Auch wenn Fuerteventura in den letzten Jahren bei der Nutzung regenerativer Energien etwas aufgeholt halt, stammten in 2021 nur 18,7% des erzeugten Stroms aus Solarenergie oder Windkraft. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass noch immer 81,3% des Stroms aus der Verbrennung von Öl und Gas stammen.
Wo sonst sollte die Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen und Windparks besser funktionieren als auf Fuerteventura, wo Sonne und Wind im Überfluss vorhanden sind?
Der schleppende Ausbau der Nutzung der regenerativen Energien auf Fuerteventura liegt nicht an fehlender Technologie, mangelndem Wind oder Sonneneinstrahlung oder gar an fehlendem Geld. Die größten Hürden für einen zügigen Ausbau von Wind- und Solarenergie auf Fuerteventura sind der mangelnde Wille zur Einigung und die mangelnde Fähigkeit der Inselregierung, einen neuen Flächennutzungsplan einschließlich eines Energieerzeugungsplans zu erstellen.
Der von der scheidenden Inselregierung Fuerteventuras und Sergio Lloret angekündigte Energieplan sollte eigentlich schon längst verabschiedet sein. Dieser Plan sollte festlegen, wo auf Fuerteventura Flächen für den Bau von Windparks und Photovoltaikanlagen genutzt werden dürfen. Bis zur endgültigen Verabschiedung dieses Plans hat man die Erteilung von Genehmigungen für neue Anlagen einfach auf Eis gelegt.
Kanarische Regierung bestimmt über Energieplanung auf Fuerteventura
Mangels rechtsgültiger Raumplanung mussten neue Energieanlagen über die Erklärung zum öffentlichen Interesse auf Grundlage des kanarischen Bodengesetzes genehmigt werden.
Da jedoch die jeweiligen Inselregierungen, nicht nur die von Fuerteventura, nicht in der Lage waren, ihre energetische Zukunft zu planen, hat nun die kanarische Regierung diese Aufgabe erledigt und einen „Plan zum energetischen Übergang der Kanaren“ (Plan de Transición Energética de Canarias, kurz PTECAN) vorgelegt.
Auf Fuerteventura weist dieser Plan eine Fläche von rund 134 Quadratkilometern aus, auf der Windgeneratoren entstehen können und eine in etwa genauso große Fläche, auf der Photovoltaikanlagen installiert werden können.
Dieser Plan soll eine Gültigkeit von 10 Jahren haben und kann nach 5 Jahren überarbeitet werden. Der PTECAN soll außerdem für die Inselregierungen verbindlich sein und Vorrang vor lokalen Planungen haben.
Nach Angaben der kanarischen Regierung sind auf Fuerteventura im Jahr 2023 rund 77 WM Windenergie installiert. Die installierte Leistung soll innerhalb von 7 Jahren auf 241 MW ansteigen.
Die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen auf Fuerteventura beträgt zurzeit rund 26 MW. Diese soll bis 2030 auf 78 MW ansteigen.
Die kanarische Regierung rechnet damit, dass allein die Windenergie rund 50% des Bedarfs auf Fuerteventura decken kann.
Stromkabel zwischen Fuerteventura und Gran Canaria
Der PTECAN sieht auch die Verlegung eines Seekabels zur Stromübertragung zwischen Fuerteventura und Gran Canaria vor. Dies ist jedoch erst für die Zeit nach 2026 vorgesehen.
Die Verbindung erlaube es, die Stromsysteme von Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria zu integrieren, wodurch die Robustheit des gesamten Stromnetzes deutlich gesteigert würde. Die Installationen zur Energiespeicherung sollen sich dann in erster Linie auf Gran Canaria konzentrieren.
Zurzeit sind nur die Stromnetze von Fuerteventura und Lanzarote durch zwei Seekabel miteinander verbunden.
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Hallo
Was nutzt es sich über die fehlende Planung aufzuregen, wenn eine Vielzahl der bestehenden Anlagen keinen Strom produziert. Gestern auf den Weg nach Morro Jable so gesehen.
