias, 1500km de Costa.
Bitte passt beim Baden immer auf Euch auf. Der Atlantik ist keine Badewanne! An bewachten Stränden sollte man immer die Flaggen beachten: Rote Flagge heißt Badeverbot! Infos zu den Flaggen und ihrer Bedeutung findet Ihr in folgendem Artikel: Sicherheit am Strand: Was bedeuten die roten, gelben und grünen Flaggen auf Fuerteventura.
Die Strömungen des Atlantiks sind nicht zu unterschätzen. Insbesondere die sogenannten RIP Strömungen, die an verschiedenen Stränden auf Fuerteventura immer wieder vorkommen können, sind gefährlich für Schwimmer.
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Hallo Team FuerteventuraZeitung, ich hoffe ich habe es nicht überlesen…meines Erachtens fehlt eine ganz wichtige Angabe bei allen Statistikwerten !!! Gefühlt sind dieses Jahr in den ersten 5 Monaten auch locker 15-20% mehr Besucher als 2022 auf der Insel (geschätzter Wert).
Das wäre mit dem Ergebnis verbunden, daß sich ganz andere Relationen ergeben wie dargestellt, oder??? Viele Grüße