Die Inselregierung von Fuerteventura ist am Windpark bei Costa Calma beteiligt. Dort ist der Schafbock quasi der Gärtner. Und ja: hätten die Verantwortlichen einen Plan, hätte man den Windpark schon längst erneuert.
Danke für die aufschlussreichen Information/Fakten zu diesem derzeit omnipräsenten Thema. Ich wünsche der Bevölkerung auf Fuerteventura, dass sie von den geplanten Maßnahmen letztendlich auch partizipiert. Vordergründig geht es ja beim Thema Elektroenergiegewinnung aus Wind und Sonne erstmal darum, das Verbrennen der endlichen fossiler Rohstoffe zu reduzieren und damit eventuell das Fortschreiten des Klimawandels zu verlangsamen. Der Klimabeitrag, den das „kleine“ Fuerte dadurch zu leisten imstande sein wird, dürfte kaum messbar sein, er sollte dennoch die Eingriffe in die Natur, die bei allen Energiewende genannten Maßnahmen stattfinden, rechtfertigen. Weitaus spürbarer für die Menschen dürften die in der Regel damit verbundenen höheren Kosten sein, denn entgegen dem blöden Spruch, Sonne und Wind würden keine Rechnung schreiben, liegen die Erzeugungskosten für die sogenannten Erneuerbaren überwiegend deutlich über denen der traditionellen Kraftwerke. Diese sind zumeist kaufmännischen abgeschrieben und profitieren vom (noch) preiswertem Öl und Gas. Positiv überrascht bin ich von der Einschätzung der Kanarischen Regierung, dass mit diesen Maßnahmen der Energieverbrauch der Insel mittelfristig zu 50% gedeckt wird. Das ist derzeit, nicht zuletzt wegen fehlender Speicher, sehr realistisch, denn es gibt pro Tag nur ca. 12 Stunden Sonne und selbst auf Fuerte weht nicht permanent ausreichend starker Wind; jedoch beispielsweise die Meerwasserentsalzungsanlagen benötigen den Strom ohne Unterbrechung 24 Stunden am Tag. Langfristig hingegen könnte der Anteil durch Nutzung der indirekten Speicherung mittels Wasserstofferzeugung mit Hilfe
überschüssigem Wind- und Solarstrom durchaus gesteigert werden. Erfreulicherweise passiert da bereits einiges in Spanien.
Jedenfalls scheint mir das spanische bzw. kanarische Konzept allemal realistischer und vor allem praxistauglicher zu sein, als das, was in Deutschland vor allem von grünen Fanatikern ohne wissenschaftlich/ökonomische Basis sondern ideologisch begründet, versucht wird durchzusetzen.
Augenscheinlich sind unter den spanischen Politikern noch ausreichend viele mit technischen und wirtschaftlichen Grundkenntnissen sowie abgeschlossenem Berufts- Fach- oder Hochschulabschlüss…..
Bezüglich der Kosten müsste man einmal eine Gegenrechnung aufstellen. Eine Windenergieanlagen hat in DE eine Laufzeit von 25 Jahre, allerdings auch nur, weil dann die Förderung ausläuft (ob das immer noch so ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen).
Hier ist es wie mit allen technischen Dingen: wird ein sinniges Wartungskonzept erarbeitet und gelebt, laufen die WEA auch entspannt 30 Jahre und länger.
Dann kann der Vertrieb allerdings nicht mit Verkaufszahlen und Umsätze glänzen, und Boni für die Schlauen im oberen Management für generierte Umsätze ausschütten. Von daher wird der Mensch weiter rumwurschteln und sich in die eigene Tasche lügen, bis irgendwann nichts mehr geht….
Friedliche Grüße
Nun ja, die Windräder waren in den 90er Jahren vielleicht „state of the art“. Aber selbst bei optimaler Wartung wären diese Windräder heute technisch und wirtschaftlich obsolet. Der gesamte Windpark mit über 40 Generatoren hat nur eine Leistung von 11MW. Das schafft man heute mit nur 2 modernen Windrädern. Mit nur 10 modernen Windrädern an derselben Stelle ließe sich die installierte Leistung also ungefähr verfünffachen, bei gleichzeitig reduziertem Wartungsaufwand und keinem zusätzlichen Flächenverbrauch.
Hallo Thomas, Du hast völlig recht, die neusten WEA sind wesentlich leistungsfähiger. Ein Grund mehr zu prüfen, ob sich repowering rechnet. Zumal hier auch betrachtet werden muss, in wie weit die Deluxe- Variante zum tragen kommt. Verzichten kann man auf Fuerte und den Kanaren im allgemeinen z. B. auf beheizte Rotorblätter….
Wie auch immer, es wird kluge Köpfe geben, die sich darüber „schon“ Gedanken gemacht haben… obwohl…. sicher bin ich mir da nicht…. Beste Grüße… noch aus Berlin
Moinsens,
was ist denn mit den Uralt- Windenergieanlagen bei Costa Calma? Wenn der Wille da wäre, könnte man/ frau diese Fläche -die ja offensichtlich schon ausgewiesen sind-, und wahrscheinlich sogar die Fundamente, sowie die Türme nutzen. Zu prüfen gilt natürlich, ob neue Maschinenhäuser adaptiert werden, und welche vorhandene Peripherie genutzt werden könnte… obwohl, jetzt wird es kompliziert. Dass Ganze nennt man/ frau auch repowering…. Einen schönen Sonntag an alle und beste Grüße
Hallo Herr Söker,
bei Endesa auf der Internetseite finden sie Informationen darüber. Endesa montiert auch Anlagen….
Endesa hat verschiedene Modelle im Angebot.
sowie gibt es auch diverse ändere Unternehmen auf Fuerteventura
Solarland…..
ich selbst habe Ende letztes Jahr eine montieren lassen….
diese Firma möchte ich aber nicht weiter empfehlen!!!
sie haben mich mit der Papierarbeiten komplett im Stich gelassen…..
Sehr geehrter Herr Wolf,
mit großem Interesse lese ich die Fuertezeitung. Der Artikel über die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen hat mich besonders interessiert, da ich mit dem Gedanken spiele, eine kleine PV Anlage auf das Flachdach unseres App H 40 in der Anlage El Granillo
zu installieren.
Leider erhält man auch bei Endesa keine Angaben über die Konditionen.
Es sollte ein Unternehmen sich per E-Mail bei uns melden. Nach 9 Wochen keine Antwort.
Vielleicht können Sie einige Angaben dafür machen?
Mit freundlichen Grüßen
Hoffen wir mal inständig das es so funktioniert. Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, dass in diesem jeweiligen Gebiet der „unterirdische Lauswurm“ oder die „grüne alpaca Maus“ nistet. Und dadurch der Ausbau um Jahre zurückgeworfen wird.
Ja, das hoffe ich auch sehr. SEHR. Vielleicht braucht es bei all dieser lokalen Gemengelage mal einen anderen Entscheidungsansatz? Und falls das (auch) nicht klappt, hat man mal wenigstens etwas anderes ausprobiert.
Und sollten diese bedrohten Tierarten wie der „unterirdische Lauswurm“ oder die „grüne alpaca Maus“ (sehr süß, btw) irgendwo im nirgendwo ihr Habitat haben, könnte man immer noch überlegen, ob man nicht die neueste Technik nutzt und direkt auf den Häusern … *trommelwirbel tusch* … Wind“räder“ auf flachen (!) Hausdächern baut. Dann wird noch nicht einmal die Landschaft gestört, verschandelt oder besetzt, es sind keine langwierigen und extra zu erstellenden „Bauerschließungspläne“ (oder wie das korrekt heißt, man sehe mir bitte das mangelnde Vokabular nach) nötig, sondern man ergänzt/erweitert einfach bestehende Gebäude und nutzt ihre Dächer dafür, so wie bei einigen PV-Anlagen, die schon auf vielen Bungalows zu finden sind.
Es ist wie überall auf der Welt . Die
Politiker versagen total. Die Zustände auf
Fuerteventura passen in die 3. Welt . Zum
Beispiel das Palmen Chaos an der Costa
Calma .